Halterin verurteilt: Hund bei 30 Grad auf Balkon ausgesperrt

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Update vom 9. November 2023

Nach Strafanzeige durch PETA: Hundehalterin zu Geldstrafe verurteilt

Nachdem eine Hundehalterin ihren tierischen Mitbewohner im Sommer 2022 bei großer Hitze auf den Balkon gesperrt hatte, erstatteten wir von PETA Deutschland und das zuständige Veterinäramt Strafanzeige. Die Angeklagte erschien nicht zum Gerichtstermin am 9. November 2023 und erhielt eine Geldstrafe wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in Höhe von 60 Tagessätzen à 30 Euro.

Wir begrüßen das konsequente Vorgehen des Richters, der über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinausging. Wir fordern zudem ein Tierhalteverbot für die Hundehalterin.

„Wir sind sehr dankbar für das engagierte Einschreiten der Behörde, die ebenfalls Strafanzeige gegen die verantwortliche Person gestellt hat. Einen Hund bei 30 Grad ohne Schatten über mehrere Stunden auf den Balkon zu sperren, kann schnell zum Todesurteil für den Vierbeiner werden. Zum Glück meldete sich das Tier durch lautstarkes Jaulen und konnte so vor einem qualvollen Hitzetod gerettet werden. Wir hoffen, dass außerdem ein Tierhalteverbot für die Frau ausgesprochen wird.“

Monic Moll, PETA Deutschland

Originalbeitrag vom 2. August 2022

Am Sonntag, den 24. Juli 2022, wurde in Düsseldorf ein Hund ohne jeglichen Schatten bei 30 Grad Außentemperatur von seinem Halter auf einem Balkon ausgesperrt. [1] Der verzweifelte Vierbeiner litt enorm unter der Hitze und konnte noch am Abend von der Feuerwehr aus der lebensgefährlichen Situation gerettet werden. Wir von PETA Deutschland haben Anzeige gegen den Halter erstattet und fordern ein Tierhalteverbot.

Jaulen und bellen: Hund leidet stundenlang bei brütender Hitze

Der Hund wurde am Sonntagabend von einem aufmerksamen Anwohner entdeckt. Der Vierbeiner bellte und jaulte immer wieder und litt offenbar über Stunden unter der sengenden Hitze auf dem Balkon. Er lag ohne Schatten in der brütenden Sonne und es ging ihm offensichtlich nicht gut.

Der Anwohner informierte das Ordnungsamt Düsseldorf, welches vor Ort den Halter des Hundes durch Klopfen und Klingeln nicht ausfindig machen konnte und daher die Feuerwehr hinzurief.

Hund konnte von Feuerwehr vom Balkon gerettet werden

Nachdem der Hundehalter auch telefonisch nicht erreicht werden konnte, entschieden die Einsatzkräfte, dass sie nicht länger warten konnten. Der Hund befand sich in einer äußerst bedrohlichen Lage und jaulte weiterhin lautstark.

hund balkon hitze

Die Feuerwehr verschaffte sich über eine Drehleiter Zugang zum Balkon und versorgte den geschwächten Hund mit Wasser. Anschließend wurde er in einem Transportkorb vom Balkon geholt und direkt in eine Tierklinik gebracht, wo der Hund medizinisch versorgt wurde.

Hundehalter sieht Tierquälerei nicht ein – PETA erstattet Anzeige

Der Halter wurde über einen Zettel an der Wohnungstür über den Verbleib seines Hundes informiert. Kurze Zeit später meldete er sich beim Ordnungsamt und beschwerte sich lautstark über die Rettungsaktion. Er habe seinen Hund schon häufiger auf dem Balkon gelassen und es hätte dort Schatten gegeben.

Das Ordnungsamt informierte das Veterinäramt über den Vorfall. Zusätzlich haben wir von PETA Deutschland Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den Halter erstattet. Laut Gesetz ist es untersagt, Tieren länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Leiden oder Schmerzen zuzufügen. Wir fordern zudem ein Tierhalteverbot für den Mann, da die Gefahr einer Wiederholungstat sehr hoch ist.

„Viele Hundehalter:innen unterschätzen die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung im Sommer. Für viele Hunde kommt dann jede Hilfe zu spät. Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen ohne Schatten in der Sonne zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“

Monic Moll, PETA Deutschland

Hund bei Hitze im Auto zurückgelassen – so müssen Sie reagieren!

Im Sommer werden noch immer Hunde in Autos zurückgelassen. Das Wageninnere eines geparkten Autos kann sich auf bis zu 70 Grad Celsius erhitzen und für Hunde und andere Tiere lebensgefährlich werden. Auch Schattenparkplätze oder leicht geöffnete Fenster helfen den Vierbeinern in einem solchen Moment nicht und die Hunde erleiden schnell Organschäden oder einen Herzstillstand.

Wenn Sie an einem warmen Tag einen Hund im Auto entdecken, handeln Sie schnell! Wenn der Besitzer oder die Besitzerin des Wagens nicht auffindbar ist, rufen Sie sofort die Polizei. Ist der Hund bereits in Todesgefahr, ziehen Sie es in Betracht, die Scheibe einzuschlagen, um das Tier zu retten. Dies kann unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind uns keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter:innen entstanden sind.