Die Tierrechtsgruppe One Voice verklagt das französische Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung wegen der impliziten Weigerung, die grausame Praxis des „Lebendrupfes“ von Angorakaninchen zu verbieten. Die Anhörung findet am 7. Juni um 14.00 Uhr im Staatsrat von Paris statt. Wir drücken die Daumen für alle Kaninchen, die noch immer auf französischen Farmen für die Produktion von Angora leiden.
Kaninchen für Angora oftmals lebendig gerupft
Angorakaninchen, deren langes, weiches Fell für Pullover, Hüte oder Handschuhe verwendet wird, waren einst die vergessenen Opfer der Modeindustrie. Angora-Wolle wird heute meist in China produziert, wo die Tiere in winzige, verdreckte Käfige gesperrt werden.
PETA Asia veröffentlichte Aufnahmen, die das volle Ausmaß des Leids auf chinesischen Angora-Farmen aufdeckten. Die Bilder zeigen, wie Angorakaninchen panisch schreien, während Arbeiter sie festbinden und ihnen bei lebendigem Leib das Fell aus der Haut reißen. Die Bekleidungsindustrie zeigte sich betroffen.
Angorakaninchen leiden weltweit
In französischen Betrieben unterscheiden sich die grausamen Praktiken kaum. One Voice zeigte schockierendes Bildmaterial aus sechs Angora-Farmen in Frankreich. Die Aufnahmen entstanden zwischen Februar und Juli 2016 und enthüllen den herzzerreißenden Missbrauch stark verängstigter Kaninchen.
2018 veröffentlichte die Organisation weitere Aufnahmen und zeigte damit, dass sich für die Kaninchen nichts verändert hat.
Zahlreiche Modemarken haben Angora bereits aus ihrem Sortiment verbannt
Als die Videos aus China viral wurden, waren die fassungslosen Modeunternehmen schnell bereit, sich mit PETA und ihren Partnerorganisationen zu treffen. Die meisten Marken – darunter Calvin Klein, H&M, Marc O´Polo, Tommy Hilfiger und Gerry Weber – verbannten Angora aus ihrem Sortiment. Dennoch leiden noch immer Angorakaninchen für die Modewelt. Mit seiner Anklage versucht One Voice, dies nun zumindest in Frankreich zu ändern.