Video: Tierquälerei für Daunen und Gänsefleisch aufgedeckt

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Der grausame Lebendrupf von Gänsen ist in der Daunenindustrie weit verbreitet. Um das Gewissen von Kund:innen zu beruhigen, versprechen immer mehr Unternehmen, ausschließlich Daunen aus dem sogenannten „Schlachtrupf“ bzw. „Totrupf“ zu verkaufen.

Wie viel Gewalt sich auch dahinter verbirgt, zeigen veröffentlichte Aufnahmen aus 2022 von uns aus einem polnischen Schlachthof: Enten und Gänse werden schmerzhaft über Gitterböden gezerrt. Eine Ente wird mit voller Wucht getreten. Qualvolle Fehlbetäubungen scheinen in diesem Schlachthof Alltag zu sein.

Während die Federn der misshandelten Enten und Gänse in unserer Bekleidung oder unseren Bettwaren enthalten sind, landet ihr Fleisch auf unseren Tellern. Die Lieferketten führen auch zum Online- und Gastrohandel in Deutschland, der wiederum Restaurants, Lieferservices und Gaststätten beliefert.

Daunen und Fleisch sind immer mit Tierleid verbunden

Augenzeug:innen führten eine verdeckte Ermittlung im Schlachthof „Polfex“ im polnischen Verwaltungsbezirk Ermland-Masuren durch. Der Betrieb ist auf die Tötung von Enten und Gänsen spezialisiert und produziert im Namen des polnischen Geflügelproduzenten „Animpol“ neben Daunen unter anderem Fleisch für den Gastronomiesektor.

Die Bilder stehen sinnbildlich für unzählige weitere Schlachthöfe auf dieser Welt und das immense Leid der Tiere, die dort getötet werden. Tierleid ist in jedem Schlachthof vorprogrammiert, denn kein Tier der Welt gibt seine Federn oder sein Fleisch freiwillig her. Das zeigen auch die Aufnahmen unserer Veröffentlichung.

Online-Petition
Daunen raus aus dem Handel
Marken wie Urban Outfitters verkaufen weiterhin Federn von unter Qualen getöteten Tieren. Bitte fordern Sie den Modekonzern jetzt dazu auf, den Verkauf von Daunen und anderen tierischen Produkten einzustellen:
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Gänse an Hals und Flügeln gepackt und kopfüber ins Schlachtband gehängt

Beim Entladen der Tiere aus ihren engen, verdreckten Transportboxen griffen Schlachthausmitarbeiter die Vögel in der Regel kopfüber an den Beinen. Dieser Griff ist laut Empfehlungen des Europarats jedoch verboten: „Die Tiere dürfen nicht mit dem Kopf nach unten oder nur an den Beinen getragen werden. Ihr Gewicht muss durch eine Hand unter ihrem Körper und einen Arm um den Körper, der die Flügel in geschlossener Position hält, gestützt werden.“ [1]

Einige Arbeiter hielten in einer Hand sogar gleichzeitig zwei oder mehr Tiere an den empfindlichen Beinen. Viele Enten und Gänse schlugen beim hastigen Entladen mit ihrer Brust oder dem Gesicht auf das Gitter, auf dem die Arbeiter, die sie herauszogen, standen.

Gaense haengen kopfueber an Ketten. Eine Gans flattert mit den Fluegeln.
Die Tiere wurden kopfüber an ein Band gehangen, um anschließend im Schlachthaus getötet zu werden.

Anschließend wurden die Tiere kopfüber in ein Schlachtband gehängt. Dabei hängt das gesamte Gewicht der Tiere an ihren Beinen, was bei Vögeln zu Schmerzen führt, denn ihre Muskulatur ist nicht auf die Kopfüber-Haltung ausgelegt. Zahlreiche Tiere wurden zudem nur an einem Bein aufgehängt und schlugen ebenfalls stark mit den Flügeln um sich – ein weiteres klares Anzeichen von Leid.

Die Aufnahmen zeigen auch, dass einige Vögel verletzt aus dem LKW gezogen und mit blutigen Wunden in das Schlachtband eingehängt wurden.

„Einige Tiere hingen mehrere Minuten kopfüber im Schlachtband, ohne dass sich das Band bewegte. Die Gänse schlugen wie wild mit den Flügeln, bis sie teils vor Erschöpfung aufgaben. Dies ist ein klarer Gesetzesverstoß, der mit immensen Schmerzen verbunden sein muss, und einer der vielen Gründe, weshalb PETA in Polen Strafanzeige gegen das Schlachtunternehmen erstattet hat.“

Johanna Fuoß, Fachreferentin für Bekleidung und Textil bei PETA Deutschland

Schlachthofmitarbeiter schleudert entflohene Ente über den Boden

Tiere, die den Griffen der Arbeiter beim Entladen entkommen konnten, flüchteten sich zum Teil unter den LKW, der sie zum Schlachthof transportierte. Anstatt die panischen Enten und Gänse sofort einzufangen, dauerte es zum Teil Minuten, bis sich überhaupt jemand den Tieren widmete. Es wurde einfach weiter ausgeladen.

Mehrmals fuhren die Tiertransporter einfach über entflohene Tiere hinweg, die unter dem Fahrzeug Zuflucht suchten. Dabei nahmen sie willentlich in Kauf, die Tiere zu verletzen oder gar zu töten. Beim Einfangen wurden die entflohenen Tiere häufig grob an Hals oder Flügel gepackt und daran hängend weggebracht.

LKW mit gestapelten Kaesten voller Gaense.
Auf dem Weg ins Schlachthaus müssen die Tiere auf einem LKW wie diesem in engen Boxen ausharren.

Ein Arbeiter trat voller Wucht nach einer entflohenen Ente und schleuderte sie quer über den Boden. Gleichzeitig hielt er mehrere Tiere kopfüber in den Händen. Gewalt gegenüber Tieren ist in vielen Schlachthöfen an der Tagesordnung, und keine Zertifizierung der Welt kann derartige Misshandlungen verhindern. Wer Daunen kauft, fördert grundsätzlich Tierleid.

Fehlbetäubung beim Schlachtrupf: Enten und Gänse flattern panisch

Die Aufnahmen zeigen, wie Tiere zuerst kopfüber durch das sogenannte Elektrobad gezogen wurden, wobei Strom durch ihr Gehirn fließen und sie betäuben soll. Danach erfolgte der manuelle Schnitt durch die Kehle. Heftige Flügelschläge, selbst lange nach dem Ausbluten über dem Entblutungsbecken, deuten stark darauf hin, dass insbesondere die deutlich kleineren Enten nicht ausreichend betäubt wurden. Einige versuchten sogar, ihren Kopf zu heben.

Vor allem Tiere, die nur an einem Bein aufgehängt wurden, zeigten deutliche und gezielte Abwehrreaktionen. Expert:innen zufolge ist der Einsatz der Elektrobetäubung bei befiederten Tieren nach aktuellem Wissensstand generell eine unzuverlässige und tierquälerische Betäubungsmethode. Aufgrund der Kopfüber-Aufhängung an den empfindlichen Beinen ist sie zudem immer mit immensem Stress und Schmerzen verbunden.

Gaense haengen in Reihen kopfueber und fahren durch ein Elektrobad.
Die Tiere hängen kopfüber an ihren empfindlichen Füßen, während sie in ein Strombad getaucht werden.

Umso fragwürdiger ist die Tatsache, dass diese qualvolle Form der Betäubung bei Daunenzertifikaten wie dem „Responsible Down Standard“ als empfohlene Betäubungsmethode genannt wird. [2] Wer eine Jacke, ein Kissen oder eine Bettdecke aus Daunen kauft, kann sich sicher sein, dass die Enten oder Gänse unter Stress und Panik starben und viele bei vollem Bewusstsein ausbluteten.

Enten und Gänse umgeben von Kot, Urin und Tausenden Artgenossen

Ganz gleich, ob die Vögel beim Rupf lebendig oder tot sind: Die weltweite Haltung von Enten und Gänsen ist verheerend. Häufig werden Hunderte oder gar Tausende Tiere dicht gedrängt in kargen Ställen und Ausläufen gehalten. Es ist üblich, dass die Tiere im Hinblick auf einen hohen Fleischansatz auf sehr schnelles Muskelwachstum gezüchtet werden, woraus meist eine Bein- und Skelettschwäche resultiert.

Auch die Aufnahmen der Augenzeug:innen in Polen zeigen Betriebe, in denen Tausende der Wasservögel in ihrem eigenen Kot und Urin standen, der ihre Füße angreift und vermutlich bei jedem Schritt Schmerzen verursachte. Offene Wasserflächen, in denen die Tiere schwimmen und somit ein für sie sehr wichtiges Grundbedürfnis ausleben können, gab es nicht. Die Enge und unhygienischen Lebensbedingungen der Tiere sind zudem eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit, da sie einen perfekten Nährboden für gefährliche Zoonosen wie die Vogelgrippe darstellen.

Zahlreiche Gaense stehen und liegen dicht gedraengt vor einer Halle.
Pro Betrieb werden Hunderte bis teils Tausende Gänse und Enten für Daunen und Fleisch gehalten.

Bezeichnung „Hafermastgans“ täuscht Verbraucher:innen

Ein Familienleben wird den eigentlich sozialen Vögeln in Gruppen aus altersgleichen Tieren völlig verwehrt. Auch dürfen sie keines ihrer Eier selbst ausbrüten – dies übernehmen riesige Brütereien.

Nach nur 16 Wochen werden die Junggänse des Geflügelproduzenten „Animpol“ im Schlachthaus getötet und anschließend meist unter der Bezeichnung „Hafermastgans“ vermarktet. Der täuschende Begriff soll das Gewissen von Verbraucher:innen beim Fleischkauf beruhigen, bedeutet in der Realität aber nur, dass die Gänse in einem bestimmten Lebensabschnitt etwas zusätzlichen Hafer erhalten haben. Abgesehen davon erleiden sie alle Qualen der Haltung und Tötung in der Daunen- und Fleischindustrie.

Tierleid auch für Fleischgerichte in Restaurants

Obgleich die Statistiken eine andere Sprache sprechen, behaupten viele Menschen, beim Einkauf immer auf die Herkunft „ihres“ Fleisches zu achten. Spätestens beim Restaurantbesuch oder der Bestellung beim Lieferservice kennt jedoch kaum jemand mehr die Herkunft und die Lebensbedingungen der Tiere, die auf dem eigenen Teller landen.

Wurde die Gans für den fetten Braten oder die Ente, deren Haut und Fleisch mit süßsaurer Soße übergossen wird, vorschriftsmäßig betäubt? Oder wurde ihr bei vollem Bewusstsein die Kehle durchtrennt?

Auch das Fleisch der Tiere aus dem überprüften polnischen Schlachthof landet teilweise im deutschen Online- und Gastronomiehandel. Und das stammt möglicherweise von genau jenen Enten und Gänsen, die getreten wurden, die niemals schwimmen durften, und die minutenlang kopfüber an einem Bein am Produktionsband hingen und wild mit den Flügeln schlagend ausbluteten.

Helfen Sie, das Tierleid für Daunen und Fleisch zu stoppen

  • Wer in seiner Jacke keine Federn von misshandelten Enten und Gänsen möchte, der greift zu tierfreien Alternativen. Heutzutage bietet der Handel zahlreiche recycelte Kunst- und sogar Pflanzenfasern, die uns im Winter als Jacke oder Bettdecke warmhalten.
  • Auch beim Restaurantbesuch muss niemand Fleisch von gequälten Tieren auf dem Teller haben. Mittlerweile bieten viele Restaurants vegane Alternativen an – Sie müssen nur danach fragen.

Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an Urban Outfitters und fordern Sie das Unternehmen dazu auf, nur noch vegane Mode ohne Tierleid zu verkaufen!