Pandemierisiko: grausame Tierquälerei auf „Haustiermarkt“ in China

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Die seit 2013 in Asien grassierende Vogelgrippe (H7N9) hat bereits sechs Epidemien ausgelöst und hunderte Todesopfer gefordert. [1] Sie wurde zuerst bei lebenden Tauben nachgewiesen, die auf einem Markt in China verkauft worden waren, und verbreitete sich von dort aus. Auch das Coronavirus wurde von Fledermäusen auf chinesischen Tiermärkten übertragen und verursachte eine weltweite Pandemie.

Als sich ein Mitarbeiter von PETA Asien im Sommer 2020 auf einem sogenannten „Haustiermarkt“ in China umsah, entdeckte er trotz Pandemierisiko lebende Tauben, die für Wettflüge und zur Schlachtung zum Verkauf standen. Direkt daneben priesen Verkäufer offensichtlich kranke Kätzchen, in kotbeschmutzten Käfigen eingepferchte Hunde und andere leidende Tiere als „Haustiere“ an.

Marktbesucher können Tiere wie Ware erwerben – trotz Pandemierisiko

Auf dem überprüften Markt können Besucher lebende Tiere wie Katzen, Hunde, Kaninchen, Vögel und Meerschweinchen wie Ware kaufen. Manche tun dies, um die Tiere als „Haustiere“ zu halten, andere wollen sie zur Fleischgewinnung im eigenen Zuhause selbst schlachten, häufig unter unhygienischen, katastrophalen Bedingungen. Trotz Zoonosen wie der Vogelgrippepandemie und der weltweiten COVID-19-Pandemie gibt es keine Vorschriften, die den Markt verbieten würden. Die Tatsache, dass viele verschiedene Tierarten in unmittelbarer Nähe zueinander eingepfercht – oft übereinandergestapelt – in kleinen Käfigen leben, erhöht das Risiko für die Entstehung und Übertragung von Krankheiten.

Bei der Überprüfung des Marktes fand der Mitarbeiter von PETA Asien Tiere in besorgniserregendem Zustand vor – beispielsweise junge Katzen, die krank wirkten und unter den schlechten Lebens- und Haltungsbedingungen sichtlich litten.

Der Mitarbeiter beobachtete auch, dass Hunde unter Wassermangel litten.
 

Hund im Kaefig hechelt stark

Tote Tiere wie Müll neben ihren Artgenossen entsorgt

Der Augenzeuge berichtet von verängstigten Kaninchen und Meerschweinchen in übereinandergestapelten Käfigen. Unweit der Tiere fiel ihm ein weißer Eimer auf, in dem ein totes Kaninchen und mehrere Vögel wie Müll entsorgt wurden. 

Totes Kaninchen in einem Eimer

Tierquälerei auf Lebendtiermärkten in Asien – keine Einzelfälle

Bereits einen Monat zuvor hatten Mitarbeiter von PETA Asien von erheblichen Missständen auf sogenannten „Wet Markets“ und anderen Lebendtiermärkten in Kambodscha, China, Indonesien, Thailand, Vietnam und auf den Philippinen berichtet. Überall waren die Käfige aufeinandergestapelt, sodass die Tiere inmitten von Exkrementen saßen. Unter solchen unhygienischen Bedingungen können Viren wie die Vogelgrippe oder auch das Coronavirus leicht übertragen werden und auf den Menschen übergehen.

Wir von PETA Deutschland fordern ein Verbot dieser Lebendtiermärkte!

Solange kranke und gestresste Tiere unter solch unhygienischen Bedingungen zusammengepfercht in engen Käfigen gehalten werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Pandemie ausbricht. Daher fordern wir, dass alle Lebendtiermärkte endgültig geschlossen werden.

Was Sie tun können

  • Kaufen Sie bitte niemals Tiere auf Tiermärkten oder im Internet – man kann nie wissen, woher die Tiere wirklich stammen. In Tierheimen warten unzählige Tiere auf ein liebevolles Zuhause. Bitte besuchen Sie außerdem niemals eine Tierbörse und informieren Sie Freunde und Bekannte über Tiermärkte.
  • Wenn Sie Tiere vor diesem traurigen Schicksal bewahren möchten, entscheiden Sie sich für die vegane Lebensweise – denn nur so können Sie Tier und Mensch nachhaltig schützen.
  • Unterschreiben Sie bitte auch unsere Petition an die WHO zur Schließung von Lebendtiermärkten.