Im Wellnessbad „Spreewelten“ in Lübbenau werden Humboldt-Pinguine gezüchtet und regelmäßig an weltweite Zoos und Vergnügungsparks abgegeben. Teilweise werden die Tiere über Tschechien nach Südkorea, in die USA oder in den türkischen Hotel-Park „Land of Legends“ geflogen, wo beispielsweise auch Delfine zu „Unterhaltungszwecken“ einsperrt sind. Im Erlebnisbad Lübbenau leben rund 20 Pinguine dauerhaft, damit Badegäste, durch eine Scheibe getrennt, „mit den Pinguinen schwimmen“ können.
Anfang 2024 sind dort innerhalb weniger Wochen acht Pinguine verstorben [1] – weitere Todesfälle können nicht ausgeschlossen werden.
Update vom 16. Februar 24
Acht Pinguine in den „Spreewelten“ Lübbenau gestorben – helfen Sie den verbliebenen Tieren!
Im Februar 2024 wurde bekannt, dass in dem Freizeitbad acht Pinguine innerhalb weniger Wochen gestorben sind: Ein Tier erlag den Folgen eines Revierkampfes, sieben Pinguine starben aufgrund einer viszeralen Gichterkrankung. Das ist eine seltene Erkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Organen absetzen. Eine mögliche Ursache kann eine falsche Ernährung in Gefangenschaft sein. Revierkämpfe enden in Gefangenschaft ebenfalls eher tödlich als in der Natur.
Wir von PETA Deutschland fordern seit Jahren einen Zuchtstopp für Pinguine im Wellnessbad Lübbenau und die Abgabe der Tiere in eine Auffangstation, idealerweise in ihrer Heimat in Südamerika. Diese traurigen Fälle haben wir zum Anlass genommen, uns erneut an die Verantwortlichen zu wenden und einen Haltungsstopp der Humboldt-Pinguine in dem Freizeitbad zu fordern. Web-Cams oder VR-Brillen ermöglichen den Gäst:Innen das Schwimmen mit Pinguinen – aber ohne echte Tiere.
Weitere Todesfälle können nicht ausgeschlossen werden – helfen Sie uns daher, das Leid der Tiere zu beenden: Unterschreiben Sie unsere Petition, damit dort keine Pinguine mehr eingesperrt und gesundheitlichen Risiken ausgesetzt werden. Fordern Sie gemeinsam mit uns, dass die Pinguine in möglichst artgerechte Auffangstationen übergeben werden.
Doch Pinguine sind keine Entertainer für Badegäste. Es ist weder artgerecht noch tierfreundlich, die Tiere einzusperren, zu züchten und über tausende von Kilometern zu Unterhaltungsparks und Zoos zu transportieren. Pinguine sind stressempfindliche Vögel; lange Reisen in fremde Umgebungen und die Konfrontation mit einer neuen Gruppe können ihr Immunsystem schwächen und sie seelisch und körperlich krank machen [2-4].
Daher haben wir die Geschäftsführung des Wellnessbads „Spreewelten“ in einem Schreiben dazu aufgefordert, die Pinguinzucht umgehend einzustellen und die verbleibenden Tiere in eine naturnahe Auffangstation zu überführen. Bereits im April 2018 hatte PETA an das Bad appelliert, die Pinguine abzugeben, nachdem ein Fuchs vier Pinguine getötet hatte.
In der freien Natur jagen Humboldt-Pinguine in Gruppen. Die hervorragenden Schwimmer können mehr als 20 Meter tief tauchen. In Gefangenschaft können die Tiere ihr natürliches Verhalten niemals ausleben.
Was Sie tun können
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Ende der Pinguinzucht in den Spreewelten und für die Überführung der Pinguine in eine naturähnliche Auffangstation.
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Quellen
[1] TAGESSPIEGEL PNN (16.02.2024): Nach Tod von acht Pinguinen: Badebetrieb in Brandenburger „Spreewelten“ wird aufrechterhalten, https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/nach-tod-von-acht-pinguinen-badebetrieb-in-brandenburger-spreewelten-wird-aufrechterhalten-11220535.html (eingesehen am 16.02.2023)
[2] WELT (2014): Wetterstress: Britische Pinguine erhalten Antidepressiva, welt.de/newsticker/news1/article124628025/Wetterstress-Britische-Pinguine-erhalten-Antidepressiva.html (eingesehen am 28.01.2019)
[3] WELT (2011): Mysteriöses Pinguinsterben gibt Experten Rätsel auf, http://www.welt.de/vermischtes/article13497831/Mysterioeses-Pinguinsterben-gibt-Experten-Raetsel-auf.html (eingesehen am 28.01.2019)
[4] NTV (2012): Zu viele Touristen und Forscher. Pinguine leiden unter Stress, n-tv.de/wissen/Pinguine-leiden-unter-Stress-article6695806.html (eingesehen am 28.01.2019)