Jedes Jahr im Januar und Februar werden Füchse noch stärker und schonungsloser bejagt als ohnehin schon. Ausgerechnet mitten in der Paarungszeit werden die sogenannten Fuchswochen durchgeführt – mittlerweile sogar ein ganzer Fuchsmonat. In fast jedem Ort werden nun revierübergreifende Fuchsjagden veranstaltet, zu denen revierlose Jäger:innen und Jungjäger:innen eingeladen werden, um möglichst viele Füchse zu töten. Nach der Jagd werden die Tiere zu einer Strecke aufgereiht, und die Tötungen werden von den Jägern gefeiert.
Hier finden Sie nur einige Gründe, warum diese Tierquälerei endlich gestoppt werden muss.
1. Die Fuchsjagd ist unfassbar brutal
Füchse dienen der Jägerschaft regelrecht als lebende Zielscheiben. Im Jagdjahr 2019/2020 wurden bundesweit rund 450.000 Füchse getötet. [1] Viele Tiere werden mittels der besonders grausamen Fallen– und Baujagd getötet, wobei die Tiere oft einen langsamen und schmerzhaften Tod sterben.
2. Füchse müssen nicht gejagt werden
Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst [2, 3]. Die Jagd auf Füchse hingegen hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. In Luxemburg und anderen Ländern und Regionen ist die Fuchsjagd verboten – dort gibt es bezüglich einer eventuellen Überpopulation keine Probleme [4].
3. Füchse sind keine Bedrohung für die Artenvielfalt
Füchse ernähren sich in erster Linie von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten, darunter etwa der Feldhase, sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen [5, 6]. Hinzu kommt, dass die Jägerschaft selbst jedes Jahr in Deutschland über 200.000 Feldhasen töten. Als Gesundheitspolizei sind Füchse ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren.
4. Füchse übertragen keine Krankheiten
Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut [7]. Die durch den Fuchsbandwurm ausgelöste Erkrankung – die alveoläre Echinokokkose – ist eine der seltensten Parasitosen Europas [8], und im Zeitalter der modernen Medizin stellt auch die Räude kein ernsthaftes Problem dar.
Bei der Fuchsjagd geht es nicht um das Allgemeinwohl. Sie dient lediglich der Freizeitbeschäftigung einiger weniger Menschen, die Spaß daran haben, Tiere zu töten.
Was Sie tun können
- Wenden Sie sich an die Landtagsabgeordneten Ihres Wahlkreises und bitten Sie diese höflich, sich auf Landesebene für ein Verbot der Jagd auf Füchse einzusetzen.
- Setzen Sie mit unserem kostenlosen Demopaket ein Zeichen gegen die Fuchsjagd.
- Unterschreiben Sie unsere Petition für ein bundesweites Fuchsjagdverbot.
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Quellen
[1] Deutscher Jagdverband (2021): Jahresstrecke Füchse,
https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2021-01/2021-01_Infografik_Jahresstrecke_Fuechse_2019_2020.jpg, ( eingesehen am 08.12.2021)[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York
[3] Baker P. & Harris S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag 2005
[4] Wildtierschutz Deutschland e.V. (11.02.2019): In Luxemburg funktioniert die Natur auch ohne Fuchsjagd, Jagdverbot geht in das fünfte Jahr, https://www.presseportal.de/pm/133267/4189362, (eingesehen am 12.10.2020)
[5] Bundesamt für Naturschutz (2013): Wer versteckt in der Zukunft die Ostereier? Ursachen für den Rückgang des Feldhasen: Intensivierung der Landwirtschaft und Flächenverbrauch, https://www.bfn.de/presse/pressearchiv/2013/detailseite.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=4540&cHash=ed188ed0f332c1d37f4658d726176384, (eingesehen am 12.10.2020)
[6] S. Stürzer, M. Schnaitl: Rotfuchs und Dachs – Raumnutzungsverhalten und Habitatwahl, Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, März 2009
[7] Robert Koch Institut: Tollwutratgeber, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tollwut.html, (eingesehen am 12.10.2020)
[8] Apothekenumschau (18.12.2017): Hundebandwurm-/Fuchsbandwurm-Erkrankung (Echinococcus-Infektionen), https://www.apotheken-umschau.de/fuchsbandwurm-hundebandwurm, (eingesehen am 12.10.2020)