Dass Tierversuche kaum auf den Menschen übertragbar sind, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Doch selbst zwischen einzelnen Menschen gibt es gravierende Unterschiede, und die Wirkung von Medikamenten unterscheidet sich daher oft von Person zu Person. Deswegen lässt sich nur schwer voraussagen, ob ein Medikament einem bestimmten Patienten tatsächlich hilft oder vielleicht sogar zu unerwünschten Nebenwirkungen führt. Die Lösung:
Personalisierte Medizin
Was sich im ersten Moment nach Science Fiction anhört, könnte schon bald Realität werden: Durch die Analyse der kompletten DNA kann ein „digitaler Zwilling“ angelegt werden. Anhand dieses virtuellen Doppelgängers kann eine geplante Behandlung am Computer durchgespielt und so die wirksamste Methode mit den geringsten Nebenwirkungen ermittelt werden.
Hoffnung für Krebspatienten
Diese neue Technologie wird derzeit unter anderem bei Krebspatienten getestet: Wissenschaftler haben 800 Gene und 45 biochemische Signalwege, die für Zellteilung und Zelltod und somit die Tumorentstehung verantwortlich sind, in ein Computermodell integriert. Die Daten dafür werden individuell für jeden Patienten erfasst, anschließend können rund 300 Wirkstoffe getestet werden. Wenn alles optimal verläuft, spuckt der Computer dann aus, welches Medikament am besten wirkt – das liefert Ärzten wichtige Informationen und könnte die Krebsbehandlung optimieren.
Rettung vieler Tiere
Ist die Technologie erst einmal ausgereift, lässt sie sich in vielen Aspekten nutzen: Sobald man einen „digitalen Zwilling“ hat, könnten damit alle möglichen Medikamente getestet werden. Vor allem: Auch neue Medikamente könnten im Computermodell getestet werden, sodass Tierversuche zur Zulassung ersetzt werden können. Momentan sind diese gesetzlich vorgeschrieben – obwohl 92 – 95 % aller im Tierversuch getesteten Medikamente niemals auf den Markt kommen, weil die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sind.
Es wird endlich Zeit für eine bessere, zuverlässige Testmethode, die Mensch und Tier zugutekommt! Das Potenzial einer solchen innovativen Technologie ist gewaltig und wird hoffentlich dementsprechend gefördert – die mangelnde Förderung von Alternativmethoden ist momentan ein großes Problem bei der Entwicklung neuer Methoden.
Was Sie tun können
Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition zur angemessenen Förderung von Alternativmethoden, sodass Tierversuchen ein Ende bereitet werden kann.
Im Rahmen unserer Blogserie veröffentlichen wir zudem in regelmäßigen Abständen Informationen zu Argumenten, die gegen Tierversuche sprechen. Bitte informieren Sie auch Familie, Freunde und Bekannte über die vorherrschenden Missstände!