Gute Nachrichten: Europas größter Milchbetrieb wurde verhindert

Teilen:

Ein neues Gesetz in Spanien blockiert Baupläne für Europas größten Milchbetrieb: Das neue Gesetz begrenzt die Zahl der Kühe in den Betrieben der Milchindustrie auf 850 Tiere. Somit wird der Bau eines Betriebs verhindert, in dem 23.000 Kühe unter tierquälerischen Bedingungen gehalten werden sollten. [1]

Neues Gesetz in Spanien verhindert tausendfaches Tierleid

Gute Nachrichten: Das Vorhaben, den größten Milchbetrieb Europas zu bauen, wurde dank eines neuen Gesetzes in Spanien unterbunden. Das Gesetz untersagt die Haltung von mehr als 850 Kühen in landwirtschaftlichen Betrieben und stoppt damit weitere Pläne für neue Betriebe, die diese Größe überschreiten und mit deren Bau noch nicht begonnen wurde.

Wären die Pläne für die geplante Megafarm im spanischen Noviercas verwirklicht worden, wären 23.000 Kühe und ihre Kälber skrupellos ausgebeutet worden, bevor sie lange vor dem Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung qualvoll im Schlachthof getötet worden wären.

Insgesamt haben über 65.000 PETA-Unterstützer:innen aus Deutschland und England ihre Stimme erhoben, um die Abschaffung dieser Pläne zu fordern. Wir von PETA Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen bedanken uns auch bei der spanischen Organisation Asociación Hacendera und den Bewohner:innen der Provinz Soria, die sich uns angeschlossen haben, um diese schrecklichen Pläne zu verhindern.

Kuh schaut aus Stall
Megafarmen beuten Tiere in einem nahezu unbegreiflichen Ausmaß aus.

Die Milchindustrie verursacht enormes Tierleid

Wussten Sie, dass Kühe Milch eigentlich für ihre Babys produzieren? Doch in Milchbetrieben werden die Mütter lediglich als Milchmaschinen erachtet. Damit sie fortwährend Milch produzieren, werden sie regelmäßig künstlich befruchtet, bis ihr Körper für den Milchbetrieb unwirtschaftlich wird. Viele Kühe brechen aufgrund der hohen „Leistung“, die ihnen abverlangt wird, buchstäblich zusammen.

Die Kälber werden ihnen kurz nach der Geburt weggenommen, was bei Mutter und Kind zu tiefer Trauer und Verzweiflung führt. Oft rufen Kuhmütter noch tagelang nach ihren Babys. Haben sie eine Tochter geboren, erwartet diese meist das gleiche grausame Schicksal wie ihre Mutter: ein endloser Kreislauf aus erzwungener Schwangerschaft, Geburt und Verlust des Kindes.

Kühe werden gezielt darauf gezüchtet, möglichst große Mengen an Milch zu produzieren. Das hat für die Tiere oftmals schmerzhafte Euterentzündungen zur Folge, die sogenannte Mastitis. Diese Entzündung wiederum führt dazu, dass mehr Eiter und Bakterien in die Milch gelangen. Produziert eine Kuh in den Augen der Industrie nicht mehr genug Milch oder erkrankt sie, wird sie im Schlachthof getötet.

Auch die Kälber in der Milchindustrie erwartet ein trauriges Schicksal. Fernab der Mutter werden sie in den ersten Lebenswochen meist einzeln eingesperrt, um dann auf langen Transporten zu Mastbetrieben gebracht zu werden. Vor allem aus Spanien erfolgen häufig Langstreckentransporte in Nicht-EU-Länder wie etwa den Libanon. Auf den Transporten werden selbst minimale Tierschutzstandards nicht eingehalten – in den Zielländern erwarten die Tiere ein roher Umgang und ein betäubungsloser Tod.

Kuhmilch belastet das Klima und die Umwelt

Die landwirtschaftliche Tierhaltung trägt maßgeblich zur Klimakrise bei. So stoßen Kühe etwa große Mengen an Methan aus – ein Treibhausgas, das Hitze 30 Mal stärker als Kohlendioxid in der Atmosphäre einschließt. Der Bau neuer Milchbetriebe – besonders einer Farm dieser Größe – hätte daher katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt.

Zudem könnte der Betrieb mit seinen Abwässern nahegelegene Wasserquellen verseuchen und vollständig zerstören. Die Europäische Kommission hatte Spanien bereits verklagt, weil in dem Land große Mengen tierischer Abwässer in den Boden einsickerten und dabei das gesetzliche Limit an Bodennitraten überschritten wurde. [2] 2021 wurden an Spaniens Südostküste Tausende tote Fische angespült – wie sich herausstellte, war der Hauptgrund dafür Abwasser aus der Intensivtierhaltung, das dem Wasser Sauerstoff entzogen und so zu einem vollständigen Zusammenbruch aquatischer Ökosysteme geführt hatte.

Grafik Milchalternativen im Vergleich Umweltbelastung

Kühe sind Individuen und keine Produktionseinheiten

Hätte die Milchfarm wie geplant entstehen dürfen, wären auf dieser Megafarm rund 23.000 Kühe eingesperrt worden. Hinter dieser nur schwer vorstellbaren Zahl stehen Individuen mit ganz eigenen Persönlichkeiten. Jede Kuh hat einen einzigartigen Charakter – genau wie jeder Mensch.

Kühe gehen Freundschaften ein oder können einen Groll gegen andere Tiere hegen. Sie sind außerdem sehr klug und können sich die Gesichter von 100 anderen Rindern merken. Kühe sind reinlich und genießen die Fellpflege. Sie kümmern sich aufopfernd um ihre Kinder. In der industriellen Tierhaltung können sie nichts dergleichen tun – nichts, was für sie natürlich und wichtig ist.

Tieren helfen und die Umwelt schützen – werden Sie vegan

Wenn Sie massives Tierleid in den verschiedenen Industrien verhindern und dabei gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, Ihre eigene und die öffentliche Gesundheit tun möchten, sollten Sie sich für eine vegane Ernährungs- und Lebensweise entscheiden.

Unser kostenloses Veganstart-Programm zeigt Ihnen 30 Tage mit hilfreichen Tipps und leckeren Rezepten, wie leicht der Umstieg auf eine tierfreundliche Ernährung ist. Melden Sie sich dazu ganz einfach und unverbindlich an – per Mail oder per App.