Trotz Artenschutz: Amt erlaubt Import von 417 Jagdtrophäen

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Update vom 23. November 2022

Im Jahr 2021 genehmigte das Bundesamt für Naturschutz die Einfuhr von insgesamt 417 „Jagdtrophäen“ von Tieren geschützter Arten. Darunter befinden sich Körperteile von Afrikanischen Elefanten, Löwen, Leoparden, Geparden und Breitmaulnashörnern. Auch Paviane, Flusspferde, Giraffen sowie Braun- und Schwarzbären gehörten zu den häufigsten „Trophäen“. Derartige Importe sind in anderen Ländern bereits verboten, da sie den Artenschutz enorm gefährden. Es wird Zeit, dass auch Deutschland ein Importverbot für jegliche Jagdtrophäen einführt!

Online-Petition
Import von Jagdtrophäen verbieten
Das Töten von Tieren für die Trophäenjagd ist unethisch und widerspricht dem Tierschutzgesetz. Fordern Sie das Bundesamt für Naturschutz auf, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu erlassen.
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Update vom 15. März 2021

Amt erlaubt Import von 197 Jagdtrophäen

Auch im Jahr 2020 hat das Bundesamt für Naturschutz wieder zahlreiche Einfuhrgenehmigungen für Jagdtrophäen erteilt – darunter auch für Körperteile besonders geschützter und seltener Tierarten. Eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke an das Bundesumweltministerium ergab, dass 543 Jagdtrophäen eingeführt wurden. So etwa 164 Zebras, 109 Paviane, 8 Elefanten, 14 Löwen, 3 Breitmaulnashörner, 1 Eisbär und 40 gerade erst im Washingtoner Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen (Cites) unter Schutz gestellte Giraffen. Die Deutschen sind die größten Großwildjäger nach den Amerikanern und Spaniern. [1]

Demonstration gegen Trophaenjagd
Wir von PETA setzen uns gegen die Trophäenjagd und für ein Importverbot für Jagdtrophäen ein.

Update vom März 2020

Amt erlaubt weiterhin Import von Jagdtrophäen

Auch im Jahr 2019 hat das Bundesamt für Naturschutz wieder zahlreiche Einfuhrgenehmigungen für Jagdtrophäen erteilt – darunter auch für Körperteile besonders geschützter und seltener Tierarten: 19 Afrikanische Elefanten, 32 Leoparden, 9 Geparden, 2 Südliche Breitmaulnashörner, 31 Flusspferde, 13 Löwen und 2 Eisbären starben durch Trophäenjäger und endeten als Wohnzimmerdekoration in Deutschland.

Der Ausverkauf der Tierwelt an Trophäenjäger geht weiter und die Bundesregierung macht mit.

Originaltext vom März 2019

Amt erlaubt Import von 197 Jagdtrophäen

Kaum zu glauben: Das Bundesamt für Naturschutz hat im Jahr 2018 tatsächlich die Einfuhr von 197 „Jagdtrophäen“ genehmigt, die von geschützten Tieren stammen. Das ergab eine schriftliche Anfrage an die Bundesregierung. In anderen Ländern sind solche Importe längst verboten. Deutschland muss endlich ein Importverbot für alle Jagdtrophäen verhängen!

Messe Jagd und Hund Eisbaer
Auf der Suche nach dem besonderen Nervenkitzel reisen Hobbyjäger:innen in ferne Länder, um exotische und seltene Tiere zu töten.

Welche Tiere waren betroffen?

Unter den eingeführten Trophäen befanden sich Körperteile von 92 Tieren, die akut vom Aussterben bedroht sind. Darunter etwa 48 afrikanische Elefanten, 31 Leoparden, 8 Geparden und 3 Breitmaulnashörner. Auch 34 Flusspferde, 17 Löwen und sogar 4 Eisbären wurden umgebracht. Und das alles nur, damit sich Jägerinnen und Jäger die Körperteile der Tiere als Trophäen an die Wand hängen können.

Ist das wirklich erlaubt?

In vielen Ländern gibt es nur wenige oder keine Tierschutzgesetze. Und genau dorthin reisen reiche ausländische Jäger und befriedigen ihre Schießwut. Allein in Afrika erlegen 18.000 Großwildjäger aus dem Ausland jedes Jahr über 100.000 Wildtiere! Das reduziert teils stark gefährdete Tierbestände enorm. Aus einer wissenschaftlichen Studie über die Jagd auf Löwen in Tansania geht beispielsweise hervor, dass die legale Trophäenjagd der Hauptfaktor für den deutlichen Rückgang der Wildtiere ist – nicht etwa die Wilderei oder der Verlust von Lebensräumen. [2]

Messe Jagd und Hund Loewe
Aus Spaß am Töten reduzieren die Trophäenjäger:innen die Tierwelt in erheblichem Ausmaß.

Hilft die Jagd den Menschen in ärmeren Ländern?

Die horrenden Summen, die Hobbyjäger für eine Jagdreise ausgeben, landen nicht bei der armen Bevölkerung oder bei einer Nationalparkverwaltung, sondern fast ausschließlich in den Taschen der Reiseveranstalter und Jagdfarmbesitzer. Aus einer Wirtschaftsanalyse der Trophäenjagd in Afrika geht hervor, dass gerade einmal drei Prozent der Einnahmen durch Trophäenjagden bei der lokalen Bevölkerung ankommen. [3] Die meisten Touristinnen und Touristen in diesen Ländern möchten auf Safari gehen und lebende Tiere bewundern – davon profitiert auch die Bevölkerung langfristig.

Was Sie tun können

Frankreich und Australien stoppten 2015 die Einfuhr von Löwentrophäen. Die Niederlande zogen 2016 mit einem umfassenden Importverbot von 200 bedrohten Arten nach.

Bitte fordern Sie das Bundesamt für Naturschutz auf, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu erlassen. Unterschreiben Sie unsere Petition.

  • Quellen

    [1] Steffi-Lemke.de: Schriftliche Frage mit der Arbeitsnummer 2/117 vom 4. Februar 2021 (Eingang im Bundeskanzleramt am 8. Februar 2021): https://www.steffi-lemke.de/uploads/2021/03/BT-SF_02_117-AW-PStin-zusammengefu%CC%88gt.pdf, (eingesehen am 15.03.2021)

    [2] Packer C., Brink H., Kissui B.M., Maliti H., Kushnir H. & Caro T. (2011): Effects of Trophy Hunting on Lion and Leopard Populations in Tanzania. Conservation Biology. Volume 25, Issue 1, p. 142–153.

    [3] Campbell, R. (2013): The $200 million question – How much does trophy hunting really contribute to African communities? Economists at Large Pty Ltd. Melbourne, Australia