Update Januar 2021
Der thailändische Zoo hat Konkurs angemeldet, ist aber immer noch in Betrieb. [1] Bitte werden Sie weiterhin für die Tiere aktiv.
Update August 2019
Nach einem weltweiten Aufschrei wurde der junge Elefantenbulle Gluay Hom von ausländischen Spender:innen gekauft und aus dem Tierpark Samutprakan Crocodile Farm and Zoo in eine Elefantenauffangstation in Nordthailand gebracht. [2] Wir freuen uns zwar, dass Gluay Hom jetzt an einem besseren Ort ist, aber die Rettung von Tieren aus Zoos durch den Kauf ist im Allgemeinen keine praktikable Lösung, um das Tierleid im Tourismusgeschäft zu beenden. Es gibt keine Garantie dafür, dass der Zoo nicht einfach ein neues Tier erwirbt, das den Platz des verkauften Tieres einnimmt. Außerdem helfen solche Käufe all den anderen Tieren nicht, die weiterhin in der Einrichtung dahinvegetieren. Mit dem Kauf von Tieren aus Zoos wird auch eine Industrie unterstützt, die Wildtiere zu einem elenden Leben voller Gewalt und Entbehrungen verurteilt.
Originalartikel von Juli 2019
Ein aktuelles Enthüllungsvideo von PETA Asien beweist unfassbares Tierleid in einem thailändischen Zoo (Samutprakan Crocodile Farm and Zoo). Auch zu sehen ist ein Elefantenbaby, das erst kürzlich durch einen Bericht des National Geographic zu Berühmtheit gelangte.
Die Aufnahmen zeigen, dass Elefanten in dem Betrieb den Großteil ihres Lebens angekettet sind und dass auf sie eingestochen wird, damit sie vor Touristen verwirrende und unangenehme Tricks vorführen. Und auch andere Tiere werden misshandelt: Arbeiter malträtieren sie, damit sie ein bestimmtes Verhalten zeigen und Touristen Fotos mit ihnen machen können.
Für billige Tricks misshandelt
PETAs Augenzeugen konnten dokumentieren, wie Arbeiter mit spitzen, metallenen Hilfsmitteln auf Elefanten einstachen, um sie dazu zu zwingen, dass sie tanzen, bowlen oder bestimmte Tricks vorführen. Diese Verhaltensweisen sind für die Tiere nicht nur völlig verwirrend, sondern häufig auch schmerzhaft. Touristen unterstützen diese Misshandlung, indem sie mit ihrer Eintrittskarte dafür zahlen.
Einige Elefanten hatte blutige Wunden an ihren besonders empfindlichen Schläfen und Ohren. Andere Tiere hatten an den gleichen Stellen Narben, was darauf schließen lässt, dass auch sie solcher Misshandlungen ausgesetzt waren.
Ein leidvolles Leben in Ketten
Augenzeugen sahen, dass die Beine der Elefanten in kurzen Metallketten lagen und die Tiere auf hartem Untergrund, z.B. Beton, stehen mussten. Das kann Fuß- und Gelenkprobleme verursachen.
Die Elefanten hatten keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten. Ihre Ketten wurden nur entfernt, wenn sie Tricks vorführen oder Touristen auf sich reiten lassen mussten. Sie bewegten ihren Körper ständig hin und her, was auf psychischen Stress hindeutet.
Schwere Misshandlung und Depression
Auch andere Tiere wurden misshandelt, nur damit sie vor Touristen das gewünschte Verhalten zeigten. Krokodile wurden während der Shows mit Bambusstöcken geschlagen und ein Tiger wurde malträtiert, damit er mit Touristen für ein Foto posierte.
Die Augenzeugen sahen, dass andere Tiere, etwa ein Schimpanse und ein Orang-Utan, extrem frustriert und deprimiert erschienen. Man hielt sie gefangen, damit Touristen Fotos mit den Tieren machen konnten. Es geht hier einzig und allein um die Profitmaximierung des Zoos.
Elefanten haben Besseres verdient
Elefanten sind hochsoziale Tiere. Zu ihren Familienmitgliedern haben sie eine starke und lang andauernde Beziehung. Sie arbeiten zusammen, um Probleme zu lösen, und vertrauen auf die Weisheit, das Urteilsvermögen und die Erfahrung älterer Verwandter. In Freiheit verbringen sie ihre Tage damit, Sozialkontakte zu pflegen, zu schwimmen, die Umgebung zu erkunden und zu spielen.
In Freiheit tragen sie auch keine Menschen auf ihrem Rücken oder führen schmerzhafte, verwirrende Tricks vor. All der Stress, die absolut nicht artgerechte Unterbringung und der Mangel an Bewegungsmöglichkeiten in Gefangenschaft können dazu führen, dass Elefanten abnormale Verhaltensweisen entwickeln. Sie zeigen z.B. das sogenannte Weben, wobei sie den Kopf oder ihren ganzen Körper ständig hin und her wiegen.
Solche Verhaltensweisen kommen in freier Natur nicht vor. Elefanten sterben in Gefangenschaft nicht nur lange vor ihrer natürlichen Lebenserwartung, sie haben oft auch mit schmerzhaften, chronischen Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Besonders häufig kommen gerissene Zehennägel, Abszesse, Fettleibigkeit und Arthritis vor.
Helfen Sie uns, das Tierleid zu stoppen
PETA Asien hat alle Beweise bei der thailändischen Polizei eingereicht. Wir alle können den Elefanten und anderen im Tourismussektor ausgebeuteten Tieren am besten helfen, indem wir diese Betriebe nicht unterstützen. Wo Wildtiere ausgebeutet werden und direkter Kontakt zwischen Mensch und Tier gestattet ist, wird nie im Sinne des Tieres gehandelt. Das betrifft auch Einrichtungen, die sich „Auffangstation“ oder „Sanctuary“ nennen.
- Bitte informieren Sie Freunde und Familie über das Leid von Tieren in der Tourismusbranche, falls diese eine Reise nach Thailand planen.
- Bitte fordern Sie außerdem zusammen mit PETA Asien Reiseunternehmen auf, die Samutprakan Crocodile Farm and Zoo aus seinem Touren-Angebot zu streichen.
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Quellen
[1] Coconuts Bangkok (29.01.2021): Bangkok’s hell-for-animals zoo files bankruptcy, future uncertain, https://coconuts.co/bangkok/news/bangkoks-hell-for-animals-zoo-files-bankruptcy-future-uncertain/, zuletzt eingesehen am 15.12.2022
[2] Natasha Daly (2019), erschienen bei National Geographic (07.08.2019): The world responded to this captive elephant’s plight – Now he has a new life, https://www.nationalgeographic.com/animals/article/gluay-hom-the-thai-elephant-rescued-to-new-home, zuletzt eingesehen am 15.12.2022