Schäferhündin „Ronja” vom Traktor überfahren | PETA erstattet Strafanzeige

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Ende Mai erreichte uns bei PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung zum Fall der dreijährigen Hündin Ronja, die von ihrem Halter mit einem Traktor angefahren und schwer an den Beinen verletzt wurde. Statt sofort zu handeln, brachte der Mann Schäferhündin Ronja erst vier Tage später für die dringend benötigte Behandlung in eine Tierklinik.

Die Verletzungen waren so schwer, dass die Ärzt:innen dazu rieten, Ronjas Bein zu amputieren. Der Halter lehnte die Behandlung ab und wollte sie einschläfern lassen. Doch soweit sollte es zum Glück nicht kommen.

Nach ihrer erfolgreichen Operation und einem Halterwechsel bestreitet Roja nun munter ihr Leben auf drei Beinen. Wir von PETA Deutschland haben Strafanzeige gegen den Landwirt wegen roher und quälerischer Tiermisshandlung erstattet. Erfahren Sie hier alles zu Ronjas Fall!

Schäferhündin Ronja vom Traktor schwer verletzt: Provisorische Verbände mit Gülle getränkt

Der Landwirt hatte Ronja laut Whistleblower:innen mit seinem Traktor in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) überfahren, während er Kühe auf die Weide treiben wollte. Danach hatte der Mann Ronja zwar einen Verband angelegt, die Hündin jedoch drei Tage lang ihrem Leid überlassen, bevor er sie in eine tiermedizinische Praxis brachte. Aufgrund der Schwere der Verletzungen überwies die Praxis Ronja sofort an eine Tierklinik. Jedoch ließ der Halter wieder einen weiteren Tag verstreichen, bevor er die Hündin in die Klinik brachte. Erst Vier Tage nachdem Ronja vom Traktor erwischt worden war und endlich medizinische Hilfe bekam, wurde das immense Ausmaß ihrer Verletzungen klar.

Triggerwarnung

Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

Hinterlaeufe eines braunen Hundes mit tiefen offenen Wunden.
Der Halter verletzte das Bein der Hündin so schwer, dass ihr Bein amputiert werden musste.

Ronja belastete den linken Hinterlauf nicht, der Verband war nicht korrekt angelegt und laut medizinischem Bericht an mehreren Stellen mit Dung und Gülle durchtränkt. An beiden Hinterbeinen hatte sie tiefe und großflächige Verletzungen, zusätzlich eine Quetschung am Rücken sowie weitere kleine Wunden im Gesicht und über ihren hinteren Bewegungsapparat verteilt. Insgesamt machte sie einen vernachlässigten Eindruck und war von Flöhen übersäht. Die Verletzungen waren so schwer und die Infektion der Gliedmaße bereits so weit fortgeschritten, dass die Ärzt:innen eine Amputation der Gliedmaße empfahlen.

Halter: Mit einem „Krüppel“ könne er nichts anfangen – jetzt bekommt Ronja die Chance auf ein besseres Leben

Der Halter lehnte die dringend notwendige Behandlung ab. Stattdessen äußerte sich der Landwirt  gegenüber der Tierklinik wie folgt auf schockierende und lebensverachtende Weise: Für den Preis könne er „sich zwei neue Hunde holen, mit ‘nem Krüppel“ könne er „nichts anfangen, man kann sie ruhig wegspritzen“. Es wäre für ihn völlig in Ordnung, wenn Ronja eingeschläfert worden wäre, um den Behandlungskosten und weiteren „Aufwänden“ zu entgehen.

Durch eine glückliche Fügung kann Ronja auf dem Eibenshof, ein Lebenshof in Sachsen-Anhalt, heilen, bis sie ihr endgültiges Für-Immer-Zuhause gefunden hat.

PETA erstattet Strafanzeige wegen roher und quälerischer Tiermisshandlung

Ronjas Geschichte zeigt eindrücklich, weshalb Halter:innen sich vor der Anschaffung eines Tieres Gedanken dazu machen sollten, ob sie die lebenslange Verantwortung für ein Lebewesen eingehen wollen: Ronjas Halter überließ Ronja ihrem Leid und wollte die liebe Schäferhündin trotz Heilungschancen einschläfern lassen – denn die Verantwortung für die Folgen seines eigenen Handelns wollte er nicht übernehmen.

Wir von PETA Deutschland haben den Fall beim zuständigen Veterinäramt gemeldet und dort ein Tierhalteverbot gefordert. Zusätzlich haben wir am 29. Mai Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau wegen roher und quälerischer Tiermisshandlung gegen den Halter erstattet.

„Immer wieder erreichen uns schockierende Bilder von vernachlässigten, misshandelten und toten Tieren aus den verschiedensten Bereichen der Tierhaltung. Ronjas Geschichte zeigt wieder einmal, wie gleichgültig fühlende Lebewesen in der Tierindustrie behandelt werden.
Wer zulässt, dass Tiere so unzureichend versorgt werden, sollte nie mehr Verantwortung für Tiere übernehmen dürfen.”

Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA Deutschland

So melden Sie uns Tierquälerei

Tieren wie der Hündin in Dessau-Roßlau kann nur geholfen werden, wenn aufmerksame Menschen das Leid der Tiere dokumentieren und melden. Wenn auch Sie Zeug:in von Tierquälerei werden, wenden Sie sich bitte an uns von PETA Deutschland.

Gemeinsam geben wir den Tieren unsere Stimme und setzen uns dafür ein, dass sie ein friedliches und artgerechtes Leben führen können. Bitte sehen Sie niemals weg, sondern setzen sich für jedes Leben ein.