Petition „Tierversuche für Biozidstoffe“: Wichtiger Fortschritt erzielt

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Nach Beiträgen von Berater:innen des PETA Science Consortium International e.V. konnte ein bedeutender Fortschritt erzielt werden!  EU-Behördenvertreter:innen haben die Anweisung erhalten zu prüfen, ob tierversuchsfreie Methoden zur Bewertung von Chemialien genutzt werden können, bevor Tierversuche gefordert werden. Konkret geht es um hormonstörende Eigenschaften von Stoffen, die in Produkten wie Desinfektionssprays und antibakteriellen Seifen vorkommen. Dieser Ansatz könnte Tiere davor bewahren, giftige Substanzen einatmen oder schlucken zu müssen, was zu Gewichtsverlust, Krankheiten, Krampfanfällen oder sogar Organversagen führen kann. 

Aufgrund dieser positiven Entwicklung setzen wir die Petition vorerst aus. Die Tausenden Unterschriften, die wir bislang für dieses Anliegen gesammelt haben, werden wir den Behörden übergeben. 

Auch wenn dies ein wichtiger Schritt ist, bleibt noch viel zu tun. Wir setzen uns weiterhin unermüdlich für ein Ende aller Tierversuche ein. 

Originaltext November 2024:

Setzen Sie sich gegen Tierversuche bei Biozidstoffen ein | Jetzt helfen!

Bewertende Mitgliedsstaaten könnten Unternehmen Tierversuche als ersten Schritt bei der Überprüfung von Biozidstoffen vorschlagen – entgegen den geltenden Gesetzen, die Tierversuche nur als letzte Option zulassen. Für die betroffenen Tiere bedeutet dies leidvolle Experimente und einen qualvollen Tod. Dabei wäre es möglich, erst auf tierversuchsfreie Methoden zu setzen und unzählige Tierleben zu verschonen.

Bei der Bewertung von Bioziden können Ratten, Kaninchen, Fische und andere Tiere gezwungen werden, toxische Substanzen zu schlucken oder einzuatmen, was zu Gewichtsverlust, Krankheit, Krämpfen oder Organversagen führen kann. Am Ende der Experimente werden die Tiere getötet und seziert.

Die Biozid-Verordnung (BPR) schreibt jedoch klar vor, dass Tierversuche nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollen und Unternehmen zunächst tierversuchsfreie Methoden zur Sicherheitsbewertung von Chemikalien einsetzen müssen. Weder die Europäische Kommission noch die Unternehmen, die Daten einreichen, dürfen diese grundlegende gesetzliche Anforderung ignorieren.

Unternehmen müssen verpflichtet werden, tierversuchsfreie Methoden und Bewertungsansätze zu nutzen, um tödliche Tests an Tieren zu vermeiden.

Wenn die EU diesen Weg einschlägt, werden wieder tausende Tiere für Tests missbraucht. Helfen Sie, diesen Schritt zu stoppen: Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition zum Schutz der Tiere!

  • Petitionstext englisch

    Dear Ms von der Leyen:

    I urge you to withdraw the recent proposal allowing companies to test on animals for assessing the endocrine-disrupting properties of biocidal substances without first attempting to minimise the use of sentient beings through the application of suitable non-animal approaches. This directive – which bypasses the mandated tiered testing approach and permits companies to conduct intensive animal tests – may contradict the Biocidal Products Regulation (BPR) requirement that animal testing only be conducted as a last resort.

    The BPR clearly outlines that companies must first explore non-animal methods to assess chemical safety, particularly regarding endocrine disruption. Not adhering to this mandate may put thousands of animals at risk of suffering and fails to prioritise the use of effective, scientifically validated methods that could minimise much of this testing.

    The BPR is the only legally binding regulation in this context. Therefore, any instruction to bypass the tiered approach may not be valid. Animal testing must not be treated as the default option, as this not only harms animals but also contradicts the EU’s commitment to modernising its chemical safety assessments.

    Please seize this opportunity to reaffirm your dedication to protecting animals and ensuring that non-animal methods are prioritised in evaluating endocrine disruption.

    Sincerely,

  • Petitionstext deutsch

    Sehr geehrte Frau von der Leyen,

    ich bitte Sie, den aktuellen Vorschlag zurückzunehmen, der es Unternehmen erlauben könnte, Tierversuche zur Bewertung der endokrinschädigenden Eigenschaften von Biozidstoffen durchzuführen, ohne vorher geeignete tierversuchsfreie Ansätze zur Minimierung des Missbrauchs empfindungsfähiger Lebewesen anzuwenden. Dieser Vorschlag – der die vorgeschriebene stufenweise Testung umgeht und intensive Tierversuche zulässt – könnte gegen die Anforderung der Biozid-Verordnung (BPR) verstoßen, Tierversuche nur als letztes Mittel einzusetzen.

    Die BPR legt klar fest, dass Unternehmen zuerst tierversuchsfreie Methoden zur Bewertung der chemischen Sicherheit prüfen müssen, insbesondere auch im Hinblick auf hormonstörende Eigenschaften. Ein Verstoß gegen diese Vorschrift könnte tausende Tiere unnötigem Leid aussetzen und die Nutzung wirksamer, wissenschaftlich validierter Methoden verhindern, die manche dieser Tests vermeiden würden.

    Die BPR ist die einzige rechtlich verbindliche Regelung in diesem Kontext. Daher wäre jeder Vorschlag, die stufenweise Testung zu umgehen, nicht rechtsgültig. Tierversuche dürfen nicht als Standardlösung behandelt werden, da dies nicht nur Tieren schadet, sondern auch dem Ziel der EU widerspricht, die chemische Sicherheitsbewertung zu modernisieren.

    Bitte nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihr Engagement für den Schutz von Tieren zu bekräftigen und sicherzustellen, dass tierversuchsfreie Methoden bei der Bewertung hormonstörender Substanzen Vorrang haben.

    Mit freundlichen Grüßen

Gefährliche Änderung: Tierversuche könnten zur Regel statt zur Ausnahme werden

Die Europäische Kommission hat Unternehmen bis Dezember 2026 Zeit gegeben, um Informationen über mögliche Schäden durch bestimmte Chemikalien (Biozide) für das Hormonsystem bereitzustellen. Diese Chemikalien finden sich zum Beispiel in Desinfektionsmitteln und Reinigern. Eigentlich sollten die Mitgliedstaaten diese Informationen bis Juni 2024 einfordern, aber viele haben das nicht getan.

Jetzt könnten die Behörden Tierversuche als ersten Schritt erlauben – das bedeutet, dass viele Tiere für Tests leiden müssten, bevor man nach Alternativen schaut. Dabei gibt es eine klare Regel, dass Tierversuche nur als allerletztes Mittel erlaubt sein sollten. Ein neues Dokument, das dieses Vorgehen beschreibt, soll bald beschlossen werden. Dies würde jedoch die Regel brechen, die Tierversuche als letzte Option vorgibt.

Stoppt die grausame Ausweitung von Tierversuchen!

Dieses gefährliche Vorhaben könnte das Leid unzähliger Tiere weiter verschlimmern. Wir müssen jetzt handeln und verhindern, dass gesetzliche Schutzmaßnahmen ignoriert werden. Unterstützen Sie unsere Petition, um die Europäische Kommission zu stoppen, tierversuchsfreie Methoden zu umgehen. Gemeinsam können wir eine tierschutzfreundliche Zukunft sichern und das unnötige Leiden von Tieren beenden!