Im Dezember 2020 erhielt PETA über das Whistleblower-Formular eine Meldung, die deutlich macht, wie selektiv manche Menschen Tiere wahrnehmen und behandeln. Das erschreckende Bildmaterial der gemeldeten Anbindehaltung von Rindern bei Bremen zeigte Tiere, die ein trostloses Leben inmitten ihrer eigenen Exkremente fristen müssen. Aufgrund ihrer Fixierung am Hals können sie nur an der immer gleichen Stelle stehen und liegen – und die ist hart und kotverdreckt. Zudem sind die Liegeflächen der Kühe offensichtlich zu kurz, was zu schmerzhaften Druckstellen und eitrigen Verletzungen führen kann.
Landwirt ist gleichzeitig Naturschutzwächter
Angesichts der artwidrigen Behandlung der Rinder macht es fassungslos, dass dieser Bremer Landwirt seit fast 20 Jahren ehrenamtlich für den Naturschutz im Niedervieland (Bremen) zuständig ist, wo viele Tiere und Pflanzen beheimatet sind. [1] In seiner Rolle als Naturschützer sollte er eigentlich als Vorbild dienen – und nicht kotverdreckte Rinder für die Produktion von Milch in tierquälerischer Anbindehaltung ausbeuten.
Dennoch erstaunt dieses Verhalten, das als Speziesismus bekannt ist, nicht – denn es gibt viele Tierfreunde, die ihren Hund streicheln, während sie in ein Stück Rindfleisch beißen. Was sie dabei nicht bedenken: Kein Tier will ausgebeutet und getötet werden.
PETA erstattet Anzeige
Wir von PETA haben Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bremen eingereicht und appellieren an den Landwirt, die Rinderhaltung aufzugeben und stattdessen Hafermilch zu produzieren. Diesen zukunftsweisenden Schritt sind bereits andere Landwirte erfolgreich gegangen. [2] Die tierfreundliche Entscheidung würde auch dem Naturschutz zugutekommen, denn die Haltung von Rindern zur Milchproduktion schadet unserem Klima.
Angesichts der erschreckenden Aufnahmen sollte sich die Stadt Bremen im Übrigen fragen, ob ein Landwirt, der seine Tiere derart schlecht hält, gleichzeitig als Naturschutzwächter fungieren sollte.
Milchkonsum bedeutet Leid und Tod
Die Milchindustrie fügt Kühen und ihren Kälbern enormes Leid zu – ganz gleich, in welcher Haltungsform. Die sogenannte Anbindehaltung ist hierbei ganz besonders grausam, denn die Tiere werden am Hals fixiert, sodass sie sich kaum bewegen können.
Viele von ihnen leben in dieser qualvollen Haltung jedes Jahr über die langen Wintermonate hinweg – andere ihr gesamtes Leben. PETA fordert seit langem von der Politik, zumindest das Leid der Rinder in der Anbindehaltung zu beenden.
Was Sie tun können
Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Sie können persönlich dazu beitragen, das Leid der Tiere in der Milchindustrie zu beenden: Kaufen und konsumieren Sie keine Milch- und Milchprodukte, sondern entscheiden Sie sich für die Vielzahl an pflanzlichen Alternativen. Damit tun Sie Gutes für die Tiere, die Umwelt und Ihre eigene Gesundheit.
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Quellen
[1] Weser-Kurier: Ein Naturschutzwächter berichtet. Hüter der wertvollen Marschlandschaft. 20.4.2019. Unter: https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-hueter-der-wertvollen-marschlandschaft-_arid,1823860.html (zuletzt abgerufen am 26.01.2021)
[2] Refarm´d: Hafermilch von ehemaligen regionalen Milchbetrieben, unter: https://de.refarmd.com/ (zuletzt abgerufen am 26.01.2021)