Nach Corona-Ausbruch: PETA erstattet Anzeige gegen Tönnies

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Im Schlachthof der Firma Tönnies im Landkreis Gütersloh haben sich haben sich während der Pandemie mehr als 1.500 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. [1] Nicht nur wurde daraufhin der Schlachthof geschlossen, es wurde sogar ein Lockdown für zwei Landkreise angeordnet, um den Massenausbruch einzudämmen. Wir von PETA haben nun daraufhin wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz Strafanzeige gegen den Fleischkonzern gestellt.

Tönnies: Ausbeutung von Menschen und Tieren

Der explosionsartige Anstieg an Infizierten unter den Schlachthof-Mitarbeitern zeigt deutlich, dass Tönnies wirtschaftliche Interessen vor das Wohlergehen von Lebewesen stellt. Die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter von Tönnies ebenso wie das Leid der Tiere unter den qualvollen Schlachtbedingungen sind seit Jahren bekannt, ohne dass seither Veränderungen eingeleitet wurden. So sprach sich Geschäftsführer Clemens Tönnies noch im Mai 2020 für die Erhaltung der Werkverträge und damit der schlechten Lebensbedingungen der Mitarbeiter in der Fleischindustrie aus. [2]

Auch die qualvolle Betäubungsmethode von Schweinen will Tönnies beibehalten, obwohl seine eigene Forschungsstiftung bereits weniger leidvolle Methoden aufgezeigt hat. [3] Statt eine Verbesserung herbeizuführen, werden weiterhin täglich 20.000 Schweine qualvoll in CO2-Kammern betäubt – obwohl wissenschaftlich bekannt ist, dass diese Betäubungsart bei den Tieren heftige Erstickungsgefühle, Atemnot und Todesangst verursacht. [4] Noch vor Eintritt der Bewusstlosigkeit schreien die Schweine panisch und versuchen, sich aus der engen Kammer zu befreien.

PETA erstattet Strafanzeige

Wir von PETA haben Strafanzeige gegen die Geschäftsführung von Tönnies wegen des Verdachts auf vorsätzliche gefährliche Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz erstattet. Trotz Kenntnis der aktuellen Rechtsvorschriften und der schlechten Lebensbedingungen ihrer Mitarbeiter hat die Unternehmensleitung die Corona-Infektionen in Kauf genommen. Die Schließung des Schlachthofes bedeutet zudem, dass die Schweine, die geschlachtet werden sollen, nun nicht mehr versorgt und zusätzlichen Leiden ausgesetzt werden könnten.

„Der Corona-Skandal von Tönnies macht deutlich, dass das Unternehmen nicht nur seinen Profit über jegliches Wohlergehen von Menschen, Tieren und der Allgemeinheit stellt, sondern auch geltende Gesetze und gesellschaftliche Moralvorstellungen missachtet. Die Gefährdung von Menschen und die Gewalt gegenüber Tieren in der Nahrungsmittelindustrie müssen endlich ernsthaft und nachhaltig auf rechtlicher und politischer Ebene verfolgt werden.“

Was Sie tun können

  • Setzen Sie sich gegen die Ausbeutung der Fleischindustrie und für das Wohl von Menschen und Tieren ein, indem Sie sich vegan ernähren.
  • Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Ihrer Familie über die schrecklichen Zustände in Schlachthöfen und bitten Sie sie, ebenfalls keine tierischen Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier zu konsumieren.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition an das Bundeslandwirtschaftsministerium für ein Ende der tierquälerischen CO2-Betäubung von Schweinen in deutschen Schlachthöfen.