Türkei: Flut an Katzen- und Hundebabys verschärft die Lage

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Update vom 12. April 2023

Türkei: Flut an Katzen- und Hundebabys verschärft die Lage

Seit Ende März spitzt sich die Lage in den stark betroffenen Erdbebengebieten in der Türkei weiter zu, denn viele Katzen bekommen jetzt ihre Babys in den Trümmern. Die einsturzgefährdeten Ruinen sind jedoch zu gefährlich für die Tiere. Neben den vielen Katzenbabys wurden uns auch wieder einige Hundewelpen in Antakya übergeben, um die wir uns liebevoll kümmerten.

Unser Team versucht, so viele Tiere wie möglich zu retten. Leider spitzt sich die Lage seit Ende März zu, denn viele Katzen beginnen versteckt in den Trümmern des Erdbebengebiets ihre Babys zu bekommen. Die übrigen Gebäude und Trümmer werden alle nach und nach abgerissen, was für viele der Katzen und ihre Babys den sicheren Tod bedeuteten würde. Einige Katzenbabys wurden uns von Anwohner:innen und anderen Hilfsorganisationen vor Ort überreicht.

Gerettete Katzenbabys in Adana Türkei
Unser PETA-Team kümmert sich vor Ort um die Katzenbabys.

Wir nahmen sie mit uns nach Adana zu einem Tierarzt, wo sie nun liebevoll aufgepäppelt werden. Unser Team fängt so viele Katzen wie möglich ein und lässt sie kastrieren und in ein liebevolles Zuhause vermitteln. Oder bringt die Tiere zumindest in sichere Gebiete, in denen sie mit ausreichend Nahrung versorgt werden. Die Katzenbabys, die verlassen ohne ihre Mutter gefunden werden, bringt unser Team, wenn es die Umstände ermöglichen, mit anderen Katzenmamas zusammen, die sich um die Katzenbabys kümmern, als wären es ihre eigenen und sie mit großziehen. Eine dieser Katzen ist Gaia, die zu ihren eigenen zwei Babys weitere sechs Findelkinder adoptierte, sich liebevoll um sie kümmerte und so ihr Überleben sicherte. Gaia erhält dabei jede Unterstützung und Fürsorge von dem Team der Tierklinik in Adana.

Neben vielen Katzenbabys wurden uns auch wieder einige Hundewelpen in Antakya übergeben. Darunter Sezen, Cora und Gaby, die wir mit nach Adana brachten, wo sie untersucht und erstversorgt wurden. Mittlerweile sind die drei Hundewelpen in Istanbul, wo sie die Chance haben, von liebevollen Familien adoptiert zu werden.

Schäferhündin Judy mit verletztem Bein gerettet

Judy ist eine Deutsche Schäferhündin, die von PETA-Mitarbeiter:innen am 18. Februar 2023 auf dem Weg nach Antakya am Straßenrand entdeckt wurde. Sie hatte eine große Wunde an ihrem rechten Hinterbein. Die Menschen dort meinten, sie hätte einen Autounfall gehabt – aber auch eine Falle konnte der Grund für die schwere Verletzung sein. Judy hatte starke Schmerzen und konnte auf dem Bein kaum auftreten. Wir brachten die Hündin zu den Zelten einer Hilfsorganisation in Antakya, wo sie versorgt und ihr Bein gereinigt und verbunden wurde. Die Organisation vor Ort, die sich um Judy kümmerte, vermutete, dass ihr Bein amputiert werden müsse. Judy kam abends mit uns nach Adana in die Tierklinik, in der sie seitdem ist. Ihre offene Wunde wurde täglich versorgt, benötigte aber sehr viel Zeit, um zu heilen.

Hündin Judy verletzt an Bein in Adana Türkei
Hündin Judy wurde wahrscheinlich bei einem Autounfall am Bein verletzt.

Judy ist sehr aufgeweckt, freundlich und voller Energie. Sie liebt es, mit den anderen Hunden oder menschlichen Freund:innen draußen zu spielen und genießt ihre Spaziergänge. Ihre Wunde ist nun fast verheilt, ihr Bein möchte sie aber noch nicht vollständig benutzen. Aktuell suchen wir ein Zuhause für Judy in der Türkei, in dem sie für immer ankommen und ihr Bein sich vollständig erholen kann.  

Verlassener Hund Tarkan lag vor einem zerstörten Gebäude

Tarkan war der erste Hund, den unser Team in Maras am 14. Februar 2023 fand, als wir dort nach durch das Erdbeben verletzten Tieren suchten. Er lag vor einem zerstörten und verlassenen Gebäude und sah sehr krank aus. Tarkan war so geschwächt, dass er nicht aufstehen wollte. Er machte den Eindruck, als hätte er bereits aufgegeben. Sein linkes Hinterbein war gebrochen, was noch am selben Abend in der Tierklinik in Adana festgestellt wurde. Tarkan war zu jeder Zeit lieb und sehr ruhig und man merkte, dass er uns schnell vertraute. Sein Bein wurde operiert und seitdem befindet sich Tarkan auf dem Weg der Besserung.

Zwei Hunde Tarkan und Judy
Tarkan und Judy wurden schnell Freunde.

Er freundete sich schnell mit Judy an, der ebenfalls an einem Hinterbein verletzten Schäferhündin, mit der er in der Tierklinik oft gemeinsam Gassi ging. Tarkan ist sehr liebenswert, er ist offen gegenüber Menschen, liebt es, gestreichelt zu werden und mit Judy zu spielen. Nachdem er seit fast zwei Monaten in der Klinik in Behandlung war, durfte er am 6. April endlich in sein neues Zuhause ziehen. Wir sind sehr glücklich, dass Tarkan nach dieser langen Zeit in ein wunderbares Zuhause ziehen konnte, in dem er liebevoll umsorgt wird.

Update vom 13. März 2023
Update vom 6. März 2023
Update vom 2. März 2023
Update vom 28. Februar 2023
Update vom 24. Februar 2023
Update vom 22. Februar 2023
Update vom 17. Februar 2023
Update vom 15. Februar 2023

Originalartikel vom 10. Februar 2022

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Hilfe für betroffene Tiere in Not

Am 6. Februar 2023 haben schwere Erdbeben die türkisch-syrische Grenzregion getroffen: Auf ein Beben der Stärke 7,8 in den frühen Morgenstunden folgte im Laufe des Tages ein weiteres Beben mit der Stärke 7,5 sowie weitere Nachbeben. [2] Gut eine Woche später liegt die Zahl der menschlichen Todesopfer im türkisch-syrischen Erdbebengebiet bei über 40.000. Verschiedene Rettungsteams haben sich unmittelbar nach der Katastrophe auf den Weg in die Region gemacht und sind rund um die Uhr im Einsatz. [3, 4]

Auch wir von PETA Deutschland haben sofort Kontakt zu einer befreundeten ansässigen Tierschutzorganisation aufgenommen und unsere Hilfe angeboten – denn das Leid der Menschen und Tiere in der Region ist unvorstellbar groß.

Erdbeben im Osten der Türkei: Menschen und Tiere sind dringend auf Hilfe angewiesen

Nach dem schweren Erdbeben am frühen Morgen des 6. Februar und den anschließenden Nachbeben im Osten der Türkei haben wir direkt unsere befreundete Tierschutzorganisation Vegan Derneği Türkiye (TVD) kontaktiert und unsere Hilfe angeboten – die Organisation erhielt im Rahmen unseres Year of Change-Programms schon einmal unsere Unterstützung. Wir stehen regelmäßig im Austausch mit der Organisation, die sich unter anderem für die vielen heimatlosen Hunde in der Türkei starkmacht.

Das Leid der Tiere und Menschen vor Ort ist unvorstellbar groß: Es ist sehr kalt, die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt, viele der betroffenen Städte sind ohne Strom und immer wieder gab es gefährliche Nachbeben, die weitere Gebäude zum Einsturz brachten und Menschen und Tiere unter sich begruben. Tag und Nacht laufen die Bergungsarbeiten und sowohl Tiere als auch Menschen sind auf jede Hilfe angewiesen:

Durch das Erdbeben sind viele Tiere heimatlos geworden, einige sind verletzt, hungern und frieren zwischen den Trümmern. Auch die betroffenen Tiere benötigen jetzt dringend schützende Unterkünfte, medizinische Versorgung und Nahrung und Wasser, um zu überleben.

Hund wird medizinisch versorgt
Unter den schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion leiden auch die Tiere.

So helfen PETA und andere Organisationen den notleidenden Tieren

Mit einer Geldspende unterstützen wir unsere befreundete Tierschutzorganisation TVD in der Türkei. Von dem gespendeten Geld soll Tiernahrung für Hunde und Katzen gekauft werden. Aktuell hat die Evakuierung der Tiere oberste Priorität: So wurden mit ersten Spenden ein Fahrzeug sowie Benzin organisiert.

Zudem sollen Boxen, Leinen und Näpfe sowie weitere dringend benötigte Hilfsgüter für die vom Erdbeben betroffenen Tiere vor Ort zur Verfügung gestellt werden.

Die Helfer:innen von TVD verteilen die gekauften Materialien und die Nahrung an weitere kleinere Organisationen, die im Krisengebiet aktiv sind und dort rund um die Uhr helfen. Auch ein Team von PETA UK ist vor Ort, um gemeinsam mit freiwilligen Helfer:innen Tiere aus den Trümmern zu retten und medizinisch zu versorgen.

Zusätzlich hat PETA USA ausrangierte Pelzmäntel gespendet, um den Opfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei zu helfen, von denen viele ohne Strom, Unterkunft oder andere Notwendigkeiten sind, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen.

„PETA kann die Kaninchen, Nerze, Füchse und andere Tiere, die grausam in Käfigen gehalten oder in Fallen gefangen und wegen ihres Fells qualvoll getötet wurden, nicht wiederbeleben, deshalb schicken wir die Mäntel an notleidende Menschen, die sie wirklich brauchen. Wir ermutigen alle Menschen, ihre Pelze oder pelzbesetzten Mäntel zu spenden, um den einzigen Menschen zu helfen, die einen Grund haben, sie zu tragen.“

Ingrid Newkirk, PETA-Vorsitzende

Wie Sie den Tieren in den Krisenregionen zielgerichtet helfen können

Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, dass wir gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen den notleidenden Tieren in der Türkei verstärkt helfen, können Sie dies zielgerichtet mit einer Spende im Rahmen des PETA Global Compassion Fund – so kommt Ihre Spende genau dort an, wo sie dringend benötigt wird.