In der folgenden Chronik (Stand 2023) finden Sie eine Auflistung tierschutzrelevanter Vorfälle und weiterer Vorkommnisse beim Moskauer Circus (Zirkusdirektor Gino Frank) seit 2011.
Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen/Änderungen bitte unter Nennung von Quellenangaben an PETA Deutschland senden.
Achtung: Diese Chronik ist eine Zusammenstellung von Informationen aus Sekundärquellen, Whistleblower-Meldungen, Presseveröffentlichungen und behördlichen Dokumenten. Diese liegen uns vollständig vor. Eigene Recherchen und Erkenntnisse werden konkret benannt. Die Chronik wird fortlaufend aktualisiert.
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2020 – 2023
Mai 2023
Die Stadt Laupheim kritisiert diverse Verstöße beim Gastspiel des nun wieder als „Moskauer Circus“ auftretenden Unternehmens. Der Zirkus gastiert dort auf einem Privatgrundstück, da er für den städtischen Festplatz aufgrund der zu kurzfristigen Anfrage eine Absage erhält. Dem Privat-Eigentümer wird fälschlicherweise mitgeteilt, dass das Gastspiel von der Stadt genehmigt sei. Darüber hinaus stellt der Zirkus seine Wagen unerlaubt auf einer städtischen Streuobstwiese ab, wodurch laut Umweltamt das Ökosystem massiv gestört und Schäden in Höhe von 6.000 bis 10.000 Euro verursacht werden. Auch beim Beantragen und Anbringen der Plakatierung fällt der Zirkus durch Falschangaben und Verstöße negativ auf.
Quelle: https://www.schwaebische.de/regional/biberach/laupheim/zwischen-dem-moskauer-circus-und-der-stadt-laupheim-gibt-es-aerger-1611557Juni 2022 – April 2023
Während des Ukraine-Kriegs wechselt das Zirkusunternehmen zeitweilig seinen Namen von „Moskauer Circus“ zu „Circus Diana Busch“.
Quellen: Ostsee Zeitung vom 23.07.2022: Circus „Moskau“ heißt jetzt „Diana Busch“ sowie Internet-Auftritte des ZirkusunternehmensJanuar 2022
Beim Gastspiel als „Moskauer Weihnachtscircus“ in Augsburg stellt die Stadt Sicherheitsmängel bei der Tigerhaltung fest: Da der Tigerkäfig in der Manege nicht ausreichend gesichert sei, wird der Auftritt zunächst untersagt. Auch beim Abbau des Tigergeheges wird eine mögliche Gefährdung für Außenstehende bemängelt, weshalb die Stadt bereits eine Beschlagnahmung der Tiger vorbereitet.
Der Tigerhalter entzieht sich den Anordnungen der Augsburger Behörde, indem er in der Nacht vor der drohenden Wegnahme der Tiere das Stadtgebiet verlässt.
Wegen ungenehmigt erfolgter Plakatierungen soll zudem ein Bußgeld erteilt werden.
Quellen: https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-nach-zirkusgastspiel-stadt-augsburg-drohte-damit-tiger-zu-beschlagnahmen-id61603951.html; https://www.hallo-augsburg.de/wilde-tiere-im-zirkus-verbot-augsburg-moskauer-weihnachtszirkus-musste-in-augsburg-fast-seine-tiger-abgeben_wdsJuni 2020
Nach dreimonatiger Corona-Zwangspause zieht der Zirkus weiter nach Fulda, lässt aber drei Zirkusanhänger bei einer privaten Unterstützerin in Wernberg-Köblitz (Oberpfalz) stehen. Die Polizei beschlagnahmt zwei Anhänger aufgrund von Hinweisen, dass sich darin Diebesgut befinden soll. Bei den Vorwürfen geht es um Besitzansprüche auf ein Zirkuszelt nach einem geplatzten Verkauf.
Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/wernberg-koeblitz/wernberg-koeblitz-polizei-beschlagnahmt-anhaenger-moskauer-circus-id3047287.htmlMai 2020
Im März 2020 gastiert der Zirkus in Weiden in der Oberpfalz. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie werden alle Veranstaltungen in der Stadt abgesagt, der Zirkus steckt dort fest. Die Stadt bezahlt dem Zirkus 8.500 Euro Ausfall sowie 1.100 Euro für Diesel, sorgt für den Abtransport von Seelöwen und Tigern und unterstützt die Zirkus-Verantwortlichen bei der Antragstellung auf Corona-Soforthilfe und Leistungen des Job-Centers. Da der Zirkus das Festgelände jedoch vermüllen lässt und die Stadt die unhygienischen Zustände bemängelt, wird er Ende Mai zur Räumung des Geländes aufgefordert. Die Stadt fühlt sich in ihrer Hilfsbereitschaft ausgenutzt.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/weiden-laesst-festplatz-raeumen-zirkus-muss-weiterziehen,RzhoWRiMärz 2020
Bei der Anreise des Moskauer Circus für das Gastspiel in Regensburg dokumentiert eine Augenzeugin, dass die Tiger des Raubtierdompteurs Robano Kübler vor Ort mindestens 37 Stunden am Stück (Montagabend bis Mittwochmorgen) in einem engen, rundum verschlossenen Zirkuswagen untergebracht sind. Die Transportzeit vom vorherigen Gastspielort ist dabei nicht berücksichtigt, weshalb sich die Tiere vermutlich noch wesentlich länger im Wagen eingesperrt aufhalten mussten.
Quelle: Schriftlicher Bericht liegt PETA vor. -
2016 – 2019
November 2019
Der Moskauer Circus hinterlässt große Mengen Müll am Gastspielort auf dem Segelflugplatz in Rastatt. Die Luftsportgruppe Rastatt hat das Gelände gepachtet und an den Zirkus untervermietet. Sie bleibt auf den Kosten für die Reinigung sitzen. Eigentümerin des Segelflugplatzes ist die Stadt Rastatt. Laut Angaben der städtischen Pressestelle werde man den Moskauer Circus nicht mehr in Rastatt gastieren lassen.
Quelle: https://ra-today.de/nach-zirkus-gastspiel-jede-menge-muell-auf-dem-segelflugplatz/September 2019
Beim Gastspiel in Lüdenscheid bringt der Moskauer Circus mehrere hundert Plakate illegal auf öffentlichen Flächen an. Die Stadt entfernt die Plakate, da keine Genehmigung vorliegt.
Quelle: https://www.come-on.de/luedenscheid/entfernt-entsorgt-hunderte-zirkus-plakate-schausteller-sind-sauer-12972299.htmlMärz 2019
Drei Kamele des Moskauer Circus brechen in Leimen aus dem Stallzelt aus. Autofahrer:innen entdecken die Tiere gegen 1 Uhr nachts auf der Straße und alarmieren die Polizei, die die Kamele ins Gehege zurückführt.
Quelle: https://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-moskauer-circus-in-leimen-haben-tierschuetzer-nachts-die-kamele-freigelassen-_arid,424299.htmlJanuar 2019
Ein Mitarbeiter des Moskauer Circus wird in Augsburg wegen eines nicht angelegten Sicherheitsgurtes im Auto von zwei Polizisten kontrolliert. Ungefähr zehn weitere Zirkusmitarbeitende kommen hinzu, solidarisieren sich mit ihrem Kollegen und beginnen ein Streitgespräch mit den Beamten. Daraufhin werden die Polizisten mit Faustschlägen und einer Eisenstange angegriffen. Als ein Beamter stürzt, treten die Zirkusleute auf ihn ein. Erst mit Hilfe von Pfefferspray und weiterer Einsatzkräfte kann die Lage unter Kontrolle gebracht werden. Die verhalten sich jedoch weiterhin aggressiv und behindern die Arbeit der Polizei massiv. Ein Mann, der vor der Ankunft der Unterstützungskräfte geflohen war, wird in Polizeiarrest gebracht. Die beiden angegriffenen Beamten müssen mit leichten Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Zirkus-Mitarbeiter-pruegeln-sich-mit-der-Polizei-id53110836.htmlSeptember 2016
Zwei Ponys brechen in Kassel beim Moskauer Circus aus und laufen in Richtung Autobahn. Sie legen den Verkehr auf einer Straße lahm, bevor sie von Zirkusmitarbeitenden wieder eingefangen werden.
Quelle: https://www.hna.de/kassel/zirkuspferde-liefen-richtung-autobahn-6750999.html -
2011 – 2014
November 2014
Der Moskauer Circus reist in Gunzenhausen mit zwei Tigern an, die kurz zuvor in einem maroden Sattelschlepper aus Polen importiert und dabei bereits von einer Polizeikontrolle gestoppt wurden. Das örtliche Veterinäramt wird über die mangelhafte Unterbringung der beiden Tigerinnen informiert. Floyd und Sira sind in einem 16-Quadratmeter-Käfig ohne Sicherheitsbolzen untergebracht. Da laut Angaben des Zirkus bereits ein geeigneter Käfig unterwegs sei, warten die Behörden zunächst ab. Als sich die Situation nach Tagen nicht ändert, beschließen Stadt, Landratsamt, Zoll und Polizei die Beschlagnahmung der Tiere. Bevor es dazu kommen kann, verschwinden die Tiere jedoch über Nacht.
Der Zirkus gastiert in Gunzenhausen auf einem Privatgrundstück, ohne die Veranstaltungen bei der Stadt angemeldet zu haben, und plakatiert ohne Erlaubnis. Nach zweiwöchigem Aufenthalt fordert das Zirkusunternehmen von der Stadt mehrere tausend Euro, um die Weiterfahrt zu finanzieren, und droht, sonst vor Ort zu überwintern. Das Geld wird unter anderem für Kurzzeitkennzeichen benötigt. Keines der Fahrzeuge ist regulär angemeldet, die Ordnungswidrigkeit wird jedoch nicht geahndet. Die Stadt handelt mit dem Jobcenter Hartz-IV-Leistungen für die deutschen Mitarbeitenden des Zirkusbetriebs aus und legt noch 700 Euro für die Weiterreise dazu. Auch eine Rechnung über 600 Euro bei den Stadtwerken wird vom Zirkus nicht beglichen.
Quelle: http://www.nordbayern.de/region/gunzenhausen/riesenzirkus-in-gunzenhausen-hat-endlich-ein-ende-1.4021139Oktober 2014
Der Moskauer Circus kauft von einem insolventen polnischen Zirkus zwei Bengal-Tiger. Der Verkäufer übernimmt den Transport der Tiere, wobei an einem bereits stillgelegten und nicht mehr versicherten Lkw mit klappernden Wänden das Kennzeichen eines Pkws montiert wird. Auf der Autobahn wird der Lastwagen mit qualmendem Auspuff, zerfetzten Reifen, defekten Bremsen und einer Geschwindigkeit von 25 km/h von der Polizei angehalten. Der Fahrer hat weder einen Lkw-Führerschein noch Papiere für die beiden Tiger Floyd und Sira. Die etwa 13 Jahre alten Tiger werden vorübergehend auf dem Gelände einer Abschleppfirma in Plauen untergebracht. Von einem freiwilligen Fahrer werden sie letztendlich zum Gastspielort des Moskauer Circus in Herzogenaurach transportiert. Die Tiger werden vorerst in einem von der Tierklinik Augsburg geliehenen Raubtierwagen gehalten; der Zirkus sichert zu, sich um einen neuen, eigenen Wagen zu kümmern.
Quellen: https://www.bild.de/regional/chemnitz/tiger/tiger-an-bord-von-schrottlaster-38185028.bild.html; http://www.nordbayern.de/region/herzogenaurach/gestrandete-tiger-bei-zirkus-in-herzogenaurach-eingetroffen-1.3961287März 2013
Der Zirkus hält sich illegal auf einem Lidl-Privatgelände in Lüdenscheid auf und will dort unter dem Namen „Der Große Russische Circus“ gastieren. Laut eigenen Angaben wird der Zirkus von einem Mann betrogen, der sich fälschlicherweise als zuständiger Lidl-Mitarbeiter ausgegeben und angeblich einen handgeschriebenen Vertrag unterzeichnet haben soll. Der Lidl-Immobilienleiter und eine Mitarbeiterin des Fachdiensts Bauordnung sprechen dagegen von einer „Masche“ auf Seiten des Zirkus.
Quelle: http://www.come-on.de/lokales/luedenscheid/zirkus-keine-vorstellung-2800742.htmlNovember 2012
Bei einem friedlichen Protest mit Schildern und Flyern der „Initiative GeRecht“ in Nordhorn werden die Tierschützer:innen direkt nach ihrem Eintreffen vom Gelände des Moskauer Circus verwiesen. Als die drei Demonstrant:innen dem sofort Folge leisten und sich stattdessen auf einem öffentlichen Gehweg aufstellen, werden sie von etwa zehn Zirkusmitarbeitenden körperlich und verbal attackiert. Nachdem ein Plakat zerstört und die Tierschützer:innen weiterhin von den Mitarbeitenden bedroht werden, verständigen sie die Polizei. Diese nimmt die Personalien aller beteiligten Zirkusmitglieder auf.
Quelle: Schriftlicher Bericht liegt PETA vor.Juli 2012
In Oldenburg wird Zirkusdirektor Orlando Frank verhaftet, da ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Duisburg wegen unbezahlter Geldstrafen gegen ihn vorliegt. Nach deren Zahlung wird er frei gelassen. Die Stadt war außerdem über das Kommen des Zirkus nicht informiert. Kaution und Pacht für den Standort werden nicht, wie eigentlich erforderlich, im Voraus gezahlt. Obwohl der Zirkus ohne Genehmigung seine Zelte aufschlägt, bekommt er nachträglich eine Auftrittserlaubnis vom Ordnungs- und Veterinäramt.
Quellen: https://www.nwzonline.de/oldenburg/moskauer-circus-darf-auftreten_a_1,0,490802376.html ; http://www.nwz-inside.de/News/Dein-Revier/Oldenburg/Zirkusdirektor-bei-Ueberpruefung-festgenommen,43594April 2012
Der Zirkus kann keinen Kraftstoff zahlen und sitzt nach dem Gastspiel in Lage-Pottenhausen (Kreis Lippe) fest. Das Geld fehle, da die Vorstellungen schlecht besucht waren. Die Stadtverwaltung ist bereit, auf Platzmiete und Kaution zu verzichten.
Quelle: https://www.nw.de/nachrichten/thema/6668644_Moskauer-Circus-hat-kein-Geld-fuer-Kraftstoff.htmlApril 2012
Mit vermüllten Plätzen, nicht abgehängten Plakaten und zum Teil defekten zurückgelassenen Fahrzeugen verärgert der Moskauer Circus während seiner Tournee zahlreiche Städte in der Region Ostwestfalen-Lippe. Der Zirkus erscheint nicht wie angekündigt in Gütersloh. Die Stadt wird über das Fernbleiben nicht informiert, und die vertraglich vereinbarte Standgebühr und Kaution werden nicht bezahlt. Eine Kontaktaufnahme mit dem Zirkus ist nicht möglich, stattdessen taucht dieser unangekündigt an einem anderen Ort auf. Der Kreis Höxter bemängelt, dass der Gesundheitszustand der Tiere wegen nicht eingehaltener Meldevorgaben nicht vom Veterinäramt kontrolliert werden konnte. Auch das Zirkuszelt konnte von der Bauaufsicht nicht abgenommen werden.
Quellen: http://www.nw-news.de/owl/kreis_lippe/oerlinghausen/oerlinghausen/?em_cnt=6647411; http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/6642557_Zirkus_verschollen.htmlOktober 2011
Die Zirkus-Verantwortlichen weigern sich, Platzgebühren und Kaution an die Stadt Dorsten zu zahlen, sodass das Zirkuszelt zunächst nicht aufgestellt werden darf. Daraufhin werden die Zirkusmitarbeitenden beim Jobcenter vorstellig und fordern Sozialleistungen. Als Kompromiss erlaubt die Stadt dem Moskauer Circus, die Gebühren erst bei der Abreise zu zahlen.
Quelle: https://www.dorstenerzeitung.de/dorsten/stadt-stundet-moskauer-circus-die-platzgebuehr-705206.html
Was Sie tun können
Bitte besuchen Sie niemals einen Zirkus mit Tieren. Das Tierleid beim Moskauer Circus ist kein Einzelfall: Auch in Zirkussen wie Circus Krone, dem Zirkus Charles Knie und weiteren werden Tiere misshandelt und gequält. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen!