Das Team von PETA HELPS ROMANIA ist Tag für Tag mit herzzerreißenden, emotionalen Geschichten konfrontiert – Schicksalen, die uns über lange Zeit begleiten und nicht mehr loslassen. Dazu gehört auch die Geschichte von Peru – jenem Hund, der immenses Leid ertragen musste, doch einen unbeugsamen Lebenswillen zeigte. Peru hat unsere Herzen zutiefst berührt, und wir werden seine Geschichte nie vergessen.
Am Straßenrand zum Sterben zurückgelassen
Es war Freitag. Wir waren gerade dabei, unsere Zeit bestmöglich einzuteilen, um alles zu schaffen, was an diesem Tag anstand. Dann kam der Anruf vom Bürgermeisteramt eines nahegelegenen Dorfes, in dem wir regelmäßig Kastrationskampagnen durchführen. Wir wurden gebeten, einem Hund zu helfen, der offenbar seit drei Tagen bewegungsunfähig in einem Graben lag. Das übermittelte Foto ging unter die Haut: Es zeigte einen Hund, der auf leeren Säcken lag – offensichtlich wie Müll entsorgt.
Lebendig von Fliegenmaden aufgegessen
Natürlich machten wir uns sofort auf den Weg. Als wir Peru fanden, war er von Tausenden Fliegen befallen und kaum noch bei Bewusstsein. Es war sofort klar: Er brauchte intensive Hilfe, und das schnell – also brachten wir ihn auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt. Sein Körper war kalt, weil er tagelang bewegungslos in derselben Position gelegen hatte. Auch seinen Kopf konnte er kaum heben, er war wie erstarrt. Tausende von Fliegenmaden wimmelten auf seinem Körper, krochen unter seine Haut und wieder heraus.
Es kommt öfter vor, dass wir Hunde in ähnlichen Situationen vorfinden, aber einen solch schlimmen Fall hatten wir noch nie gesehen. Das Röntgenbild zeigte Schäden an der Wirbelsäule. Die Muskeln der Beine waren bereits stark zurückgebildet. An seinen Hinterbeinen fanden die Tierärzte offene Stellen, die darauf hindeuteten, dass Peru seit langer Zeit auf einer Seite gelegen hatte.
Perus langes Leid
Der behandelnde Tierarzt sagte, dass sich der schlimme Zustand des Hundes nicht innerhalb von drei Tagen entwickeln konnte. Also gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Peru schon länger im Graben gelegen und niemand hatte ihn entdeckt. Oder er hatte ein Zuhause, war schwer krank und schließlich bewegungsunfähig geworden, sodass seine Halter:innen ihn zum Sterben in den Graben gelegt hatten.
Sein hoffnungsloser Zustand veranlasste uns, ans Einschläfern zu denken.
Peru will leben
Doch als wir ihm einen mit Nahrung gefüllten Napf hinstellten, erkannten wir die Kraft, mit der er leben wollte. Trotz seines erschöpften Körpers begann er, mit unglaublichem Hunger und voller Verzweiflung zu essen. Also beschlossen wir, ihm eine Chance zu geben – und sammeln seitdem unsere Kräfte, wir und auch er. Den Wurmbefall konnten wir nach einem einstündigen Bad und einer lokalen Behandlung beseitigen. Mit medizinischer Behandlung und guter Nahrung begann sich sein Zustand von Tag zu Tag zu verbessern. Zuerst hob er nur den Kopf, dann wurden seine Vorderbeine stärker. Nur die Hinterbeine entwickelten sich trotz Training und Physiotherapie nicht. Auch seine Blase muss noch entleert werden. Beine und Blase scheinen gelähmt zu sein.
Peru vertraut uns von Tag zu Tag mehr. Der Hund spürt, dass wir ihm helfen wollen und es ihm dadurch besser geht – sei es durch Physiotherapie mit Bad und Muskelstärkung oder mit medizinischer Behandlung. Peru nimmt an Gewicht zu und hat auch seine Stimme wiedergefunden. Es war ein wunderschöner Moment, ihn zum ersten Mal bellen zu hören! Er liebt es, auf der Terrasse auf einer Decke in der Sonne zu liegen und uns von dort aus mit den Augen zu verfolgen. Seine Aufmerksamkeit ist die ganze Zeit auf uns gerichtet.
Ein Wunder für Peru
Wir hoffen auf ein Wunder und wünschen uns, dass Peru ein liebevolles Zuhause findet. Und sollte das nicht gelingen, dann bleiben wir seine Familie, solange er Lebensmut verspürt. Solange seine Augen sehen können, sollen sie wahrnehmen, dass in dieser Welt ganz viel Liebe und Fürsorge auf ihn warten. Wir stehen Peru für immer zur Seite.
Was Sie für die Tiere in Rumänien tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefänger:innen eingefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung verbunden mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politiker:innen und lokalen Bürgermeister:innen wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid Tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir unser Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.