Schock-Bilder aus „Bullenmast“ im Kreis Vorpommern-Greifswald: Rinder in Kotschlamm zusammengepfercht

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Achtung, verstörende Bilder: Anfang September meldete uns von PETA Deutschland ein Whistleblower gravierende Missstände in einer „Mastbullenhaltung“ im Kreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Der Hinweisgeber schilderte, dass 40 bis 50 Tiere dort auf engstem Raum zusammengepfercht sind und zentimeterhoch in ihrem eigenen Kotschlamm stehen.

Am 11. September haben wir Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wegen Vernachlässigung gestellt. Zudem fordern wir ein Tierhalteverbot für den Hofbetreiber. Jetzt mehr über den Fall erfahren!

„Bullenmast“ im Kreis Vorpommern-Greifswald: Rinder zusammengepfercht im Kotschlamm

Ein aufmerksamer Whistleblower sendete uns Anfang September Informationen und Bildaufnahmen aus einem Tierhaltebetrieb im Kreis Vorpommern-Greifswald zu. Auf den Bildern ist zu sehen, wie zahlreiche Rinder scheinbar vernachlässigt auf engstem Raum zusammengepfercht sind und in ihren eigenen Exkrementen stehen. Die Tiere haben augenscheinlich weder trockene Liegeflächen noch ausreichend Platz zur Verfügung, um sich hinzulegen oder sich frei zu bewegen.

Rinder im Stall
Meldungen wie diese sind leider keine Seltenheit.

PETA erstattet Strafanzeige und fordert Tierhalteverbot

Wir von PETA Deutschland haben am 11. September wegen Vernachlässigung Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gegen den Hofbetreiber gestellt. Außerdem fordern wir ein konsequentes Tierhalteverbot.

„Kaum auszudenken, wie lange die Jungbullen schon in dieser überaus verdreckten Umgebung ausharren müssen. Vermutlich schon ihr ganzes kurzes Leben. Es ist höchste Zeit, dass in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung eine Regelung für die Haltung von Rindern im Alter über sechs Monate verankert wird. Ganz klar ist aber auch: Wer Rinder und andere empfindungsfähige Tiere vor so einem Leben bewahren will, muss aufhören, ihre Milch zu trinken und ihr Fleisch zu essen.“

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA

Tiervernachlässigung in der Tierindustrie ist kein Einzelfall

Die Meldung aus dem Kreis Vorpommern-Greifswald ist kein Einzelfall. In der Fleisch- und Milchindustrie werden Tiere systematisch wie empfindungslose „Wirtschaftsgüter“ behandelt. Allein in Deutschland wurden 2023 etwa 745 Millionen Tiere zur Herstellung von Fleisch getötet. Kälbern werden die Hörner ausgebrannt, Ferkeln die Schwänze abgeschnitten und Puten die Schnäbel gekürzt, um sie den grausamen Haltungsbedingungen anzupassen. Auch Rinder leiden unter dem gewaltsamen Umgang. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, wie Qualzuchten und unsachgemäße Betäubung, sind in großen und kleinen Betrieben alltäglich – egal, ob es sich um sogenannte „Biobetriebe“ oder „Massentierhaltung“ handelt. Alle Tiere werden letztlich getötet.

Ausstiegsprämie für Landwirt:innen & mehr Personal für Kontrollen

Die Niederlande haben bereits hunderte Millionen Euro aus EU-Mitteln in Ausstiegsprämien für Landwirt:innen investiert, um die Tierbestände als Klimaschutzmaßnahme zu reduzieren. [1] Ähnliche Maßnahmen könnten auch in Deutschland helfen, Missstände wie im Kreis Vorpommern-Greifswald zu verhindern.

Zudem muss die Regierung strukturelle Probleme bei Tierhalteverboten lösen: Mehr Personal für Kontrollen und strikteres Vorgehen sind notwendig. Eine zentrale Datenbank zur Erfassung tierquälerischer Haltungen könnte eine länderübergreifende Überwachung und Verfolgung ermöglichen. [2]

So melden Sie uns Tierquälerei

Sie haben Tierquälerei beobachtet und wollen das Leid nicht einfach ungeachtet hinnehmen? Dann haben Sie bereits den ersten wichtigen Schritt getan! Bitte sehen Sie niemals weg – melden Sie uns über unser Formular die dokumentierten Missstände.