Anbindehaltung im Stuttgarter Raum: Anzeige erstattet

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Anfang Juli erreichte uns von PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung aus dem Raum Stuttgart. Gleich drei Rinderbetriebe halten die Tiere tierschutzwidrig das ganze Jahr über in Anbindehaltung. Wir haben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet und die zuständigen Veterinärämter informiert. Erfahren Sie hier, was genau passiert ist.

Tierschutzwidrige Anbindehaltung: drei Betriebe aus dem Stuttgarter Raum

Im Juli 2024 sendete uns ein Whistleblower Aufnahmen aus drei Rinderhaltungen in Deckenpfronn, Owen und Filderstadt im Raum Stuttgart zu. Teilweise müssen die Kühe das ganze Jahr über in Anbindehaltung leben. Dabei sind sie mit einer Kette um den Hals festgebunden und müssen immer an derselben Stelle stehen. Das ist nicht nur artfremd, sondern auch tierschutzwidrig. Die Aufnahmen der Whistleblower-Meldung zeigen, wie die Rinder in dunklen Ställen in ihren eigenen Fäkalien auf den Kotgittern stehen beziehungsweise liegen müssen, was zu gesundheitlichen Problemen an ihren Eutern, Gelenken und Klauen führen kann. Die Kette, mit der sie festgebunden sind, hängt ohne Schutz um ihren Hals, was zu Quetschungen und anderen Verletzungen führen kann. Die Rinder können sich so gut wie gar nicht bewegen, fristen ihr ganzes Leben am selben Platz und werden missbraucht für ihre Milch.

In Deutschland werden immer noch über eine Million Kühe und Bullen einen Großteil ihres Lebens angebunden im Stall gehalten

PETA erstattet Strafanzeige gegen die Verantwortlichen

Bereits in den Jahren 2022 und 2023 erstatteten wir Strafanzeige gegen die drei Betriebe. Trotzdem änderten sich die Bedingungen für die Tiere so gut wie gar nicht. Deshalb haben wir am 6. August 2024 erneut Strafanzeige gegen die Verantwortlichen bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart gestellt und die Betriebe ein zweites Mal bei den zuständigen Veterinärämtern gemeldet.

„Es ist erschreckend zu sehen, dass sich an den Haltungsbedingungen in den letzten Jahren kaum etwas verändert hat. Die Tiere müssen weiterhin in den dunklen, verkoteten Ställen stehen – ohne die Möglichkeit zu haben, sich zu bewegen. Die zuständigen Behörden hätten hier längst aktiv werden müssen. Die Anbindehaltung – egal ob ganzjährig oder zeitweise – verursacht nachweislich lang anhaltende Schmerzen, Leiden und Schäden. Somit ist sie tierschutzwidrig und illegal. Wir fordern die Staatsanwaltschaft Stuttgart auf, die tierschutzwidrige Anbindehaltung als Tierquälerei zu bestrafen. Darüber hinaus appellieren wir an die Bundesregierung, die Anbindehaltung im Zuge der Tierschutzgesetz-Novelle klarstellend in allen Formen zu verbieten; nur so kann endgültig erreicht werden, dass das Leiden der angeketteten Rinder umgehend beendet und dem Staatsziel Tierschutz Rechnung getragen wird.“

Lisa Bechtloff, Fachreferentin für Whistleblowerfälle bei PETA

Anbindehaltung verursacht massives Leid

Vor allem in Süddeutschland ist die sogenannte Anbindehaltung noch verbreitet. Dabei stehen die Rinder das ganze Jahr oder bis zu neun Monate angebunden im Stall und können sich nicht frei bewegen, nicht einmal umdrehen. Sie können ihre natürlichen Bedürfnisse wie Bewegung, Körperpflege und soziale Interaktionen mit Artgenossen so nicht ausleben. Das verursacht nachweislich sowohl psychische als auch physische Schäden bei den Tieren und ist massive Tierquälerei.

So helfen Sie Rindern in der Anbindehaltung

Helfen Sie uns, das Leid der Rinder in der Anbindehaltung zu beenden Unterschreiben Sie jetzt unsere Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und fordern Sie mit uns gemeinsam ein Verbot von Anbindehaltung.