Türkei: Flut an Katzen- und Hundebabys verschärft die Lage
Seit Ende März spitzt sich die Lage in den stark betroffenen Erdbebengebieten in der Türkei weiter zu, denn viele Katzen bekommen jetzt ihre Babys in den Trümmern. Die einsturzgefährdeten Ruinen sind jedoch zu gefährlich für die Tiere. Neben den vielen Katzenbabys wurden uns auch wieder einige Hundewelpen in Antakya übergeben, um die wir uns liebevoll kümmerten.
Unser Team versucht, so viele Tiere wie möglich zu retten. Leider spitzt sich die Lage seit Ende März zu, denn viele Katzen beginnen versteckt in den Trümmern des Erdbebengebiets ihre Babys zu bekommen. Die übrigen Gebäude und Trümmer werden alle nach und nach abgerissen, was für viele der Katzen und ihre Babys den sicheren Tod bedeuteten würde. Einige Katzenbabys wurden uns von Anwohner:innen und anderen Hilfsorganisationen vor Ort überreicht.
Wir nahmen sie mit uns nach Adana zu einem Tierarzt, wo sie nun liebevoll aufgepäppelt werden. Unser Team fängt so viele Katzen wie möglich ein und lässt sie kastrieren und in ein liebevolles Zuhause vermitteln. Oder bringt die Tiere zumindest in sichere Gebiete, in denen sie mit ausreichend Nahrung versorgt werden. Die Katzenbabys, die verlassen ohne ihre Mutter gefunden werden, bringt unser Team, wenn es die Umstände ermöglichen, mit anderen Katzenmamas zusammen, die sich um die Katzenbabys kümmern, als wären es ihre eigenen und sie mit großziehen. Eine dieser Katzen ist Gaia, die zu ihren eigenen zwei Babys weitere sechs Findelkinder adoptierte, sich liebevoll um sie kümmerte und so ihr Überleben sicherte. Gaia erhält dabei jede Unterstützung und Fürsorge von dem Team der Tierklinik in Adana.
Neben vielen Katzenbabys wurden uns auch wieder einige Hundewelpen in Antakya übergeben. Darunter Sezen, Cora und Gaby, die wir mit nach Adana brachten, wo sie untersucht und erstversorgt wurden. Mittlerweile sind die drei Hundewelpen in Istanbul, wo sie die Chance haben, von liebevollen Familien adoptiert zu werden.
Schäferhündin Judy mit verletztem Bein gerettet
Judy ist eine Deutsche Schäferhündin, die von PETA-Mitarbeiter:innen am 18. Februar 2023 auf dem Weg nach Antakya am Straßenrand entdeckt wurde. Sie hatte eine große Wunde an ihrem rechten Hinterbein. Die Menschen dort meinten, sie hätte einen Autounfall gehabt – aber auch eine Falle konnte der Grund für die schwere Verletzung sein. Judy hatte starke Schmerzen und konnte auf dem Bein kaum auftreten. Wir brachten die Hündin zu den Zelten einer Hilfsorganisation in Antakya, wo sie versorgt und ihr Bein gereinigt und verbunden wurde. Die Organisation vor Ort, die sich um Judy kümmerte, vermutete, dass ihr Bein amputiert werden müsse. Judy kam abends mit uns nach Adana in die Tierklinik, in der sie seitdem ist. Ihre offene Wunde wurde täglich versorgt, benötigte aber sehr viel Zeit, um zu heilen.
Judy ist sehr aufgeweckt, freundlich und voller Energie. Sie liebt es, mit den anderen Hunden oder menschlichen Freund:innen draußen zu spielen und genießt ihre Spaziergänge. Ihre Wunde ist nun fast verheilt, ihr Bein möchte sie aber noch nicht vollständig benutzen. Aktuell suchen wir ein Zuhause für Judy in der Türkei, in dem sie für immer ankommen und ihr Bein sich vollständig erholen kann.
Verlassener Hund Tarkan lag vor einem zerstörten Gebäude
Tarkan war der erste Hund, den unser Team in Maras am 14. Februar 2023 fand, als wir dort nach durch das Erdbeben verletzten Tieren suchten. Er lag vor einem zerstörten und verlassenen Gebäude und sah sehr krank aus. Tarkan war so geschwächt, dass er nicht aufstehen wollte. Er machte den Eindruck, als hätte er bereits aufgegeben. Sein linkes Hinterbein war gebrochen, was noch am selben Abend in der Tierklinik in Adana festgestellt wurde. Tarkan war zu jeder Zeit lieb und sehr ruhig und man merkte, dass er uns schnell vertraute. Sein Bein wurde operiert und seitdem befindet sich Tarkan auf dem Weg der Besserung.
Er freundete sich schnell mit Judy an, der ebenfalls an einem Hinterbein verletzten Schäferhündin, mit der er in der Tierklinik oft gemeinsam Gassi ging. Tarkan ist sehr liebenswert, er ist offen gegenüber Menschen, liebt es, gestreichelt zu werden und mit Judy zu spielen. Nachdem er seit fast zwei Monaten in der Klinik in Behandlung war, durfte er am 6. April endlich in sein neues Zuhause ziehen. Wir sind sehr glücklich, dass Tarkan nach dieser langen Zeit in ein wunderbares Zuhause ziehen konnte, in dem er liebevoll umsorgt wird.
Hilfsgüter wie Benzin, Tiernahrung & gespendete Pelzmäntel kommen an
Von PETA unterstützte Helfer:innen sind in der Türkei vor Ort, um Tiere zu retten und arbeiten mit Einheimischen zusammen, um Hunde- und Katzennahrung, Rettungsausrüstung und andere dringend benötigte Hilfsgüter in einigen der am meisten verwüsteten Gebiete zu verteilen. Auch in Syrien leisten wir über eine Partnerorganisation Unterstützung, damit die dort lebenden Menschen und von den Erdbeben betroffenen Menschen
Benzin für ihre Fahrzeuge kaufen können,
Nahrung für ihre Tiere kaufen können,
Und verletzte Tiere die notwendige tierärztliche Versorgung erhalten.
Außerdem sind mehr als 230 an PETA gespendete Pelzmäntel auf dem Weg zu der Organisation Life for Relief and Development, die die Mäntel an Überlebende des Erdbebens verteilt.
Lesen Sie weiter, um mehr über die lebenswichtigen, lebensrettenden Maßnahmen zu erfahren, die den tierischen Opfern des Erdbebens in der Türkei und Syrien helfen. Neben vielen weiteren Tieren konnte unser Team auch Kater Duman retten und zurück zu seinem Menschen bringen.
Kater Duman von Dachvorsprung gerettet und mit Halter vereint
Das von PETAs Global Compassion Fund unterstützte Team lud eine obdachlose Katze mit einem schmerzhaft gebrochenen Schwanz vorsichtig in das Rettungsfahrzeug, damit sie in der nächstgelegenen Tierklinik behandelt werden konnte. Als sie das Gebiet verlassen wollten, wurden sie plötzlich von unerbittlichen, heiseren Schreien aufgehalten, die von einem nahe gelegenen Dach kamen.
Sie blickten auf und sahen eine Katze, die auf dem schmalen Dachvorsprung stand und auf sie herabstarrte. Aus Angst, dass sie springen würde, kletterte eine mutige Retterin schnell über einen zerbrochenen Eisenzaun, um den nächstgelegenen Balkon zu erreichen. Von dort aus zwängte sie sich durch ein kleines Loch in der Wand, um zum Treppenhaus des beschädigten Gebäudes zu gelangen. Auf dem Dach angekommen, stürzte sich die hungrige Katze direkt auf de Nahrung in der Transportbox. Die Rettung war ein voller Erfolg!
Das Team kam in der Klinik an, wo der Tierarzt nach einem Mikrochip suchte, der eine Handynummer enthielt. Der dankbare Halter der Katze rief seinen Namen, Duman, woraufhin der Kater glücklich seinen Rücken krümmte und sich an dem Gerät rieb. Die beiden wurden inzwischen wieder zusammengeführt und befinden sich jetzt an einem sicheren Ort in der Türkei!
Emotionales Wiedersehen: Verschüttetes Mädchen mit ihrem Kater wieder vereint
Während ihres Einsatzes fingen unsere Helfer:innen einen freilaufenden Kater in einer weitgehend zerstörten Straße. Beim Tierarzt stellte sich heraus, dass der Kater, den sie „Erkan“ getauft hatten, zum Glück gechippt war – über den Chip konnten die Halter ausfindig gemacht werden. Kurz nach dem Anruf konnte Erkan mit der Familie wieder vereint werden: Vor allem die kleine Tochter war überglücklich, ihren geliebten Kater, dessen richtiger Name Belül lautet, wieder zurückzuhaben und brach in Tränen aus.
Die Eltern erzählten, dass das Mädchen während des Erdbebens bei ihren Großeltern in der Wohnung gewesen war. Ihre Großeltern starben dabei tragischerweise, einen Tag lang war das Mädchen mit ihnen in der Wohnung verschüttet, bis ihr Vater und ihr Onkel sie mit einer Verletzung am Fuß aus den Trümmern befreien konnten. Umso größer war die Erleichterung, dass wenigstens ihr Kater unversehrt geblieben ist. Belül weicht ihr nun nicht mehr von der Seite.
Dank Polizei weitere Katzen gefunden & mit Halterin wieder vereint
Eine alte Dame nahm Kontakt mit uns auf: Eine Katze wäre in einem Hochhaus gefangen. Bei der Rettungsaktion kam die Polizei und fragte, was unsere Helfer:innen dort machten. Sie fanden unsere Rettungsaktion großartig und führten das Team zu einer Stelle, an der sich viele andere Katzen in einer Kolonie vor dem Erdbeben gerettet hatten.
Eine davon war die Perserkatze Enes, die ebenfalls einen Chip hatte. Enes konnte zum Glück genau wie Belül wieder mit ihren Menschen vereint werden.
27. Februar hat erneut ein Nachbeben der Stärke 5,6 die Türkei erschüttert, Gebäude zum Einsturz gebracht und das Leben weiterer Menschen und Tiere gefährdet.
Teams, die von PETAs Global Compassion Fund unterstützt werden, sind vor Ort, um überlebende Tiere aus den Trümmern zu bergen und sie in eine nahegelegene Tierklinik zu bringen.
Gute Nachrichten: Kater Kirk gerettet und Katze Venus wieder mit Familie vereint
In der Nähe des zerbrochenen Glaseingangs eines Gebäudes hörte das Einsatzteam eine Katze verzweifelt schreien. Als die Helfer:innen dem lauten Miauen folgten, entdeckten sie das Tier hinter einer verschlossenen Tür im Keller. Zunächst weigerte sich ein Beamter, die Tür zu öffnen, da es sich um Regierungsgelände handele und Betreten verboten sei. Schnell fand sich jedoch ein verständnisvollerer Beamter und die Feuerwehr wurde gerufen – doch auch diese verweigerte ihre Hilfe mit Verweis auf das Gesetz und der Begründung, dass der Einsatz zu gefährlich sei.
Doch das Team hatte sich zum Ziel gesetzt, die Katze zu retten: Nachdem die Polizei abgezogen war, entschied sich eine der Helfer:innen, das panische Tier eigenständig und mit vollem Körpereinsatz aus dem stockfinsteren Keller zu retten. Sie lief zurück in das Gebäude, die Treppen hinunter, schlug mit einem Hammer ein Glasfenster in der Tür ein – und die Katze sprang ihr regelrecht direkt in den Transportkorb. Alle waren erleichtert, dass der Rettungsversuch doch noch gelungen ist und der gerettete Kater Kirk freute sich riesig über Nahrung und Wasser.
Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die der Katze Venus: Ihre Halter:innen kehrten mit der Hoffnung in ihre verwüstete Wohnung zurück, dort ihre geliebte Katze vorzufinden – doch Venus war nirgends zu sehen. Die Familie bat Einsatzkräfte um Hilfe, die von PETAs Global Compassion Fund unterstützt werden, da diese im Umgang mit traumatisierten Tieren erfahren sind: Schnell war klar, dass die Katze wahrscheinlich durch den Tumult der zahlreichen Beben stark verängstigt war und sich daher zurückgezogen und an einer sicheren Stelle versteckt hat. Das Team fand die verstörte Katze in einem dunklen, engen Raum zusammengekauert hinter einer Waschmaschine. Es gelang glücklicherweise, Venus in einen Transportkorb locken und mit ihrer Familie wieder zu vereinen.
Eingeschlossener Kater Tony aus instabilem Gebäude befreit
In Antakya, einer der am stärksten betroffenen Regionen in der Türkei, arbeiten Militär, Polizei und Abbruchkolonnen daran, instabile Gebäude zum Einsturz zu bringen. Retter:innen, die von PETAs Global Compassion Fund unterstützt werden, entdeckten währenddessen eine Katze, die in einem der zum Abriss bestimmten Gebäude gefangen war.
Sie hörten, wie die Katze von einem oberen Balkon aus laut miaute und wirkte, als ob sie springen wollte. Ein Kran war in der Nähe, aber die Polizei weigerte sich, ihn in die Nähe des Gebäudes zu lassen, da er zu gefährlich sei. Teo, eine Retterin von PETA UK, wollte aber nicht zulassen, dass die Katze zerquetscht wird. Sie rannte in das Gebäude, kletterte die beschädigte Treppe hinauf, trat eine verschlossene Tür auf und erreichte die traumatisierte Katze gerade noch rechtzeitig! Tony, wie der Kater genannt wurde, aß und trank bald und wurde in eine tiermedizinische Praxis gebracht.
Verletzter und einsamer Hund Wallace medizinisch versorgt
Draußen hatte das Team einen alten Hund gefunden, den sie Wallace nannten und der im mit Trümmern übersäten Gras schlief. Die Wunden in seinem Gesicht mussten untersucht werden. Er wachte auf, als sich seine Retter:innen langsam näherten, senkte den Kopf, wedelte mit dem Schwanz und nahm vorsichtig die angebotene Nahrung an. Trotz allem, was er durchgemacht hatte, ohne jemanden, der sich um ihn kümmerte, können Sie auf dem Foto unten sehen, wie dieser süße Vierbeiner die Liebe erwiderte, während das Team ihn sanft streichelte und seine Verletzungen mit antiseptischem Spray behandelte:
Zurückgelassene Katze Bordun zur Familie zurückgebracht
Ein verzweifelter Vater und sein Sohn suchten in der Gegend nach Hilfe, als sie sahen, wie das Team in der Nähe Tiere rettete. Sie baten das Team, zwei Katzen zu retten, die sie in zwei verschiedenen Gebäuden zurückgelassen hatten, als sie vor dem Erdbeben flohen. Die Retter:innen fanden schnell eine Katze namens Bordun und brachten sie zu dem dankbaren Vater.
Der Vater konnte das andere Wohngebäude aus Angst nicht betreten, aber unsere Helfer:innen taten es. Sie fanden die Nahrungs- und Wassernäpfe der Katze unberührt vor und das Tier war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich war es während des Bebens durch ein großes Loch in der Wand nach draußen geflüchtet.
Der kleine Bidi, bei dessen Suche ein anderer Halter das Team um Hilfe gebeten hatte, konnte jedoch noch am selben Tag gerettet werden.
PETA-Team hilft in Tierklinik aus
Nachdem die geretteten Tiere auf Mikrochips gescannt worden waren und keine gefunden wurden, machte sich das Team auf den Weg zur Tierklinik in Adana. Sie halfen dem überforderten Personal dort, indem sie mit den Hunden spazieren gingen und den Tieren Nahrung und Wasser anboten, während sich der Tierarzt um Tony, Wallace und die anderen kümmerte.
Tiere gefangen: Gefahr durch einsturzgefährdete Häuser in der Türkei
Das jüngste Erdbeben der Stärke 6,3 hat das internationale PETA-Team in mehrfacher Hinsicht erschüttert, aber das hat sie nicht davon abgehalten, Katzen und Hunde aus den eingestürzten oder stark einsturzgefährdeten Gebäuden zu retten. Darunter auch Roberta, ein Welpe, der gestorben wäre, wenn PETA nicht vor dem Beben zu ihm gekommen wäre, sowie die Katzen Bidi und Tony.
Katzen Bidi und Tony und Labrador Leo während Rettungseinsatz geborgen
Unsere Helfer:innen erreichte der Hilferuf einer Familie: Deren Katze Bidi, eine Scottisch Fold, hatte sich in einem einsturzgefährdeten Mehrfamilienhaus versteckt. Die Katze war so verängstigt, dass sie sich nicht fangen ließ. Die Helfer:innen stellten eine Lebendfalle mit einem Köder auf, um die Katze zu sichern. Am nächsten Morgen war Bidi glücklicherweise in der Falle. Sie konnte wohlbehalten an Freund:innen der Familie übergeben werden und kann wieder nach Hause.
Bei einer Rettungsaktion, um eine weitere Katze aus einem Gebäude herauszuholen, tauchte der schwarze Labrador Leo in einem Park neben dem Haus auf und bekam sofort unsere Aufmerksamkeit. Unsere Mitarbeitenden suchen nun mit Hochdruck nach den Halter:innen, um Hund und Mensch wieder zusammen zu bringen.
Außerhalb eines anderen Hauses hörten unsere Helfer:innen die Schreie einer weiteren Katze. Sie nannten den Kater Tony. Er versuchte aus dem 3. Stock des Hauses zu entkommen und rief vom Balkon und vom Fenster aus nach Hilfe. Unsere Mitarbeiterin Theo ging in das Haus und holte Tony heraus, bevor dieser vom 3. Stock aus herunterspringen konnte. Tony kommt nun nach Adana in eine Tierklinik.
Drei Menschen und unzählige Katzen und Hunde aus Trümmern gerettet
Retter:innen, die von PETAs Global Compassion Fund finanziell unterstützt werden, hatten gerade die ausgehungerten Erdbebenüberlebenden Quaid, Kim und Ada aus den mit Trümmern übersäten Straßen von Antakya gerettet, als ein staubbedecktes Fahrzeug der türkischen Armee vor ihnen hielt. Ein Soldat stieg aus und übergab dem Team ein Bündel, bei dem sich herausstellte, dass es sich um einen verängstigten Welpen handelte. Die Hündin namens Roberta hatte seine Einheit aus einem eingestürzten Gebäude in der Nähe gerettet.
Gerade als die Helfer:innen die Tierklinik in Adana mit den letzten Geretteten verließen, erschütterte ein neues Erdbeben der Stärke 6,3 die Gegend. Gebäude stürzten ein, in denen unsere Helfer:innen nur wenige Stunden zuvor nach Überlebenden gesucht hatten. Zum Glück wurde niemand verletzt und ein Transporter mit geretteten Tieren konnte sich auf den Weg machen.
Kurzfristige Entscheidungen müssen getroffen werden: Tierklinik in Adana völlig überlastet
In Adana war das Personal der bereits beschädigten Tierklinik ebenfalls vom jüngsten Beben betroffen und sah sich nun mit einem neuen Problem konfrontiert: Es gab weder genügend Leute, noch Platz, um die vielen geretteten Tiere, die dringend versorgt werden mussten, alle aufzunehmen und zu behandeln.
Ein Mitglied des Teams suchte gemeinsam mit dem leitenden Tierarzt nach einer Lösung: Die Klinik würde mehr Aushilfspersonal einstellen, das bei der Versorgung mit Nahrung und Pflege der Überlebenden helfen soll. Außerdem werden einige der Tiere in eine andere Klinik mit mehr Platz gebracht.
Quaid, Roberta, Kim und 14 weitere unverletzte Hunde und Katzen machen sich nun auf den langen Weg nach Istanbul, um mit ihren Familien zusammengeführt zu werden oder ein neues, liebevolles Zuhause zu finden.
Weitere Erdbeben: Momente der Hoffnung inmitten von Elend und Chaos
Am 20. Februar 2023 haben erneut zwei Erdbeben die türkisch-syrische Grenzregion erschüttert: Hunderte Menschen wurden verletzt, die Zahl der Todesopfer in der Türkei und Syrien steigt weiter – insgesamt starben über 47.000 Menschen. [1] Die Not vor Ort ist groß, Menschen und Tiere sind weiterhin dringend auf Hilfe angewiesen.
„[…] Ich möchte die Menschen dazu ermutigen, weiterhin alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Opfern aller Arten zu helfen, denn sie brauchen wirklich jede Unterstützung, die sie bekommen können.“ – Mimi Bekhechi, Vizepräsidentin von PETA UK
Rund zwei Wochen nach den ersten schweren Erdbeben bringen die Einsätze der Helfer:innen von PETA und befreundeten türkischen Organisationen vielen verzweifelten und verängstigten Tieren in den städtischen Ruinen Hoffnung: Zahlreiche Tiere können aus den Krisenregionen gerettet, mit Nahrung, Wasser und Medikamenten versorgt, in Sicherheit gebracht und umsorgt werden.
Einige Beispiele dafür sind die Geschichten der Hunde Bruno, Sarah und Bear:
Die Hündin Sarah zitterte und hatte große Angst; doch da sie Essen, das sie erhielt, immer wieder auswürgte und sich nicht bewegen konnte, war klar, dass sie dringend medizinisch versorgt werden musste. Eine Blutuntersuchung bestätigte Leber- und Nierenprobleme – vermutlich durch die Aufnahme von Giftstoffen ausgelöst.
Der freundliche Welpe Bruno wurde allein gefunden, angebunden an einen Pfosten in den Trümmern. Er schien unverletzt und freute sich über Nahrung und Wasser.
Ein massiger, etwa zwei Monate alter Hund namens Bear sprang auf seine Retter:innen zu, er freute sich riesig über einen großen Napf mit Nahrung und Wasser.
Das Team konnte auch vier Katzen aus den Trümmern eines Hauses befreien und sie gemeinsam mit den drei Hunden in die nächste Tierarztpraxis bringen, die Stunden entfernt war. Dort wurden die Hunde negativ auf das Parvovirus getestet – was eine Erleichterung war. Die teils stark ausgehungerten Tiere wurden mit Nahrung und Wasser versorgt.
Später, wenn alle verletzten Hunde und Katzen genesen und transportfähig sind, werden sie nach Istanbul und Ankara gebracht, wo sie an liebevolle Familien zur Adoption gegeben werden.
Weitere Einsätze in der Türkei und Syrien sind geplant
Jeder Tag im Einsatz in den betroffenen Regionen ist lang und anstrengend, das Gebiet ist mit rund 1.000 Quadratkilometern riesig, so dass die Fahrten lange dauern, aber unser Team arbeitet hartnäckig daran, so vielen Tieren zu helfen wie nur möglich. So reiste ein Teil des Teams zurück nach Marash, um Katzen zu finden, die in dem am schlimmsten betroffenen Gebiet eingeschlossen sind.
Andere Teammitglieder machten sich auf den Weg in die Provinz Hatay, um weitere Hilfsmaßnahmen in Syrien zu organisieren – beispielsweise in Form einer Versorgungskette für die dortigen Tierheime.
Die Gefahr für Menschen und Tiere in den betroffenen Regionen ist weiterhin groß. Da jedoch noch immer Menschen und Tiere lebend aus den Trümmern geborgen werden, bleiben auch die Einsatzkräfte voller Hoffnung: Die Helfer:innen, die von PETAs Global Compassion Fund unterstützt werden, werden so lange in der Region bleiben, wie die Tiere auf Hilfe angewiesen sind.
Ausweitung der Hilfsmaßnahmen nach Syrien und weitere Rettungen
Ein Team von PETA ist auch in der zweiten Woche nach dem Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion im Einsatz für die Tiere: Mittlerweile können die Helfer:innen bereits auf zahlreiche erfolgreiche Rettungsaktionen zurückblicken.
Nun erreicht die Hilfe mit Mitteln des Global Compassion Fund auch Katzen, Hunde, Hühner und andere Tiere in Syrien: Dort benötigte eine Partnerorganisation Unterstützung bei der Beschaffung von Tiernahrung, tierärztlicher Versorgung und Treibstoff, um die Tiere in die mehr als 300 Kilometer entfernte nächste Klinik zu bringen – die dafür benötigten Mittel erhielt sie von PETA.
Das Einsatzteam rettete vor ein paar Tagen 40 Vögel aus einem zerstörten Geschäft in der Türkei, nach einem tierärztlichen Check sind diese Tiere auf dem Weg zu einer Auffangstation in Ankara. Einige der Vögel haben sich bereits so weit erholt, dass sie sich zu Paaren zusammenschlossen und anfingen, sich gegenseitig zu pflegen. In den zerstörten Regionen finden unsere freiwilligen Helfer:innen weiterhin zahlreiche Hunde und Katzen, die teilweise schwer verletzt sind. All diese Tiere versorgen sie mit Nahrung, bringen sie in Sicherheit und betreuen sie medizinisch.
Rettung und Versorgung traumatisierter Hunde und Katzen
Neben der Versorgung mit Nahrung und Wasser gelang es dem Team am 13. Februar, zwei Welpen, zwei Katzen mit gebrochenen Knochen und eine weitere Katze, deren Sehvermögen offenbar beeinträchtigt war, zur dringenden medizinischen Behandlung in die nächstgelegene Tierklinik in der Stadt Adana zu bringen – dafür musste eine siebenstündige Fahrt zurückgelegt werden. Diese Tiere wurden aus den Trümmern eingestürzter Gebäude geborgen, es ist kaum vorstellbar, wie traumatisiert sie sein müssen; sie haben wahrscheinlich tagelang gelitten, da sie bei eisigen Temperaturen ausharren mussten. Sie brauchen dringend Behandlung und Pflege.
Nach der Übergabe der Tiere an eine Tierklinik kehrte das Team sofort in das betroffene Gebiet bei Kahramanmaraş zurück, um weiteren Tieren zu helfen, die während der Katastrophe eingeschlossen oder anderweitig verletzt wurden.
Diese Hündin wurde am 14. Februar in den Trümmern der Stadt Elbistan, eines der Epizentren des Erdbebens in der Türkei, gefunden. Sie hatte tagelang kein Essen bekommen und litt unter einem gebrochenen Bein. Das Team brachte sie in die nächstgelegene Tierklinik, wo sie operiert wurde. Der Global Compassion Fund von PETA übernahm die Kosten dafür. Unsere Partnerorganisation Vegan Derneği Türkiye (TVD) arbeitet bereits daran, für die Hündin ein liebevolles Zuhause zu finden, in dem sie sich erholen kann, das ist auch das Ziel für viele andere Tiere.
Soldat:innen, die den Erdbebenopfern helfen, hatten diese verängstigte Katze einige Tage lang durch die Trümmer humpeln sehen, hatten aber kein Glück, sie einzufangen. Nachdem es den Retter:innen gelungen war, sie einzufangen und zu einem Tierarzt zu bringen, erfuhr das Team mit Schrecken, dass die Soldat:innen auch ein Kätzchen bei ihr entdeckt hatten. Die Retter:innen kehrten am nächsten Tag nach Elbistan zurück, um nach dem Kätzchen zu suchen, während TVD das Foto in den sozialen Medien veröffentlichte.
Originalartikel vom 10. Februar 2022
Erdbeben in der Türkei und Syrien: Hilfe für betroffene Tiere in Not
Am 6. Februar 2023 haben schwere Erdbeben die türkisch-syrische Grenzregion getroffen: Auf ein Beben der Stärke 7,8 in den frühen Morgenstunden folgte im Laufe des Tages ein weiteres Beben mit der Stärke 7,5 sowie weitere Nachbeben. [2] Gut eine Woche später liegt die Zahl der menschlichen Todesopfer im türkisch-syrischen Erdbebengebiet bei über 40.000. Verschiedene Rettungsteams haben sich unmittelbar nach der Katastrophe auf den Weg in die Region gemacht und sind rund um die Uhr im Einsatz. [3, 4]
Auch wir von PETA Deutschland haben sofort Kontakt zu einer befreundeten ansässigen Tierschutzorganisation aufgenommen und unsere Hilfe angeboten – denn das Leid der Menschen und Tiere in der Region ist unvorstellbar groß.
Erdbeben im Osten der Türkei: Menschen und Tiere sind dringend auf Hilfe angewiesen
Nach dem schweren Erdbeben am frühen Morgen des 6. Februar und den anschließenden Nachbeben im Osten der Türkei haben wir direkt unsere befreundete Tierschutzorganisation Vegan Derneği Türkiye (TVD) kontaktiert und unsere Hilfe angeboten – die Organisation erhielt im Rahmen unseres Year of Change-Programms schon einmal unsere Unterstützung. Wir stehen regelmäßig im Austausch mit der Organisation, die sich unter anderem für die vielen heimatlosen Hunde in der Türkei starkmacht.
Das Leid der Tiere und Menschen vor Ort ist unvorstellbar groß: Es ist sehr kalt, die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt, viele der betroffenen Städte sind ohne Strom und immer wieder gab es gefährliche Nachbeben, die weitere Gebäude zum Einsturz brachten und Menschen und Tiere unter sich begruben. Tag und Nacht laufen die Bergungsarbeiten und sowohl Tiere als auch Menschen sind auf jede Hilfe angewiesen:
Durch das Erdbeben sind viele Tiere heimatlos geworden, einige sind verletzt, hungern und frieren zwischen den Trümmern. Auch die betroffenen Tiere benötigen jetzt dringend schützende Unterkünfte, medizinische Versorgung und Nahrung und Wasser, um zu überleben.
So helfen PETA und andere Organisationen den notleidenden Tieren
Mit einer Geldspende unterstützen wir unsere befreundete Tierschutzorganisation TVD in der Türkei. Von dem gespendeten Geld soll Tiernahrung für Hunde und Katzen gekauft werden. Aktuell hat die Evakuierung der Tiere oberste Priorität: So wurden mit ersten Spenden ein Fahrzeug sowie Benzin organisiert.
Zudem sollen Boxen, Leinen und Näpfe sowie weitere dringend benötigte Hilfsgüter für die vom Erdbeben betroffenen Tiere vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
Die Helfer:innen von TVD verteilen die gekauften Materialien und die Nahrung an weitere kleinere Organisationen, die im Krisengebiet aktiv sind und dort rund um die Uhr helfen. Auch ein Team von PETA UK ist vor Ort, um gemeinsam mit freiwilligen Helfer:innen Tiere aus den Trümmern zu retten und medizinisch zu versorgen.
Zusätzlich hat PETA USA ausrangierte Pelzmäntel gespendet, um den Opfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei zu helfen, von denen viele ohne Strom, Unterkunft oder andere Notwendigkeiten sind, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen.
Wie Sie den Tieren in den Krisenregionen zielgerichtet helfen können
Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, dass wir gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen den notleidenden Tieren in der Türkei verstärkt helfen, können Sie dies zielgerichtet mit einer Spende im Rahmen des PETA Global Compassion Fund – so kommt Ihre Spende genau dort an, wo sie dringend benötigt wird.