Nicht nur Kinder lassen sich von bunten Verpackungen und lustigen Werbemaßnahmen begeistern. Die Fleischindustrie nutzt dieses Wissen und stellt Fleisch und Wurst bewusst in Tierform oder sogar mit eingepresstem Gesicht her. Die sogenannte Gesichtswurst, die es auch in Bärchenform gibt, kennen viele Menschen etwa als kostenlosen „Snack“ von der Wursttheke – insbesondere als Werbegeschenk für die junge Generation.
Was viele Verbraucher dabei jedoch vergessen: Hinter dem „lustigen“ Gesicht auf der Wurst und der bis zur Unkenntlichkeit vermengten Fleischmasse stecken Millionen getöteter Kühe, Schweine und Hühner. Denn für die „Produktion“ von Fleisch und Wurst, egal in welcher Form, müssen immer Tiere sterben. Und es gibt zahlreiche weitere Gründe gegen den Fleischkonsum.
Todesangst und fehlgeschlagene Betäubung statt heile Welt auf Verpackungen
2020 wurden allein in deutschen Schlachthäusern rund 760 Millionen Tiere getötet. [1] Verbraucher, die Fleischartikel wie Gesichts-, Bärchen- oder Kinderwurst kaufen, sehen auf den Packungen nichts vom Grauen, das die Tiere erlitten haben. Sie wissen nichts von ihrer Todesangst auf den oftmals langen Transporten zum Schlachthaus oder den vielen fehlgeschlagenen Betäubungen bei der Tötung. Der Horror im Schlachthaus ist der grausame Abschluss eines qualvolles Lebens, das die allermeisten Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung von Geburt an unter artwidrigen Haltungsbedingungen führen. Viele Tiere sterben aufgrund von Qualzucht und Krankheit schon vor der Schlachtung. Ihre toten Körper werden in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt – und die sichtbaren Zeichen der Tierquälerei damit vernichtet.
Die Fleischindustrie verschweigt Verbrauchern bewusst diese wichtigen Einzelheiten zu den Lebensbedingungen der Tiere. Welche Eltern würden sich – geschweige denn ihren Kindern – guten Gewissens Wurst und Fleisch kaufen, wenn die oft katastrophalen Zustände in den Ställen und Schlachthäusern offen einsehbar wären – ähnlich wie beispielsweise die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen? Stattdessen pressen Wurst- und Fleischhersteller die unkenntlich zerhackten Leichenteile, vermischt mit viel Zucker, Fett und Aroma [1] in vermeintlich lustige Formen und ummanteln sie mit bunten Verpackungen. Die Verantwortung, sich über die fatalen Missstände in der Tierindustrie zu informieren und das eigene Kaufverhalten nicht nur zu überdenken, sondern aus Liebe zu allen Tieren auch nachhaltig zu verändern, schieben sie dabei dem Verbraucher und damit jedem einzelnen Kunden zu.
Blicken Sie der Wahrheit ins Gesicht: Fleischkonsum ist Mord!
Um auf die massiven Missstände in der Fleischindustrie hinzuweisen und über die aktive Verbrauchertäuschung der Branche aufzuklären, hat die Agentur Serviceplan Hamburg die Absurdität hinter den Marketingmaßnahmen der Fleischindustrie für uns neu – und realitätsnah – in Szene gesetzt. Auf ihren Bildern ersetzen die Gesichter aus Scheibenwurst die Gesichter der leidenden Schweine in der Tierindustrie. Damit zeigen sie die gesamte Morbidität hinter dem Versuch der Fleischindustrie, das Töten von Tieren zu normalisieren. Die Bilder zeigen die wahre Geschmacklosigkeit, mit der die Fleischindustrie andere Lebewesen zu bedeutungslosem „Spielzeugessen“ degradiert.
Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Eier schaden Klima und Gesundheit
Anstatt Verbrauchern eine heile, lustige Welt vorzugaukeln, sollte die Fleischindustrie Konsequenzen ziehen und von sich aus ihre quälerischen Fabriken schließen. Nicht zuletzt verursacht die Herstellung von Fleisch, Milch, Käse und Eiern mit die größten Umweltprobleme unserer Zeit. Neben steigender Ressourcenknappheit ist die Landwirtschaft außerdem für die Erzeugung von mehr Treibhausgasen als der gesamte Straßenverkehr in Deutschland verantwortlich. [2]
Da Landwirte aus Profitgründen immer mehr Tiere halten, entsteht auch mehr Gülle, die unser Grundwasser belastet. Daneben erhalten Tiere in der Landwirtschaft immense Mengen von Antibiotika, Stresshemmern und anderen Medikamenten. Anders würden viele Tiere die Tortur in den Ställen gar nicht erst überleben, denn die Tierwirtschaft ist eine gigantische Brutstätte für verschiedenste ernstzunehmende Krankheiten und potenzielle neue Pandemien.
Die tonnenweise Gabe von Antibiotika an immer mehr Tiere in den verschiedenen Ausbeutungszweigen führt dazu, dass über die Gülle Medikamentenreste und resistente Keime an die Umwelt abgegeben werden, die auch in unser Trinkwasser gelangen. Das hat massive gesundheitliche Auswirkungen: Laut Robert Koch-Institut sterben pro Jahr 30.000 Menschen in Europa an bakteriellen Erkrankungen [3], weil sie mit antibiotikaresistenten Bakterien besiedelt sind und somit von eigentlich einfach zu behandelnden Infektionen nicht mehr geheilt werden können.
Was Sie gegen Tierleid in der Landwirtschaft tun können
Mit jedem Kauf füllen Sie einen Stimmzettel für oder gegen immenses Tierleid aus. Entscheiden Sie sich daher bitte noch heute den Tieren zuliebe für eine vegane, mitfühlende Lebensweise. Um die Umstellung auf die vegane Ernährung spielend leicht zu gestalten, unterstützen wir Sie 30 Tage lang und darüber hinaus mit nützlichem Wissen, Tipps, Tricks und leckeren Rezepten. Sie entscheiden, ob Sie per App oder Mail am Veganstart-Programm teilnehmen wollen.
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Quellen
[1] Albert Schweizer Stiftung (24.02.2021): https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/schlachtzahlen-2020, (eingesehen am 07.09.2021)
[2] Gerber, P.J./Steinfeld, H. et al. (2013): Tackling Climate Change through Livestock – A global assessment of emissions and mitigation opportunities, FAO Online, http://www.fao.org/3/a-i3437e.pdf, (eingesehen am 07.09.2021)
[3] Robert Koch Institut: Neue Zahlen zu Krankheitslast und Todesfällen durch antibiotikaresistente Erreger in Europa, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Uebersichtsbeitraege/AMR_Europa.html, (eingesehen am 07.09.2021)