Menschenaffen fühlen und leiden wie wir Menschen – und dennoch werden unsere nächsten Verwandten noch immer auf entwürdigende Art in Zoos für zahlendes Publikum zur Schau gestellt.
Die Gefangenschaft in einem Zoo ist für einen Schimpansen, einen Orang-Utan oder einen Gorilla gleichbedeutend mit einer lebenslangen Haftstrafe für einen Menschen.
Weil es kaum möglich ist, in Gefangenschaft geborene Menschenaffen auszuwildern, sollten Steuergelder nicht wie bisher in Zoos, sondern in Schutzmaßnahmen für ihre Lebensräume in Afrika und Asien investiert werden.
Wir von PETA Deutschland fordern ein Import- und Nachzuchtverbot für Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans in Gefangenschaft. Damit würde die Haltung in den 34 deutschen Zoos und Tierparks, die noch immer Menschenaffen einsperren, mittelfristig auslaufen.
Schließen Sie sich jetzt Tausenden Tierfreund:innen an und helfen auch Sie mit Ihrer Unterschrift dabei, das Leid unserer nächsten Verwandten in Zoos zu beenden!
Menschenaffen in Zoos begreifen die Ausweglosigkeit, in der sie stecken, und zerbrechen daran. [1] Viele von ihnen leiden deshalb an Verhaltensstörungen, die psychischen Erkrankungen bei Menschen gleichen: Sie verletzen sich selbst, essen ihre Exkremente oder ihr Erbrochenes, reißen ihre Haare aus oder wippen mit dem Körper hin und her. Ausschlaggebend hierfür ist die untragbare Gefangenschaft an sich und nicht die konkreten Haltungsbedingungen. [1, 2]
Um diese Zustände zu unterdrücken, setzen einige deutsche Zoos Psychopharmaka ein – dabei ist es inakzeptabel, die Tiere an die schlechte Haltung anzupassen, statt diese zu beenden. [3, 4] Selbst Gehege, die Menschen groß oder ansprechend gestaltet erscheinen, haben nur einen Bruchteil der Größe des natürlichen Lebensraums von Menschenaffen. Daher können die Tiere ihre arteigenen Verhaltensweisen in Zoos nicht ausleben und die Besucher:innen entsprechend nichts über die Lebensweise der Primaten lernen.
Zoo-Gefangenschaft ist kein Artenschutz
Menschenaffen, die in deutschen Zoos geboren wurden, können nicht ausgewildert werden. Denn die triste und artwidrige Gefangenschaft kann sie nicht auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten, in dem sie Nahrung selbst suchen oder Feinde und Gefahren abwehren müssten. Artenschutz erfordert den Schutz natürlicher Lebensräume, doch Zoos erhalten jährlich Millionen Euro an Subventionen, während Artenschützer:innen vor Ort um finanzielle Mittel kämpfen müssen.
Viele Naturschützer:innen und Primatolog:innen sind zu Recht empört über die hohe finanzielle Unterstützung für Zoos. [5] Ian Redmond, Chefberater für Menschenaffen für die Vereinten Nationen, kritisierte bereits 2007, dass fünf Millionen Pfund für drei Gorillas im Londoner Zoo ausgegeben wurden, während in Nationalparks täglich Gorillas wegen mangelnder Ressourcen getötet werden. [6]
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Quellen
[1] Goldner, C. (2014): Lebenslänglich hinter Gittern, (S.218), Aschaffenburg
[2] Birkett LP, Newton-Fisher NE (16.06.2011): How Abnormal Is the Behaviour of Captive, Zoo-Living Chimpanzees?, https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0020101 (eingesehen am 10.06.2024)
[3] Welt (04.05.2014): Die Tiere in deutschen Zoos stehen unter Drogen, http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article127612535/Die-Tiere-in-deutschen-Zoos-stehen-unter-Drogen.html (eingesehen am 10.06.2024)
[4] Zoo Wuppertal (2014): Einsatz von Diazepam im Zoo Wuppertal von 2004 bis 2014, http://www.zoo-wuppertal.de/fileadmin/zoo_wuppertal/img/content/startseite/Diazepam_2004-2014.pdf (eingesehen am 10.06.2024)
[5] Riedel, J., Boesch, C., Arandjelovic, M., Cleveland Hicks, T., Junker, J., Kalan, A. & Campbell, G. (2022): Gutachten zur Haltung der Schimpansen Limbo und Bally im Krefelder Zoo (30.06.2022), https://hpd.de/sites/hpd.de/files/field/file/2022_gutachten_krefelder_schimpansen_30-06-2022.pdf (eingesehen am 09.06.2024)
[6] Sunday Times (01.04.2007): City gorillas live it up as their jungle cousins face oblivion, https://www.thetimes.co.uk/article/city-gorillas-live-it-up-as-their-jungle-cousins-face-oblivion-l0ghzgqb0mf (eingesehen am 10.06.2024)
In diesen 34 deutschen Städten sind insgesamt etwa 450 Bonobos, Gorillas, Orang-Utans oder Schimpansen in Zoos eingesperrt. Bitte klären Sie die Menschen in Ihrem Umfeld darüber auf, und besuchen Sie keine Zoos.
Wir setzen uns unermüdlich für ein Ende des Leids von Menschenaffen in Zoos und allen anderen Tieren in der Unterhaltungsindustrie ein. Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit für die Tiere, die PETAs Hilfe so dringend benötigen, und lassen Sie uns noch heute eine Spende zukommen.