Viermal im Jahr findet in Hamm die weltweit größte Reptilienbörse „Terraristika“ statt. Tausende empfindliche Reptilien, Amphibien, Insekten und exotische Säugetiere werden dort wie auf dem Flohmarkt verramscht – viele von ihnen eingepfercht in winzigen Plastikboxen. Die Börse steht nicht nur wegen des Vorwurfs der Tierquälerei in der Kritik, sondern auch, weil in den „Zentralhallen Hamm“ und in deren Umkreis immer wieder mit streng geschützten Arten gehandelt wird.
Viele der angebotenen Tiere sind Wildfänge, und so werden die letzten Regenwälder und Savannen geplündert, um auf der Terraristika die Nachfrage der Reptilienszene zu bedienen. Neben zahlreichen Tierschutzverstößen wurden mehrfach sogar illegale Parkplatzgeschäfte dokumentiert. Dennoch drücken die örtlichen Behörden regelmäßig beide Augen zu – auch weil die Börse ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Hamm ist.