PETA HELPS ROMANIA führt in Rumänien seit Jahren Kastrationsaktionen durch – so auch in Suseni. Unsere Mitarbeiter sind in dem kleinen Dorf mittlerweile bestens bekannt und die erste Anlaufstelle für die lokale Bevölkerung, wenn Not leidende Tiere gefunden werden oder Tierhalter medizinische Hilfe für ihre Vierbeiner benötigen.
Mehr noch: Frau Mari, unsere Tierschutzfreundin vor Ort, wird regelmäßig von Dorfbewohnern benachrichtigt, wenn Tiere leiden, von ihren Haltern misshandelt werden oder im Ort ein neues Tier auftaucht. Es hat sich umhergesprochen, dass Frau Mari „vom Tierschutz“ ist und jedem Vierbeiner in Not zu helfen weiß.
Notfall: Mann verprügelte kleinen Hund
Vor wenigen Wochen bat Frau Mari uns telefonisch um Hilfe: Eine Dorfbewohnerin hatte sie informiert, dass ihr Nachbar seine Hündin im Hof so heftig mit einem Stock verprügelte, dass sie bereits aus dem Mund blutete. Sie hatte den Mann angeschrien und aufgefordert, sofort mit der Misshandlung aufzuhören – doch der beachtete sie nicht und schlug weiter auf das Tier ein. Also rief Frau Mari umgehend die Polizei von Suseni an, und der Dorfpolizist machte sich sofort auf den Weg. Leider durfte er das Grundstück nicht betreten und konnte dem armen Hund nicht zu Hilfe kommen.
Der grausame Vorfall ließ Frau Mari keine Ruhe, und so schaltete sie unser Team ein und bat uns, so schnell wie möglich zu helfen. Um den Hund aus den Händen des skrupellosen Mannes zu retten, brauchten wir die Unterstützung des Polizeichefs von Suseni und der Tierschutzpolizei. Doch wie lange würde es dauern, bis sie eingreifen? Wir konnten nicht länger warten, und machten uns daher selbst auf den Weg, um der Hündin zu helfen – vielleicht konnten wir ja im Gespräch mit dem Täter etwas erreichen.
Der kleine Hund war nirgends zu finden
Als wir den Tierhalter vor Ort antrafen, erlaubte er uns, seinen Hof zu betreten. Wir suchten zwei Stunden lang nach der Hündin – in jeder Ecke, in jeder Scheune, unter jedem Holzverschlag. Doch sie war nirgends zu finden. Währenddessen erzählte uns die Frau des Tierhalters, dass ihr Mann sehr gewalttätig sei und bereits einen Hund getötet habe. Aus Angst vor ihm habe sie ihren Mann und somit ihr gemeinsames Leben verlassen.
Diese Informationen verbunden mit der Tatsache, dass die Hündin nirgends zu finden war, ließ unser Team befürchten, dass er möglicherweise auch diesen Hund getötet hatte, dies aber nicht zugeben wollte. Daher erklärten wir ihm, dass es in seinem eigenen Interesse sei, mit uns zu kooperieren, denn ansonsten drohten ihm rechtliche Konsequenzen.
Am Abend erhielten wir die Nachricht, dass die Hündin überraschenderweise wieder „aufgetaucht“ sei – er selbst wisse nicht, wo sie gewesen sei. Wir stiegen umgehend ins Auto und fuhren auf dem schnellsten Weg nach Suseni.
Wir konnten sofort helfen
Angel, wie wir die Hündin nannten, stand in beträchtlichem Abstand hinter dem Mann. Als sie sah, dass wir den Hof betraten, rannte sie auf uns zu. Obwohl sie uns noch nie gesehen hatte, umklammerte sie unsere Beine und wollte sie nicht mehr loslassen. Sie roch fürchterlich, war nass und verdreckt. Der Mann erzählte uns, sie sei wahrscheinlich irgendwie in die Klärgrube gefallen, in der Fäkalien und Abwasser gesammelt werden. Für uns war es jedoch offensichtlich, dass er die Hündin selbst in die Grube geworfen hatte.
Es gibt Hunde, die nach einem schweren seelischen Schock ihr ganzes Leben traumatisiert bleiben – doch Angel gehört nicht dazu. Sie wurde umgehend von unserem Tierarzt untersucht, der mehrere gebrochene Zähne feststellte. Doch Angel schien zu wissen, dass von nun an nur noch Gutes auf sie wartet. Dass die Menschen, die sich um sie kümmern, ihr niemals wehtun würden. Dass ihre kleine Seele von nun an heilen darf.
Vor wenigen Tagen durfte Angel in ihr neues Zuhause ziehen. Wir sind undenklich dankbar und freuen uns von ganzem Herzen für die kleine Seelenhündin.
Was Sie tun können
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir unser Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefänger:innen eingefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politiker:innen und lokalen Bürgermeister:innen wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid Tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.