Kolumbien verbietet Hobbyjagd: Vorbild für Deutschland?

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Das kolumbianische Verfassungsgericht fällte eine wegweisende Entscheidung für die Tiere: Es erklärte die dortige Sportjagd für verfassungswidrig. Auf dieser Grundlage wird nun ein Jahr nach dem richterlichen Beschluss ein Verbot der Sportjagd in Kolumbien in Kraft treten.

Sowohl bei der Hobby- als auch bei der Sportjagd werden die Tiere nur zum Vergnügen getötet. Leider wird auch in Deutschland ein großer Teil der Tiere von Hobbyjägern zum Vergnügen getötet, beispielsweise jedes Jahr über 400.000 Füchse, Hunderttausende Vögel, unzählige Marder, Dachse und weitere Tiere. Sie werden von Hobbyjägern als lebendige Zielscheibe missbraucht und nach der Tötung in der Regel einfach verbuddelt oder liegengelassen.
Selbstverständlich versuchen die Jäger, die Tötungen mit dem üblichem Jägerlatein zu rechtfertigen und ihnen irgendetwas Negatives anzudichten.

Naturschutz als Begründung

Dem zuständigen Richter zufolge verstößt die Hobbyjagd gegen den in der Verfassung festgeschriebenen Umweltschutz:

„Es ist verfassungsrechtlich nicht zulässig, Tiere nur zum Spaß zu töten oder zu quälen […], denn das entspricht nicht der Pflicht bzw. dem Verfassungsmandat zum Schutz der Natur […].“

Außerdem wies er darauf hin, dass Tiere fühlende Lebewesen seien. Zuvor hatte bereits das kolumbianische Umweltministerium festgestellt, dass diese Form der Jagd nur der Unterhaltung der Jäger diene und Tierleid verursache.

Jagdverbot rettet Leben

Diese Entscheidung wird unzähligen Hirschen, Tauben, Enten, Kaninchen, Nabelschweinen und anderen Tieren das Leben retten. Wer in Kolumbien in seiner Freizeit Tiere „schießen“ will, darf das glücklicherweise schon bald nur noch mit der Kamera!

Der Nordpudu darf sich freuen.

Vorbild für Deutschland

Auch die Mehrheit der Deutschen ist gegen die Hobbyjagd, wie eine von uns jüngst in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage ergab. Den über 380.000 Hobbyjägern stehen in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber. Die Jagd verursacht immer wieder großes Leid bei Mensch und Tier. Jäger töten in Deutschland jedes Jahr bis zu sechs Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise mehrere hunderttausend Hunde und Katzen. Auch mehrere Dutzend Menschen werden jedes Jahr durch Jäger getötet oder verletzt. Bei Treib- und Drückjagden werden Wildtiere mit Hunden in Todesangst versetzt und vor die Gewehre getrieben. Bis zu zwei Drittel der Tiere werden durch einen Schuss nicht sofort getötet, sondern sterben einen langsamen und schmerzhaften Tod.

Was Sie tun können

  • Bitte wenden Sie sich in einem persönlichen Schreiben an den Landtagsabgeordneten bzw. die Landtagsabgeordnete Ihres Wahlkreises und bitten Sie ihn/sie, sich für ein Verbot der Hobbyjagd auf Landesebene einzusetzen.
  • Lesen Sie mehr über das grausame Hobby der Jäger und klären Sie Freunde und Bekannte über die Sinnlosigkeit der Jagd auf.
  • Unterstützen Sie PETA Deutschlands Arbeit gegen die Jagdlobby.