Die landwirtschaftliche Tierhaltung erhält finanzielle Zuschüsse aus öffentlichen Geldern. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss, dass die Tierwirtschaft in der EU 1.200-mal mehr öffentliche Mittel bekommt als die Konzerne, die pflanzliches oder kultiviertes Fleisch produzieren. [1] Dabei kommen die Mittel in der Regel Großkonzernen und Massenproduktionen zu Gute, statt tatsächlich für Tierwohl und Umweltschutz eingesetzt zu werden. Was wir endlich brauchen, ist ein Ausstieg aus der industriellen Landwirtschaft und die Förderung des veganen Ökolandbaus.
Unterzeichnen Sie noch heute unsere Petition und fordern Sie gemeinsam mit uns die Abschaffung von Subventionen für die Tierwirtschaft!
Obwohl sich Ernährungsgesellschaften und Expert:innen für einen höheren Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln in unserer täglichen Ernährung aussprechen, werden tierische Produkte wie Fleisch, Fischfleisch, Eier und Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse noch immer stark subventioniert.
Als sogenannte Grundnahrungsmittel werden sie oftmals mit dem erniedrigten Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 Prozent begünstigt. Laut einer Studie soll die Tierwirtschaft staatliche Förderungen in Höhe von mehr als 13,3 Milliarden Euro im Jahr erhalten. [2]
Unsere Steuergelder werden also unter anderem dazu verwendet, die Fleisch-, Fischerei-, Eier– und Milchindustrie am Leben zu erhalten. Oftmals kommen die Subventionen nicht einmal jenen Landwirt:innen zugute, die eigentlich tier- und umweltfreundlicher wirtschaften möchten, sondern Großunternehmen oder Konzernen. An erster Stelle der Empfänger:innen standen auch 2020 Großkonzerne, die Tieren und der Umwelt erheblich schaden. [3]
Fordern Sie die Bundesregierung und EU-Politik auf, Subventionen für die Produktion und Vermarktung von Fleisch, Fischfleisch, Milch und Eiern abzuschaffen.
Wenn unser Essen gerecht werden soll, dann muss die Tierhaltung in der Landwirtschaft eingestellt werden. Zudem ist es wichtig, dass Subventionen nur an verantwortungsvolle Unternehmen und Landwirt:innen ausgezahlt werden.
Das gilt auch für die Fischerei: In einem aktuellen Artikel der renommierten Zeitschrift „Science“ fordern internationale Wissenschaftler:innen in 46 Ländern und auf sechs Kontinenten die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) dazu auf, „schädliche Fischerei-Subventionen“ einzustellen. [4] Sie schreiben: „Die Mitglieder der WTO haben auf ihrer Ministerkonferenz im November die einmalige Gelegenheit, ein Abkommen zur Abschaffung schädlicher Subventionen zu erzielen.“
Die Autor:innen fordern unter anderem einen Subventionstopp für Schiffstreibstoff, Fernfischereiflotten und destruktive, illegale und unregulierte Fischereiflotten. Nach Japan und China ist die EU die weltweit drittgrößte Subventionsgeberin.
Würde die Regierung die Subventionierung der Fleisch-, Fischerei-, Eier- und Milchindustrie einstellen und stattdessen nachhaltige Unternehmen sowie den veganen Ökolandbau fördern, dann würden davon sowohl Mensch und Natur profitieren als auch die zahllosen Tiere, die zu Ernährungszwecken in Deutschland ausgebeutet werden.
GERECHT FÜR DIE TIERE
Was passiert, wenn die Regierung die Tierwirtschaft nicht mehr unterstützt?
Eine Umlenkung der Subventionen für Fleisch, Fischfleisch, Eier und Milchprodukte würde Kühen, Schweinen, Hühnern, Fischen und anderen Tieren in der Landwirtschaft und der Fischerei rohe Gewalt und einen qualvollen Tod ersparen, wie sie in diesen Industrien an der Tagesordnung sind.
GERECHT FÜR DIE UMWELT
Was bedeutet die Umlenkung staatlicher Mittel für Natur und Klima?
Eine solche Maßnahme würde auch der Umwelt helfen. Die wissenschaftliche Lage ist eindeutig: Die landwirtschaftliche Tierhaltung – und damit der Konsum tierischer Produkte – gehört zu den Hauptverursachern der größten Umweltprobleme unserer Zeit.
GERECHT FÜR DIE MENSCHEN
Gerecht Essen führt zu einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise
Das Ende der Tierwirtschaft würde das Leid von Millionen Lebewesen beenden – auch von Menschen. Andere Spezien zu Lebensmitteln zu degradieren und dieses Vorgehen finanziell mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, kann Pandemien, Welthunger und Antibiotikaresistenzen fördern – und damit unser aller Gesundheit gefährden.
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Quellen
[1] ne Earth: Public policies and vested interests preserve the animal farming status quo at the expense of animal product analogs, https://www.cell.com/one-earth/fulltext/S2590-3322(23)00347-0 (eingesehen am 22.08.2023)
[2] Gemeinsam gegen die Tierindustrie: Studie: Milliarden für die Tierindustrie. Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet, https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/studie-milliarden-tierindustrie/ (eingesehen am 21.12.2021)
[3] proplanta (26.05.2021): Agrarsubventionen 2020: Proplanta veröffentlicht Liste und Top-Empfänger, https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/unternehmen/agrarsubventionen-2020-proplanta-veroeffentlicht-liste-und-top-empfaenger_article1622025002.html (eingesehen am 21.12.2021)
[4] Sumaila, UR et al., WTO must ban harmful fisheries subsidies. Science. 2021 Oct 29; 374(6567):544. https://www.science.org/doi/10.1126/science.abm1680 (eingesehen am 21.12.2021)
[5] FAO: Livestock’s long shadow. Online unter: http://www.fao.org/publications/card/en/c/9655af93-7f88-58fc-84e8-d70a9a4d8bec/#:~:text=The%20livestock%20sector%20emerges%20as,scale%20from%20local%20to%20global (eingesehen am 21.12.2021)
[6] Benton, T. et al.: Food Systems Impact on Biodiversity Loss?. Online unter: http://www.chathamhouse.org/sites/default/files/2021-02/2021-02-03-food-system-biodiversity-loss-benton-et-al_0.pdf (eingesehen am 21.12.2021)
[7] Xu et al.: Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Online unter: https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (eingesehen am 21.12.2021)
[8] Weltagrarbericht: Studie: Pflanzliche Produkte belasten die Umwelt am geringsten. Online unter: www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33244.html (eingesehen am 21.12.2021)
[9] Poore, J. & Nemecek, T.: Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987 (eingesehen am 21.12.2021)
[10] Ökotest: „Rindfleisch nur auf Platz 2: Diese Lebensmittel sind die schlimmsten Klimakiller“. Online unter: https://www.oekotest.de/essen-trinken/Rindfleisch-nur-auf-Platz-2-Diese-Lebensmittel-sind-die-schlimmsten-Klimakiller-_600836_1.html (eingesehen am 21.12.2021)
[11] Focus: Flammenhölle Amazonas: Das steckt hinter dem Bild, das der Welt Angst macht. Online unter: https://www.focus.de/wissen/natur/amazonas-braende-das-steckt-wirklich-hinter-dem-bild-das-der-welt-angst-macht_id_11061334.html (eingesehen am 21.12.2021)
[12] Zeit Online: CO2 und Methan in der Atmosphäre auf Rekordniveau. Online unter: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-11/klimawandel-co2-konzentration-atmosphaere-treibhausgase (eingesehen am 21.12.2021)
[13] Chu, Jennifer: Study Finds Increased Ocean Acidification Due to Human Activities. Online unter: http://news.mit.edu/2016/increased-ocean-acidification-human-activities-0907 (eingesehen am 21.12.2021)
[14] PMEL Carbon Program: What Is Ocean Acidification?. Online unter: https://www.pmel.noaa.gov/co2/story/What+is+Ocean+Acidification%3F (eingesehen am 21.12.2021)
[15] Hayek et al.: The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land. Online unter: https://www.nature.com/articles/s41893-020-00603-4 (eingesehen am 21.12.2021)
[16] Spiegel: Die reichsten zehn Prozent verursachen mehr als ein Drittel der Treibhausgase. Online unter: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/geleakter-teil-des-ipcc-berichts-die-reichsten-zehn-prozent-verursachen-mehr-als-ein-drittel-der-treibhausgase-a-6d2e8438-7f3e-49bc-8967-4e3aeb6be585 (eingesehen am 21.12.2021)
[17] PLOS Climate: Rapid global phaseout of animal agriculture has the potential to stabilize greenhouse gas levels for 30 years and offset 68 percent of CO2 emissions this century, https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371/journal.pclm.0000010, (eingesehen am 23.02.2022)
[18] Boston Consulting Group: The Untapped Climate Opportunity in Alternative Proteins, https://www.bcg.com/ja-jp/publications/2022/combating-climate-crisis-with-alternative-protein (eingesehen am 22.08.2023)
[19] Melina, Craig & Levin (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext (eingesehen am 21.12.2021)
[20] Fraser, Jaceldo-Siegl, Orlich, Mashchak, Sirirat & Knutsen (2020): Dairy, soy, and risk of breast cancer: those confounded milks. International Journal of Epidemiology, https://academic.oup.com/ije/advance-article-abstract/doi/10.1093/ije/dyaa007/5743492?redirectedFrom=fulltext (eingesehen am 21.12.2021)
[21] Shin, Millstine, Ruddy, Wallace, Fields (2019): Effect of Plant- and Animal-Based Foods on Prostate Cancer Risk. The Journal of the American Osteopathic Association, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31633743/ (eingesehen am 21.12.2021)
[22] Zhuang et al. (2021): Egg and cholesterol consumption and mortality from cardiovascular and different causes in the United States: A population-based cohort study. Plos Medicine, https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003508 (eingesehen am 21.12.2021)
[23] Ruggiero et al. (2021): Egg consumption and risk of all-cause and cause-specific mortality in an Italian adult population. European Journal of Nutrition, https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00394-021-02536-w (eingesehen am 21.12.2021)
[24] Yue Wang, Ming Li and Zumin Shi (2020): Higher egg consumption associated with increased risk of diabetes in Chinese adults – China Health and Nutrition Survey. British Journal of Nutrition, https://doi.org/10.1017/S0007114520003955 (eingesehen am 21.12.2021)
[25] Djoussé, Khawaja, Gaziano (2016): Egg consumption and risk of type 2 diabetes: a meta-analysis of prospective studies. The American Journal of Clinical Nutrition, https://academic.oup.com/ajcn/article/103/2/474/4564736 (eingesehen am 21.12.2021)
[26] Zhong et al. (2021): Protein foods from animal sources, incident cardiovascular disease and all-cause mortality: a substitution analysis. International Journal of Epidemiology, https://academic.oup.com/ije/article-abstract/50/1/223/6067620?redirectedFrom=fulltext (eingesehen am 21.12.2021)
[27] Azzouz et al. (2011): Simultaneous Determination of 20 Pharmacologically Active Substances in Cow’s Milk, Goat’s Milk, and Human Breast Milk by Gas Chromatography–Mass Spectrometry. Journal of Agricultural and Food Chemistry, https://pubs.acs.org/doi/10.1021/jf200364w (eingesehen am 21.12.2021)
[28] Behnke, Anja et al. (2018): Dioxine und dioxinähnliche PCB in Umwelt und Nahrungsketten. Umweltbundesamt, Seite 31, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018_10_uba_hg_dioxine_bf_neu.pdf (eingesehen am 21.12.2021)
[29] Deutsche Umwelthilfe (2021): Putenfleisch von Lidl und Aldi mit antibiotikaresistenten Keimen, https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Naturschutz/Landwirtschaft/Hintergrundpapier_Putenfleischproben_final_01.pdf (eingesehen am 21.12.2021)
[30] Robert Koch Institut: Neue Zahlen zu Krankheitslast und Todesfällen durch antibiotikaresistente Erreger in Europa, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Uebersichtsbeitraege/AMR_Europa.html (eingesehen am 21.12.2021)
[31] OneHealth: „OIE – World Organisation for Animal Health“, https://www.oie.int/en/for-the-media/onehealth/, (eingesehen am 21.12.2021)
[32] WHO/FAO/OIE: „Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases“, https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4 (eingesehen am 21.12.2021)
[33] Spiegel: „822 Millionen Menschen hungern“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/welthungerhilfe-822-millionen-menschen-muessen-weltweit-hungern-a-1291656.html (eingesehen am 21.12.2021)
[34] Statista: „Weltbevölkerung von 1950 bis 2019“, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1716/umfrage/entwicklung-der-weltbevoelkerung/ (eingesehen am 21.12.2021)
[35] Zeit: „Essen für alle“, https://www.zeit.de/2019/33/nahrungsmittel-essen-hunger-uebergewicht-konsum (eingesehen am 21.12.2021)
[36] Brack, D. et al.: Agricultural Commodity Supply Chains. https://www.chathamhouse.org/sites/default/files/publications/research/2016-01-28-agricultural-commodities-brack-glover-wellesley.pdf (eingesehen am 21.12.2021)
[37] Poore, J, and Nemecek, T.: Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers. https://www.science.org/doi/abs/10.1126/science.aaq0216 (eingesehen am 21.12.2021)
[38] Planet Wissen: Was kann der Einzelne tun?“, https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/kampf_um_nahrungsmittel/pwiewaskanndereinzelnetun100.html (eingesehen am 21.12.2021)