Böllerverbot – Petition und Umfrage: Deutsche fordern Verbot

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Anfang Januar 2025 haben sich mit uns von PETA Deutschland über 30 weitere Organisationen an die amtierende Innenministerin Nancy Faeser gewandt und ihr etwa zwei Millionen Unterschriften für ein Böllerverbot in Deutschland übergeben.

Zudem haben wir von PETA Deutschland zwischen dem 10. und 13. Januar 2025 eine repräsentative INSA-Umfrage in Auftrag gegeben, um die Meinungen zu einem bundesweiten Böllerverbot zu erfassen: Von rund 2.000 Befragten sprach sich die Mehrheit für ein bundesweites, generelles Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester aus, nur ein gutes Drittel war gegen ein solches Verbot.

Erfahren Sie hier mehr zu den Ergebnissen der Umfrage und warum ein Verbot von Feuerwerken sinnvoll ist.

Petitionsübergabe für Feuerwerksverbot an Innenministerin Nancy Faeser – #Böllerciao

Anfang Januar 2025 haben wir von PETA Deutschlandals Teil des Bündnisses der Deutschen Umwelthilfe gemeinsam mit 34 weiteren Organisationen einen offenen Brief [1] mit rund zwei Millionen Unterschriften für ein Böllerverbot in Deutschland übergeben.

In dem Schreiben appellieren wir an die amtierende Innenministerin Nancy Faeser, die erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz (1. SprengV) zu überarbeiten und den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zu Silvester dauerhaft zu beenden – für das Wohl unzähliger Tiere, für die menschliche Gesundheit und die Umwelt.

Warum ist ein Böllerverbot sinnvoll?

Vor allem für Wildtiere, aber auch für tierische Mitbewohner bedeutet der lautstarke Jahreswechsel immensen Stress – sogar Lebensgefahr. Viele Tiere entlaufen, geraten in Panik oder verletzen sich in Folge von Angst und Fluchtversuchen. Zudem schaden die Feuerwerkskörper der Umwelt und sind auch für Menschen eine Gefahr. Wir appellieren seit Jahren, aus Rücksichtnahme auf Mensch und Tier von Kauf und Nutzung der Feuerwerkskörper abzusehen.

„Auch zum diesjährigen Jahreswechsel litten Millionen Tiere unter dem Krach, den grellen Blitzen und den unbekannten Gerüchen, die durch Knallkörper an Silvester entstehen. Dieses traumatische Erlebnis kann zu Angstzuständen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Um Tiere, Menschen und die Umwelt zu schützen, fordern wir Nancy Faeser dazu auf, endlich Verantwortung zu übernehmen, ein dauerhaftes Nutzungs- und Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern nicht weiter zu verhindern und den Tieren den Silvesterhorror zu ersparen.“

Björn Thun, Fachreferent bei PETA Deutschland

Millionen Tiere leiden an Silvester wegen Feuerwerken

Insbesondere Wildtiere leiden aufgrund der lauten Feuerwerkskörper unter massivem Stress:

  • Sie reagieren besonders empfindlich auf die extreme Geräuschkulisse. Bei drohender Gefahr flüchten sie in der Regel.
  • Der außergewöhnliche Stress kann die Tiere im schlimmsten Fall so schwächen, dass sie die Wintermonate nicht überleben: Gerade im Winter müssen Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben.
  • Rauchschwaden und helle Leuchtraketen können außerdem zu Desorientierung führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. [2] Es dauert häufig Tage oder sogar Wochen, bis Wildtiere sich von diesem Schock erholt haben.

Auch Hunde, Katzen, Vögel und viele andere tierische Mitbewohner sind beim Jahreswechsel häufig großem Stress ausgesetzt.

Jedes Jahr verzeichnen Tierkliniken zahlreiche Fälle von Tieren, die während der Silvesternacht behandelt werden müssen: Infolge der Angst und Fluchtversuche

  • verletzen sie sich die Gliedmaßen,
  • brechen sich die Knochen
  • oder ziehen sich andere Verletzungen zu.

Zudem führen die lauten Feuerwerkskörper immer wieder zu zahlreichen Unfällen:

  • So liefen in den vergangenen Jahren beispielsweise oftmals Pferde auf Straßen.
  • Panische Kraniche und Gänse flogen in Autos, weil sie die Orientierung verloren hatten.

Auch die Umwelt leidet unter den Feuerwerkskörpern:

  • Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Feinstaub-Konzentration vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.
  • Die Folgen für die menschliche Gesundheit reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.

Umfragen zeigen: Deutsche Bevölkerung unterstützt ein Verbot

Die deutsche Bevölkerung spricht sich klar gegen die gefährliche und tierquälerische Böllerei aus: Eine von uns beauftragte und zwischen dem 10. und 13. Januar 2025 durchgeführte und repräsentative INSA-Umfrage unter 2.005 Befragten ergab,

  •  dass 58 Prozent der Deutschen ein bundesweites, generelles Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester befürworten,
  • Mit 34 Prozent spricht sich nur rund ein Drittel gegen ein Verbot aus.

Jetzt ist die Politik gefragt: Wir fordern die neue Bundesregierung bereits jetzt auf, als eine ihrer ersten Amtshandlungen das Sprengstoffgesetz entsprechend zu ändern – und somit endlich echten Schutz für Menschen und Tiere an Neujahr zu gewährleisten.

„Nancy Faesers starrköpfiges Nein zu einem generellen Böllerverbot trotz der breiten Kritik und rund zwei Millionen Unterschriften für ein Verbot ist einfach nur beschämend. Jetzt kommt es auf die neue Regierung an, endlich den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung umzusetzen. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Jedes Jahr aufs Neue leiden Millionen Tiere unter der Knallerei, den grellen Blitzen und den unbekannten Gerüchen, die durch Feuerwerkskörper an Silvester entstehen. Hunderte Katzen und Hunde entlaufen jährlich, Wildtiere und heimatlose Katzen erleiden enormen Stress. 58 Prozent der Deutschen wollen dies nicht mehr – genauso wenig wie die Gefahr für ihr eigenes Hab und Gut oder sogar ihr Leben, die von den Böllern ausgeht.“

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland

Der Wunsch nach einem Verbot ist in der Gesellschaft weit verbreitet

  • Mit 64 Prozent sprechen sich laut der neuen Umfrage besonders viele Frauen für ein Verbot aus, aber auch 51 Prozent der Männer.
  • Hinsichtlich der Parteipräferenz der Befragten sprachen sich vor allem FDP- (43 Prozent) und AfD-Anhänger (47 Prozent) gegen ein Verbot aus, während mit 74 Prozent besonders viele Anhänger der Grünen für ein Verbot eintreten.
  • Auch mehrere große Baumarktketten wie Hornbach, Globus Baumärkte, Obi und Bauhaus gingen mit gutem Beispiel voran und haben Silvesterfeuerwerk bereits ausgelistet.

Vorherige Umfragen zeigen ein ähnliches Bild

Die meisten Umfragen zeigen ein eindeutiges Bild – so stimmt die Mehrheit der Befragten für ein Silvesterfeuerwerkverbot:

  • Bei einer im Oktober 2023 veröffentlichten forsa-Studie [3] sprachen sich fast dreiviertel der befragten Frauen sowie knapp die Hälfte der Männer für ein deutschlandweites Verbot privater Silvesterfeuerwerke aus – was insgesamt einer Mehrheit von etwa 60 Prozent entspricht.
  • In einer ebenfalls 2023 erhobenen YouGov-Umfrage [4] zeichnete sich eine ähnliche Tendenz ab. Demnach wünschen sich 41 Prozent der Befragten ein Verbot, wogegen nur 17 Prozent die private Verwendung der Pyrotechnik weiterhin befürworten. 
  • Laut einer bereits 2018 von PETA beauftragten GfK-Umfrage [5] würden 58,2 Prozent der Befragten gerne auf knallendes Feuerwerk in der Neujahrsnacht verzichten.

Erhöhen Sie weiterhin den Druck auf die Politik – jetzt PETA-Petition unterschreiben!

Unsere Petition an die zuständige Politik für ein Verbot von Feuerwerkskörpern läuft weiter. Erhöhen Sie den Druck auf die Verantwortlichen und appellieren Sie jetzt an die Bundesregierung, damit Feuerwerke in Deutschland dauerhaft verboten werden – für Gesundheit von Tieren, Menschen und die Umwelt.