Fortschritte beim Ersatz von Tierversuchen an Fischen

Teilen:

Der Kongress der „European Society for Alternatives to Animal Testing“ (EUSAAT) 2018 zeigte vielversprechende Alternativen zu toxikologischen Versuchen an Fischen auf.

Stellen Sie sich vor: Eine Gruppe von Fischen ist in ein kleines Becken eingesperrt, ohne alles, was in ihrer natürlichen Umgebung vorhanden wäre. Es gibt keine Pflanzen, keinen Sand, keinen Kies – aber das Wasser wurde mit einer Chemikalie vergiftet. Die Fische schnappen nach Sauerstoff, taumeln durch das Wasser, und viele von ihnen sterben schließlich. Wenn der Versuch beendet ist, zählen die Experimentatoren die toten Fische, um so die Giftigkeit der Chemikalie abzuschätzen.
 

Die meisten Menschen wissen nicht, dass solche Tests stattfinden und dass sie rechtlich vorgeschrieben sind, damit Chemikalien, Pflanzenschutzmittel und viele andere Stoffe vermarktet werden können. In der EU wurden 2011 fast 180.000 Fische in toxikologischen oder anderen Sicherheitstests eingesetzt. Im Jahr 2017 waren es allein in Deutschland 35.000 Fische.

Ein Ökotoxikologe des PETA International Science Consortium hat im September 2018 auf dem Kongress der European Society for Alternatives to Animal Testing eine Sitzung co-moderiert, die Alternativen zu toxikologischen Versuchen an Fischen vorstellte. Es war das erste Mal, dass der EUSAAT-Kongress Sitzungen zu tierfreien Methoden zur Untersuchung der Wirkung von Chemikalien auf die Umwelt umfasste. Es ist ermutigend, dass Mittel zum Einsatz von Fischen in manchen ökotoxikologischen Tests bereits verfügbar sind und weitere entwickelt werden.

So haben Wissenschaftler Tests mit Kiemenzellen von Fischen entwickelt, um die Effekte von Chemikalien auf das Wachstum und die Sterblichkeit von Fischen vorherzusagen. Weitere beeindruckende Verfahren umfassen die Entwicklung von 3-dimensionalen Kulturen von Zellen verschiedener Organe, die es Wissenschaftlern in der Zukunft ermöglichen sollen, vorherzusagen, wie Fische Giftstoffe verstoffwechseln.

Von Fischen zu menschlichen Gewebemodellen zu 3D-Druck und Organen-auf-Chips – die Forschung an tierfreien Verfahren ermöglicht die wissenschaftliche Revolution, die erforderlich ist, um Menschen, Umwelt und Tiere zu schützen. Vielversprechende Erfolge wurden bereits erzielt, aber wesentlich mehr Mittel müssen in die Entwicklung tierfreier Methoden investiert werden.

Was Sie tun können

Da die EU-Gesetzgeber das Gesetz zum Schutz von Tieren in Versuchen überarbeiten, beteiligen Sie sich bitte an einem EU-weiten Moratorium aller Tierversuche.