Nachdem der baden-württembergische Agrarminister im Dezember 2020 die grausamen Kälbertransporte nach Spanien verboten hatte, werden sie jetzt wieder genehmigt. [1] Gerichte haben den Erlass des Ministers Peter Hauk kurz vor Weihnachten wieder gekippt und zugunsten einer Firma aus Bad-Waldsee entschieden, die Kälber nach Katalonien transportiert.
Wir von PETA Deutschland verurteilen diese Entscheidung, bei der die Wirtschaftlichkeit über dem Schutz der Tiere steht, und appellieren an die Entscheidungsträger, sich für strikte Verbote der leidvollen und todbringenden Transporte einzusetzen.
Original-Artikel vom 10.12.2020:
Erfolg: Baden-Württemberg verbietet Kälbertransporte nach Spanien
Im Juli 2020 enthüllte eine schockierende ARD-Dokumentation das Leid der Kälber, die von Deutschland nach Spanien und nach einer Mastperiode weiter nach Nordafrika transportiert und dort teils mit qualvollen Methoden getötet werden. [2] Jetzt hat Baden-Württemberg die grausamen Kälbertransporte nach Spanien verboten.
Minister reagiert nach PETA-Protesten
Am 4. Dezember erließ Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, das Transportverbot für Kälber, die noch auf Muttermilch angewiesen sind. Alle Veterinärämter des Landes dürfen die Transporte von Kälbern nach Spanien ab sofort nicht mehr genehmigen. Zuvor hatten wir von PETA Deutschland mit Protestaktionen vor dem Ministerium in Stuttgart das Transportverbot gefordert.
Wir freuen uns über das Verbot und fordern die anderen Bundesländer auf, unverzüglich nachzuziehen.
Ältere Kälber werden weiterhin transportiert
Laut dem Erlass des Ministers dürfen Kälber, die älter als etwa zwei Monate sind, weiterhin nach Spanien transportiert werden. Ihnen bleibt das große Leid nicht erspart, welches in der Dokumentation aufgedeckt wurde. Ein Verbot aller Rinderexporte nach Spanien und in andere Länder würde unzähligen Tieren eine qualvolle Reise und einen grausamen Tod ersparen.
Das Leid der Rinder bei Transporten
Wie in der ARD-Dokumentation gezeigt, werden Kälber, die in Deutschland gezüchtet werden, nach Spanien transportiert. Dort werden die Tiere nach einer Mastperiode weiter nach Nordafrika gebracht, wo sie auf äußerst brutale Art getötet werden. Damit wird das Transportverbot in Nicht-EU-Länder für Rinder umgangen.
Berichte von Tierärzten, Tierschützern und Medien belegen immer wieder, dass die Tiere auf den Transporten meist nicht ausreichend versorgt werden. Entweder fehlen auf den langen Strecken Entlade- und Versorgungsstationen oder sie werden nicht angefahren. Dadurch müssen die Tiere oft tage- oder sogar wochenlang dicht an dicht in ihren eigenen Exkrementen ausharren. Der Tod vieler Kälber, die die Tortur nicht überleben, ist bereits einkalkuliert. Die überlebenden Tiere werden in den Zielländern unter schlimmsten Bedingungen geschlachtet und oft ohne Betäubung geschächtet.
Was Sie tun können
- Wenn keine tierischen Produkte mehr konsumiert werden, enden auch die qualvollen Tiertransporte. Entscheiden Sie sich daher für eine vegane Ernährung. Wir helfen Ihnen beim Einstieg mit unserem kostenlosen Veganstart-Programm.
- Sollte Ihnen bei einem Tiertransport Tierleid auffallen, melden Sie dies der örtlichen Polizeibehörde. Machen Sie möglichst aussagekräftige Fotos oder Videos und senden Sie diese an das zuständige Veterinäramt oder an uns.
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Quellen
[1] Stuttgarter Zeitung (06.01.2021): Kälbertransporte nach Spanien gehen weiter, https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tierschutz-in-baden-wuerttemberg-kaelbertransporte-nach-spanien-gehen-weiter.99944ef9-36ef-43a0-9761-e2ef9c200566.html?reduced=true, (eingesehen am 20.01.2021)
[2] ARD (20.07.2020): Tiertransporte gnadenlos, https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/tiertransporte-gnadenlos-viehhandel-ohne-grenzen-100.html, (eingesehen am 10.12.2020)