Mit der Kampagne PETA HELPS ROMANIA engagiert sich PETA seit mehr als vier Jahren im rumänischen Tierschutz. Der Fokus unserer Bemühungen liegt hierbei auf politischer Arbeit, Bildung und karitativer Hilfe für Tiere in Not. Die Situation der Hunde im Land ist prekär, denn das Töten der Vierbeiner ist seit 2013 gesetzlich erlaubt. Vor diesem Hintergrund wollten wir mithilfe einer Studie analysieren, wie viele Hunde jährlich gefangen und in den rund 130 offiziellen Tötungsstationen und privaten Einrichtungen getötet werden.
Die Ergebnisse der Untersuchung machen deutlich: Hinter dem „System Hund“ steht ein profitables Geschäftsmodell, mit dem Jahr für Jahr sehr viel Geld verdient wird! Und genau dieses System ist ein weiterer Grund, warum die grausamen Tötungen in dem von Korruption durchzogenen Land so schwer zu stoppen sind.
Setzen Sie sich gemeinsam mit uns von PETA für die Hunde in Rumänien ein und unterschreiben Sie jetzt unseren Aktionsaufruf für den Ausbau von Kastrationszentren, um das Leid der Tiere zu beenden.
Wie leben Straßenhunde in Rumänien?
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Etwa 600.000 Hunde leben auf der Straße. Hinzu kommen rund 5,4 Millionen, die zwar ein Zuhause haben, jedoch unter verheerenden Bedingungen gehalten werden – im Freien, an der Kette, ohne Schutz vor Wind und Wetter und ohne die dringend notwendige Nähe zu Menschen oder anderen Lebewesen. Diese grausame Haltungsform ist besonders in ländlichen Gegenden weit verbreitet.
Trotz des in Rumänien geltenden Kastrationsgesetzes ist ein Großteil dieser Tiere nicht kastriert. So vermehren sich heimatlose Hunde und Vierbeiner, die in den Gärten und Höfen von Menschen gehalten werden, unkontrolliert. Tag für Tag werden Hundewelpen auf den Straßen Rumäniens entsorgt, denn niemand fühlt sich für diese Lebewesen verantwortlich.
Warum werden die Hunde in Rumänien getötet?
Das Leid der Tiere in Rumänien ist immens. Nach einem angeblichen Beißvorfall im Jahr 2013 wurde das sogenannte Tötungsgesetz in Kraft gesetzt, das das Einfangen heimatloser Hunde auf den Straßen und ihre Unterbringung in Tötungsstationen erlaubt. Hier werden die Vierbeiner meist für 14 Tage verwahrt, erhalten jedoch weder ausreichend Nahrung und Wasser noch medizinische Versorgung.
Meist werden sie zusammen mit etlichen Artgenossen in verdreckten, engen Zwingern gehalten, was zu starker Aggressivität und Dichtestress führt. In der Folge kommt es oft zu Beißvorfällen mit schlimmen Wunden. Die Schwächsten überleben die 14-Tage-Frist oftmals nicht. Werden die Tiere nicht innerhalb dieses Zeitrahmens adoptiert, folgt ein brutaler Tod durch Erschlagen, Vergiften oder eine andere grausame Tötungsweise.
PETA-Studie deckt das Geschäft mit dem Leid rumänischer Straßenhunde auf
Gemeinsam mit der nationalen Tierschutzbehörde FNPA konnten wir von PETA Deutschland im Rahmen einer umfangreichen Studie Zahlen und Daten ermitteln, die Aufschluss über die Zahl der Hunde geben, die jedes Jahr gefangen und getötet werden. Daneben wollten wir herausfinden, warum sich an dem in Rumänien etablierten „System Hund“ bis heute nichts verändert hat.
- Im Rahmen der Studie wurden die Zahlen seit Etablierung des sogenannten Stray-Dog-Managements erfasst (2001-2021).
- Die Angaben stammen von der nationalen Tierschutzbehörde und von 130 befragten Tötungsstationen sowie privaten Einrichtungen, die sich im Auftrag der Gemeinden um das sogenannte Straßenhundemanagement kümmern.
- Hierbei werden pro gefangenem Hund entsprechende Pauschalen abgerechnet – unter anderem für das Einfangen, die Unterbringung, die Versorgung, die Kastration und das Töten der Hunde.
Innerhalb von 20 Jahren (2001 bis 2021) wurden in Rumänien mehr als 2 Millionen Hunde gefangen. Über eine Million von ihnen „verstarb“ in den Einrichtungen oder wurde getötet. Hierfür wurden rund 750 Millionen Euro an staatlichen Geldern aus den Gemeindehaushalten ausgegeben. Für die Betreiber der Einrichtungen ist das ein lukratives Geschäftsmodell, denn in den meisten Fällen werden die Hunde in den Tötungsstationen unter widrigsten Bedingungen eingesperrt und weder ausreichend ernährt noch medizinisch versorgt.
Die eingenommenen Gelder verschwinden in dunklen Kanälen, kommen jedoch so gut wie nie den einzelnen Tieren zugute. Ihr Tod und das kurze traurige Leben in den Einrichtungen ist meist mit immensem Tierleid verbunden. Besonders seit Inkrafttreten des Tötungsgesetzes im Jahr 2013 hat sich die Lage für die Hunde in Rumänien deutlich verschlimmert.
Allein in den vergangenen drei Jahren (2019 bis 2022) wurden aus den kommunalen Kassen ca. 36 Millionen Euro für das Einfangen und Töten der Hunde ausgegeben. In dieser Zeit wurden mindestens 110.353 Hunde eingefangen und mehr als 51.400 von ihnen getötet.
Trotz der seit Jahren etablierten Praxis des Einfangens und Tötens ist die Zahl der heimatlosen Hunde in Rumänien nahezu gleichbleibend hoch geblieben. Dies beweist, dass das derzeitige System nicht nur äußerst grausam und inhuman ist, sondern auch ineffektiv. Es ist dringend Zeit für eine Veränderung.
EU-Subventionen finanzieren das Tierleid in Rumänien
Das Leid der Hunde in Rumänien wird von der EU tatenlos hingenommen – und das, obwohl der Tierschutz ein wichtiger Bestandteil der rumänischen Werte ist. Zwar wurde Rumänien bereits vor Jahren ermahnt, ein besseres und tierfreundliches Stray-Dog-Management umzusetzen. Doch bis heute hat die Europäische Union weder Auflagen noch Verbote gegen diese grauenvolle Praxis verhängt. Offensichtlich fühlt sich die EU nicht zuständig und stuft das Thema heimatlose Hunde weiterhin als Ländersache ein.
Als EU-Mitgliedstaat erhält Rumänien zweckgebundene und nicht zweckgebundene Subventionen für verschiedenste Bereiche. Ein Teil dieser Gelder fließt in das Straßenmanagement und die Abfallwirtschaft, wozu auch das sogenannte Stray-Dog-Management zählt – also das Einfangen und gegebenenfalls Töten von Hunden in städtischen Einrichtungen. Somit unterstützt die EU, wenn auch nicht direkt, den verabscheuungswürdigen Umgang Rumäniens mit seinen Hunden und das massive Leid der Tiere.
Das sinnlose Leid beenden: Kastration statt Töten
Um das Leid der Hunde in Rumänien langfristig und auf humane Weise zu verringern, setzen wir uns dafür ein, dass Tötungsstationen in Kastrationszentren umgewandelt werden. So könnte die Problematik der heimatlosen Hunde innerhalb weniger Jahre tierleidfrei beendet werden. Im Rahmen der genannten Studie haben wir uns an die rumänische Regierung und den rumänischen Präsidenten gewandt, um endlich einen Wandel im Land herbeizuführen.
Gemeinsam können wir die Welt für die Tiere in Rumänien zu einer besseren machen.
So können Sie den Hunden in Rumänien helfen
Wir müssen für die Tiere da sein und ihnen unsere Stimme geben. Nur so können wir eine Veränderung in Rumänien erreichen und die Welt für die Tiere zu einer besseren werden lassen. Setzen auch Sie sich für die Hunde in Rumänien ein, und unterschreiben Sie unseren Aktionsaufruf für den Ausbau von Kastrationszentren.
Bitte unterstützen Sie uns zudem dabei, den Tieren in Rumänien mit unserem nachhaltigen Projekt PETA HELPS ROMANIA zu helfen! Jede Spende rettet Leben. Auf unserer Spendenseite finden Sie verschiedene Hilfspakete und Patenschaften für Tiere in Not.
Weitere Informationen zu PETAs Arbeit in Rumänien und zur aktuellen Studie gibt es in einem Fernseh-Beitrag auf WDR. Dieser wurde am 04. Dezember 2022 um 18 Uhr bei „Tiere suchen ein Zuhause“ ausgestrahlt.