Eine Whistleblowerin entdeckte in Lützen drei Pferde in grauenvollem Zustand. Die Tiere hatten viel zu lange Schnabelhufe und konnten vor Schmerzen kaum stehen. Sie lagen hilflos in den Boxen. Eine ältere Stute hatte zudem blutige Wunden am Kopf und war stark abgemagert.
Hilfe von Tierschützern
Die Frau hatte die Pferde nur zufällig gefunden und die durch die Sendung hundkatzemaus bekannte Tierschützerin Judith Pein um Hilfe gebeten. Gemeinsam fuhren sie zu dem Stall des Pferdehalters und machten heimlich Beweisaufnahmen der drei Tiere.
Wir von PETA sagten in diesem Fall Unterstützung zu, sollte der Halter die Pferde freiwillig abgeben oder das Veterinäramt die Tiere beschlagnahmen. Wir hätten die Araberpferde gerne in einer Klinik vorgestellt und sie auf einen Lebenshof vermittelt. Ein Hilfsangebot schlug der Tierhalter jedoch aus.
Stute musste eingeschläfert werden
Mit den Beweisbildern in der Hand alarmierten die beiden Tierschützerinnen das Veterinäramt des Burgenlandkreises. Die Behörde griff umgehend ein und zwei Amtstierärzte begutachteten die Pferde. Am nächsten Tag untersuchte eine weitere Tierärztin, die gleichzeitig Hufexpertin ist, die Araber und behandelte sie in den folgenden Wochen. Bis die Tiere wieder normal laufen können, wird es noch einige Zeit dauern. Die ältere Stute musste eingeschläfert werden, da sie an verschiedenen Krankheiten litt, teilte die Behörde mit.
Pferdehalter ist schon länger auffällig
Beschlagnahmt wurden die Tiere nicht. Auch wurden sie weiterhin bei dem Halter belassen, der jahrelang ihrem Leiden zugesehen hat. Brisant ist außerdem, dass der Pferdehalter unseren Informationen zufolge schon vor einigen Jahren wegen tierschutzrelevanter Haltungsbedingungen beim Veterinäramt auffällig geworden ist. Unverständlich, dass die Haltung nicht regelmäßig kontrolliert wurde. So hätte den Pferden viel Leid erspart werden können. Der Tierhalter selbst redete sich heraus, er sei vom Hufschmied versetzt worden und hätte persönliche Schicksalsschläge erlitten. Ein Anruf jedoch hätte genügt, um Hilfe für die Pferde zu aktivieren.
Rettung der überlebenden Pferde
Der Hengst wurde mittlerweile kastriert. Er und die überlebende Stute werden in den nächsten Tagen in ein neues Zuhause gebracht. Der Tierhalter hat ein Pferdehaltungsverbot bekommen und wird voraussichtlich ein Bußgeld zahlen müssen. Das Veterinäramt hat ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.
Was Sie tun können
Schauen auch Sie nicht weg, wenn Sie Tierquälerei beobachten – nur mit Ihrer Hilfe können wir die Tiere aus ihrer schlimmen Situation befreien und ihnen zu einem besseren Leben verhelfen.