In der landwirtschaftlichen Tierhaltung geht es den Meisten vor allem um eines: Profit. Die Tiere müssen möglichst viel Milch geben, viele Eier legen oder schnell wachsen, um möglichst viel Fleisch zu bringen. Sie sind an erster Stelle keine fühlenden Lebewesen, sondern Leistungsmaschine oder Produkt.
Um die Tiere und ihre Leistung zu „optimieren“ oder sie an die qualvollen Haltungsbedingungen anzupassen, werden Kühe, Schweine, Hühner, Ziegen und Schafe in Landwirtschaftsbetrieben oftmals mit regelrechten Folterinstrumenten verstümmelt. Wir stellen sechs grausame Werkzeuge der landwirtschaftlichen Tierhaltung vor und erklären, welches Leid sie bei den Tieren verursachen.
1. Kastrationszange
In der Landwirtschaft werden Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe meist kontrolliert gezüchtet, damit die Tiere „optimale Gene“ für eine hohe Wirtschaftlichkeit weitervererben. Damit sich die Tiere nicht unkontrolliert vermehren und ein männliches Tier mit weniger gutem Erbmaterial ein weibliches Tier deckt, werden die männlichen Tiere kastriert.
Auch soll eine Kastration helfen, Rinderbullen leichter unter Kontrolle zu halten und bei männlichen Schweinen wird so der unangenehme Geruch und Geschmack des Fleisches mancher unkastrierter Eber unterbunden.
2. Saugentwöhner für Kälber
Kälber und junge Rinder trinken viele Monate lang die Milch ihrer Mutter und haben daher ein natürliches und stark ausgeprägtes Saugbedürfnis. Da die Muttermilch der Kühe in der Milchindustrie jedoch verkauft werden soll, werden die Kälber oftmals direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Kommen die Kälber dann nach einigen Wochen wieder mit anderen Tieren in einer Gruppe zusammen, leben sie ihr unbefriedigtes Saugbedürfnis an den Eutern oder gar Genitalien der anderen Rinder aus. Dies soll durch einen Saugentwöhner verhindert werden.
Saugentwöhnungsringe werden an der Nase des Kalbes befestigt. Einige Entwöhner haben nach außen gerichtete Zacken, mit denen das andere Rind gestochen wird, wenn das Kalb versucht zu saugen. Damit soll eine Abwehrreaktion bei dem besaugten Tier ausgelöst werden. Andere Saugentwöhner wiederum drücken dem Kalb in der Nase, wenn es einen Saugversuch unternimmt.
3. Ohrmarkenzange
Um die Tiere auseinanderhalten und nachverfolgen zu können, stechen Tierhalter:innen ihnen Ohrmarken. Dies geschieht bereits kurze Zeit nach der Geburt und ohne Betäubung. Die Ohren von Kälbern, Lämmern und Zicklein werden mit einer Zange durchstochen und die Identifikationsmarke wird durch das entstandene kleine Loch gedrückt und befestigt. Die Tierkinder versuchen oft am Anfang, den schmerzhaften Fremdkörper wieder loszuwerden und abzuschütteln, besonders, wenn die Marken übermäßig groß sind.
Die Ohrmarken werden vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ungeachtet dessen, dass sie ein großes Verletzungsrisiko darstellen – die Marken können nämlich rausgerissen werden, wenn ein Tier beispielsweise damit hängen bleibt. Dabei gibt es tierfreundlichere Alternativen wie einen Chip, wie er bei Hunden und Katzen verwendet wird.
4. Enthornungsgerät für Rinder
Viele Rinder werden in Deutschland immer noch routinemäßig von Landwirt:innen enthornt. Dabei wird Kälbern mit einem mehrere hundert Grad heißen Brennstab der Hornansatz verbrannt und die Nerven- und Blutbahnen verödet. Laut Tierschutzgesetz muss das Kalb bei der Enthornung lediglich Schmerzmittel erhalten, die jedoch in keiner Weise die langanhaltenden Schmerzen während und nach der Amputation verhindern. Eine Betäubung ist nicht vorgeschrieben.
Eigentlich verbietet das deutsche Tierschutzgesetz die Amputation von Körperteilen. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden jedoch Praktiken erlaubt und Ausnahmeregelungen erteilt, die man sich bei Hunden oder Katzen niemals vorstellen könnte. Dabei gibt es nur zwei Gründe, aus denen Landwirt:innen ihre Rinder enthornen wollen:
- Zum einen benötigen Rinder mit Hörnern mehr Platz in der Haltung. Brennt der Mensch den Tierkindern die Hörner weg, kann er sie in kleineren Ställen halten und mehr Profit rausschlagen.
- Zum anderen soll die Enthornung der Sicherheit dienen, damit die Rinder bei der Haltung auf engem Raum keine anderen Rinder oder Menschen verletzen.
5. Viehtreiber
Ein sogenannter Viehtreiber ist beispielsweise ein 6.000 Volt starker Elektroschocker, mit dem die Tiere in die gewünschte Richtung getrieben werden. Die Treiber kommen meist beim Verladen für den Transport oder im Schlachthof zum Einsatz, wenn die Schweine oder Rinder in das Schlachthaus getrieben werden. Viele Tiere sind in Todesangst und wollen nicht freiwillig weitergehen – als hätten sie eine Vorahnung, welches Schicksal sie im Schlachthaus erwartet. Die Arbeiter:innen des Schlachthofes schocken die verängstigten Tiere, sodass sie vor Schmerzen weiterlaufen.
Per Gesetz sind die Viehtreiber nur beim Verladen der Tiere erlaubt. Obwohl die Schocker nur an bestimmten Körperteilen angewendet werden dürfen, missachten die Arbeiter:innen diese Vorgaben oft und verletzen die Tiere an empfindlichen Stellen wie Euter, Vulva oder im Gesicht.
6. Schlagstempel
Mit dem Schlagstempel werden Schweine mittels einer qualvollen „Tätowierung“ markiert, bevor sie in den Schlachthof transportiert werden. Der schwere Metall-Stempel wird dafür in Tinte getunkt und den Tieren in die Haut an der Schulter oder den Flanken gerammt – meist auf beiden Seiten, da die Tiere nach der Tötung in zwei Hälften geteilt werden.
Der Stempel besteht aus vielen Metallspitzen, die den Tieren mit voller Wucht auf schmerzhafte Weise und ohne jegliche Betäubung in die Haut gestoßen werden.
Verstümmelung von Tieren: Schmerzen, Leid und Tod durch Werkzeuge
Es gibt noch unzählige weitere Werkzeuge, die Landwirt:innen zur „Optimierung“ der Tiere verwenden.
- Ferkeln werden mit einem Zahnschleifgerät die Eckzähne abgeschliffen, damit sie ihre Mutter beim Säugen nicht verletzen, die sich in ihrem Kastenstand nicht bewegen kann.
- Mit einem Kupiergerät werden Puten die Schnabelspitzen und Ferkeln die Schwänze abgetrennt.
- Bullen in der Zucht wird mit einer Nasenringzange ein Ring durch die empfindliche Nasenscheidewand gezogen, damit sie sich weniger gegen die Führung durch die Halter:innen wehren.
- Gänsen und Enten werden Füllschläuche in den Hals gerammt, über die sie zwangsgefüttert werden, um eine unnormal große Stopfleber zu erhalten.
- Rinder erwartet im Schlachthof das Bolzenschussgerät, dass ihnen zur Betäubung einen Bolzen in das Gehirn schießt.
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