Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff, denn jeder Einzelne ist auf irgendeine Weise davon betroffen. Doch nicht nur Menschen, sondern auch Tiere geraten mehr und mehr in Notsituationen. Die Einschränkungen, die den Menschen auferlegt wurden, und die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie wirken sich immer stärker auf die Tierwelt aus. Das spürt PETA deutlich an zahlreichen Stellen, so auch in Rumänien.
Mit der Kampagne „PETA HELPS ROMANIA“ konnten wir vor ca. 1,5 Jahren ein effektives Kastrations- und Bildungsprojekt in Rumänien etablieren. Seitdem ist unser Team beinahe Tag und Nacht im Einsatz für die Tiere. Doch jetzt steht unsere Kampagne vor großen und besonders schweren Herausforderungen, denn die weltweite Ausbreitung des Coronavirus verschlechtert die Situation in Rumänien von Tag zu Tag auf drastische Weise.
Wettlauf gegen die Zeit
Immer mehr Geschäfte und Fabriken wurden in den vergangenen Tagen geschlossen, Ausgangssperren wurden verhängt. Das tägliche Leben wird dadurch massiv beeinträchtigt, und die Armut und blanke Not der Menschen und Tiere in Rumänien wächst von Tag zu Tag.
Überall auf den Straßen, in der Nähe von Tierheimen, auf Feldwegen und in Wäldern finden wir ausgesetzte Vierbeiner. Die Zahl der heimatlos gewordenen Tiere steigt gefühlt von Minute zu Minute an, und unser Notfalltelefon steht kaum mehr still. Immer mehr Menschen suchen unsere Unterstützung, weil sie in ihrer Verzweiflung aufgrund der prekären Lage nicht mehr wissen, wie sie ihre Tiere ernähren und versorgen sollen.
Die Tierärzte unseres Teams behandeln von Tag zu Tag mehr Notfälle, denn die Menschen haben jetzt noch weniger Geld für den Tierarzt als sonst. Daher impfen wir Welpen gegen tödliche Krankheiten, behandeln Hunde und Katzen mit Spot-on-Mitteln gegen Zecken und Flöhe und helfen bei schlimmem Milbenbefall.
Spot-ons für Hunde und Katzen sind in Rumänien unerlässlich, denn viele Tiere leiden an massivem Befall durch Zecken, Flöhe, Milben oder Würmer. Dies führt in vielen Fällen zu massiven Hautproblemen und offenen, nässenden Wunden, die unbehandelt zu einer großen Gefahr für die Tiere werden können.
Mit Hochdruck gegen die Welle von Hoffnungslosigkeit und Armut
Normalerweise fahren wir im Rahmen unserer Kampagne von Ort zu Ort, doch aufgrund staatlicher Verfügungen während der Corona-Krise ist dies derzeit verboten. Daher kastrieren wir Hunde und Katzen in befreundeten Tierarztpraxen in der Nähe unseres Büros und kümmern uns dort auch um die zahlreichen medizinischen Notfälle.
Zum Glück haben wir uns rechtzeitig mit OP-Material, Narkosemitteln, Medikamenten und Hygieneprodukten bevorratet, um für die kommende Zeit gut ausgestattet zu sein – bereits jetzt sind Lieferengpässe zu beobachten und erste Materialien nicht mehr bestellbar. Wir arbeiten mit unserem Rumänien-Team Hand in Hand und sind in ständigem Austausch, um den Menschen und Tieren weiterhin helfen zu können. So finden wir tagtäglich gemeinsam Lösungen für bisher ungeahnte Probleme.
Besonders die Kastrationen sind in dieser Zeit unerlässlich, denn aufgrund der steigenden Zahl an unkastrierten Tieren, die in diesen Tagen ausgesetzt werden, wird auch die Zahl der neugeborenen heimatlosen Tiere in Kürze in die Höhe schnellen.
Schon jetzt ist eine Schwemme an leidenden Jungtieren zu befürchten, die alle auf menschliche Fürsorge angewiesen sind.
Wir versorgen die auf den Straßen lebenden Vierbeiner mit Nahrung und Wasser. Und obwohl die Corona-Krise derzeit noch am Anfang steht, sind es schon heute deutlich mehr heimatlose Hunde und Katzen als zuvor. Damit wir den hungernden Tieren auf der Straße und den tierischen Mitbewohnern mittelloser Menschen auch weiterhin helfen können, halten wir zusätzliche Tiernahrung bereit und versuchen, unsere Nahrungsvorräte aufzustocken, um nicht selbst in einen Engpass zu geraten. Wir hoffen, dass uns das auch künftig gelingen wird.
Auch in Rumänien sind die Schulen derzeit geschlossen. Soweit es uns noch erlaubt ist, verteilen wir Broschüren und andere spannende Materialien an Kinder, damit möglichst viele junge Menschen auch in der jetzigen Lage lernen, warum ein ethischer und liebevoller Umgang mit Tieren so wichtig ist.
Unser Rumänien-Team steht mit den politisch Verantwortlichen und Entscheidern in Bukarest in Kontakt. Gemeinsam mit Eduxanima konnten wir erreichen, dass Senioren während der Ausgangssperre nicht nur mittags eine Stunde das Haus verlassen dürfen, um den Hund kurz auszuführen, sondern zusätzlich eine Stunde am Abend. Denn kein Hund kann es 24 Stunden aushalten, ohne sich erleichtern zu können.
Wir arbeiten intensiv daran, die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Tiere weiter zu verbessern, und versenden zum Beispiel vermehrt Presseinformationen. Erfreulicherweise wurde bei allen Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Rumänien erstmalig die Versorgung von Tieren inkludiert. Für diese Maßnahme hat sich Eduxanima ausdrücklich bei der Regierung bedankt. Im nächsten Schritt werden wir nun versuchen, diese Vorgaben gemeinsam mit den Menschen umzusetzen.
Als NGO sind wir immer – 365 Tage im Jahr – den Tieren verpflichtet. Das gilt in besonderem Maße auch in einer Krise, so wie wir sie aktuell erleben.
Ein großer Dank geht an unser tapferes Team von „PETA HELPS ROMANIA“, das jeden Tag alles für die Tiere in Not gibt. Wir hoffen inständig, dass unser gesamtes Team gesund bleibt und die Krise gut übersteht!
Danke an jeden Einzelnen, der die Kampagne auch in dieser schweren Zeit unterstützt!
Was Sie tun können
Mit unserer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren in Rumänien helfen. Durch Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Mit Spenden von Laufleinen und Nahrung sowie mit medizinischer Versorgung hilft unser Team sowohl Vierbeinern, die auf der Straße leben, als auch sogenannten „Besitzerhunden“.
Im Tierschutzunterricht an rumänischen Schulen lernen Kinder, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für ALLE Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.