Der Dokumentarfilm „Cow“ zeigt das Leben des „Nutztiers“ Luma: Mehrere Jahre lang hat die britische Regisseurin Andrea Arnold die Kuh Luma in einem Betrieb der Tierindustrie begleitet. Entstanden ist eine Darstellung über das tägliche, erschöpfende Leid von Kühen und ihren Kälbern in der Milchindustrie, genauer gesagt für Kuhmilch und letztendlich auch für Fleisch.
Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer „Gebär- und Milchmaschine“ innerhalb eines effizienten Fließbandbetriebs. [1] „Cow“ ist seit dem 11. Februar auf der Streamingplattform Mubi zu sehen.
Erst „Gunda“, jetzt „Cow“ – eine neue Tierdokumentation
Nach dem Schwarz-Weiß-Film „Gunda“, der die bewegende Lebensgeschichte eines Schweins in der Tierindustrie erzählt, teilt Regisseurin Andrea Arnold in „Cow“ Eindrücke aus der Milchindustrie. Das Set ist ein anonymer, mittelgroßer Landwirtschaftsbetrieb, der Kuhmilch an die Umgebung liefert. [2] „Cow“ hat eine Spielzeit von 90 Minuten. Viel Zeit, um das anstrengende und unterdrückte Leben der Kuh mit der tätowierten Nummer 29 zu beleuchten – im Film wird sie „Luma“ genannt.
Vier Jahre lang hat Arnold die Kuh Luma begleitet und ihr tägliches Leben Tag und Nacht – zu jeder Jahreszeit – auf Band festgehalten. Entstanden sind eindrückliche Bilder, die die Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und ein Gefühl für das „Sich zwangsläufig Fügen“ der Tiere in der Milchindustrie vermitteln – in ein System, das auf die rein profitorientierte und systematische Ausbeutung fühlender Lebewesen optimiert ist.
Leben in der Milchindustrie: Tägliche Ausbeutung
Die Doku „Cow“ erzählt dieselbe Geschichte, wie sie Millionen von Kühen in der Milchindustrie erleben: Vom vergewaltigenden Akt des künstlichen Besamens bis zum Gebären des Kalbs, das der Mutter bereits zu Beginn des Filmes entrissen wird. In der Milchindustrie ist kein Platz für familiäre Beziehungen, die Kühe ziehen ihre Kälber fast nie selbst auf – damit der Mensch die Muttermilch einer anderen Spezies trinken kann. Auch für sogenannte Bio-Weidemilch werden Kühe ausgebeutet.
„Cow“ zeigt Luma angeschlossen an der Melkmaschine und beim Herumstehen in engen Boxen – ihrer „Alltagsbeschäftigung“. Eine gewinnmaximierte Routine, die nichts mit den Bedürfnissen eines Rindes zu tun hat. Übrig bleibt eine – der Ausbeutung unterworfene – Nummer im System.
Milch anderer Spezies zu trinken, ist speziesistisch
Insbesondere in Deutschland hat die Milchlobby in den vergangenen 70 Jahren unzählige Gelder in Werbekampagnen investiert, um das Image von Kuhmilch aufzubauen. Dabei ist es weder normal, natürlich noch notwendig für uns Menschen, die Muttermilch einer anderen Spezies zu trinken. Neben zahlreichen gesundheitlichen Risiken degradiert der Mensch mit dem Trinken ihrer Milch andere empfindsame Lebewesen zu einem nicht artgerechten Leben, das rein auf Profit optimiert ist.
Hinter dem Irrglauben, andere Spezies für unsere Zwecke „nutzen“ zu dürfen, steht ein gefährliches und ausbeuterisches Denkmuster: Speziesismus. Diesem zugrunde liegt die falsche Annahme, der Mensch sei mehr wert als andere Lebewesen und hätte darum das Recht, über deren Leben und Existenz zu bestimmen. Wir haben kein Recht, Kühe zu Milchmaschinen für unsere „Versorgung“ zu degradieren, ihnen die Kinder zu stehlen und diese selbst eine lebenslange Tortur durchlaufen zu lassen.
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Quellen
[1] Tagesspiegel (08.02.2022): Aus dem Leben einer Milchkuh, https://www.tagesspiegel.de/kultur/dokumentarfilm-ueber-tierhaltung-aus-dem-leben-einer-milchkuh/28041594.html, (eingesehen am 17.02.2022)
[2] Süddeutsche Zeitung (12.02.2022): „Cow“ auf Mubi: Muh, https://www.sueddeutsche.de/kultur/cow-film-mubi-1.5524953, (eingesehen am 17.02.2022)