EU genehmigt 1,75 Milliarden Euro für dänische Pelzindustrie

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Update April 2021

Dänische Pelzindustrie erhält 1,75 Milliarden Euro Entschädigung

Wegen Corona-Ausbrüchen und Virusmutationen auf Pelzfarmen in Dänemark wurden Ende 2020 bis zu 17 Millionen Nerze getötet. Zudem wurde ein temporäres Pelzfarmverbot bis zum 31. Dezember 2021 erlassen. Nun hat die EU-Kommission staatliche Hilfen in Höhe von 1,75 Milliarden Euro nach den EU-Beihilfevorschriften für die dänische Pelzindustrie genehmigt, um die Züchter zu entschädigen.

„Es ist makaber und verantwortungslos, Milliarden Euro als ‚Entschädigung‘ an diese skrupellose Industrie zu zahlen, damit sie im nächsten Jahr wieder Profit aus dem grausamen Tod von Millionen Tieren schlagen kann. Die staatliche Hilfe sollte vollständig an Betriebe gehen, die bereit sind, ihr Geschäft aufzugeben und sich neu zu orientieren – dafür ist mit 538 Millionen Euro jedoch nur ein viel zu niedriger Betrag vorgesehen.“

Patrick Nowey, PETA Deutschland

Originalartikel von November 2020

Auf Dänemarks Nerzfarmen hatten sich bereits im Juni 2020 Tiere mit dem Corona-Virus infiziert [1]. Nun ist klar, dass das Virus in den Tieren mutiert ist und das mutierte „Cluster-5-Virus“ bereits auf mehrere Menschen übertragen wurde. Die Landesregierung beschloss daher Anfang November drastische Maßnahmen und lässt nun bis zu 17 Millionen Nerze töten [2].

Millionen Tiere vergast und verbrannt

Auf den knapp 1139 Pelzfarmen in Dänemark sollen alle Tiere getötet werden, um die Ausbreitung der Corona-Mutation zu verhindern – und das, obwohl die ersten Fälle bereits im Juni bekannt waren. Anfang Oktober stiegen die Fälle auf den Pelzfarmen jedoch drastisch an. Sobald ein Fall auf einer Pelzfarm bekannt wird, müssen alle Tiere getötet werden. Die Nerze werden dafür aus ihren engen Drahtkäfigen geholt, in kleine Transportwagen gesteckt, mit Kohlenmonoxid vergast und anschließend verbrannt [1].

Pelzfarmen sind Brutstätten für Corona

Pelzfarmen, auf denen tagtäglich kranke und gestresste Tiere in winzigen Drahtgitterkäfigen leiden, sind wahre Brutstätten für Krankheitserreger. Es überrascht daher nicht, dass sich das Corona-Virus auf Nerzfarmen in Dänemark – dem weltweit größten Nerzfell-Produzenten – derart rasant verbreitet und das Virus sogar mutieren konnte [3]. Da sich das mutierte Virus inzwischen auf Menschen übertragen hat, könnte nun die Wirksamkeit eines zukünftigen Impfstoffs für uns Menschen gefährdet und die Bekämpfung der Pandemie weiter erschwert werden.

„Pelzfarmen sind eine Hölle für Tiere und eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit. PETA appelliert an Dänemark, diese Orte des Schreckens für immer zu schließen. Wer heute noch eine Jacke mit Pelzkragen trägt, schaufelt nicht nur Millionen Tieren, sondern auch sich selbst und seinen Mitmenschen ein Grab.“

Was Sie tun können

Auch ohne das Corona-Virus werden Millionen Tiere auf Pelzfarmen in der ganzen Welt durch Vergasen oder Elektroschocks getötet, nachdem sie ein leidvolles Leben in winzigen Drahtkäfigen verbracht haben. Bitte kaufen Sie daher niemals Kleidung aus oder mit Pelz. Inzwischen gibt es zahlreiche Kunstpelze, die ohne Tierleid hergestellt werden.