Ein schöner Aprilmorgen: Ein leidenschaftlicher Tier- und Naturfotograf in Hessen bricht auf, um an einem Wegesrand in ca. 14 Metern Entfernung von einem Fuchsbau Aufnahmen zu machen. Ein bezaubernder Fuchs kommt nach einiger Zeit aus seinem Bau und legt sich direkt am Röhreneingang davor, um dort die Sonne zu genießen. Glücklich schießt der Fotograf unter anderem dieses wunderschöne Foto:
Nach einigen Minuten bricht der Fuchs Richtung Wiese auf, um nach Nahrung zu suchen. Der Fotograf möchte ein weiteres Foto schießen und drückt auf den Auslöser seiner Kamera – da ertönt ein Schuss in unmittelbarer Nähe:
Auch der Fotograf schwebt durch den Jäger in Lebensgefahr Der Fuchs ist sofort tot. Der Fotograf unter Schock. Wäre die Kugel an einem Baum abgeprallt, hätte sie auch ihn erwischen können, Jagdunfälle sind keine Seltenheit. Der Jäger spricht sogar noch kurz mit dem unter Schock stehenden Fotografen, anscheinend ist er sich keiner Schuld bewusst.
Auch ein Waschbär wird mit Kopfschuss getötet
Der Jäger sieht noch einen Waschbären am Wegesrand, dem er mit seinem Kleinkalibergewehr drei Mal in den Kopf schießt, bis der Waschbär stirbt. Waschbären gelten als „invasive Art“ und können fast überall gnadenlos gejagt werden. Dennoch hat selbst dieser in Hessen in der Regel eine kurze Schonzeit, um seine Jungen im Frühling aufzuziehen. Den toten Waschbären wirft er dann in seinen Bau und streut etwas Laub darüber. Auch der tote Fuchs wird am nächsten Tag von dem Fotografen und gleichzeitigen Zeugen im Fuchsbaueingang aufgefunden.
Sind Wildtiere nicht mal in Schonzeit sicher vor Jägern?
Vor einiger Zeit appellierten wir an Hessens Umweltministerin Priska Hinz in einem Schreiben, die Fuchsjagd zu verbieten. In der hessischen Jagdverordnung (HJagdVO) ist eine Schonzeit für den Fuchs vom 1. März bis zum 14. August festgelegt. Diese Schonzeit dient insbesondere dem Tierschutz und ermöglicht den Tieren eine ungestörte Aufzucht der Jungen. „Außerhalb dieser Schonzeit kann und soll der Fuchs intensiv bejagt werden“, so Staatsministerin Priska Hinz als Antwort auf unser Schreiben.
Fuchsjagd grausam, unnötig und kontraproduktiv
Als Freizeitbeschäftigung töten Jäger jedes Jahr bundesweit bis zu einer halben Million Füchse auf grausamste Weise – viele der Tiere werden „nur“ angeschossen oder in Totschlagfallen regelrecht zerquetscht und verstümmelt. Füchse dienen den Jägern als lebendige Zielscheibe; es besteht weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer. Die Politik muss endlich handeln und dem sinnlosen Töten der nützlichen Tiere ein Ende setzen. In Luxemburg beispielsweise hat sich die Regierung nicht von den Stammtischparolen der Jäger beeindrucken lassen und im April 2015 ein Verbot der Fuchsjagd durchgesetzt.
Helfen Sie uns, damit kein Fuchs mehr sterben muss
Bitte schreiben Sie eine freundliche E-Mail an Hessens Umweltministerin Priska Hinz sowie den Landtagsabgeordneten und Forstpolitischen Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion Markus Meysner – und bitten Sie höflich darum, Füchse in Hessen ganzjährig zu schonen.
Hier finden Sie gute Argumente gegen die Fuchsjagd.
E-Mail-Adressen:
[email protected],
[email protected]
Beispieltext
Sehr geehrte Frau Hinz, sehr geehrter Herr Meysner,
mit Entsetzen erfuhr ich, dass ein Jäger in Hessen einen Fuchs mitten in der Schonzeit erschossen hat. Auch wenn es sich hier um eine Straftat handelt, so ist die Fuchsjagd generell unnötig. Daher bitte ich Sie, eine ganzjährige Schonzeit einzuführen.
Füchse dienen den Hobbyjägern hauptsächlich als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer.
Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population. Verluste werden rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen. Anerkannte Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd aus ökologischer Sicht nicht notwendig ist. Dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge müssen Beutegreifer nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da sich Wildtierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten regulieren. In Gebieten wie dem Nationalpark Bayerischer Wald oder in Luxemburg, wo Füchse nicht bejagt werden, sind Untersuchungen zufolge keine negativen Auswirkungen auf artenschutzrelevante Spezies zu verzeichnen. Als Gesundheitspolizei ist der Fuchs zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Er sichert seinen Beutearten das Überleben, indem er schwache und kranke Tiere erlegt und Krankheitsherde somit eliminiert. Gefahren gehen von Füchsen nicht aus. Der Fuchsbandwurm kann ebenfalls nicht als Begründung für die Massentötungen herangezogen werden, denn er zählt zu den seltensten Parasitosen Europas.
Ich bitte Sie, die unnötige und grausame Fuchsjagd zu verbieten und Füchse in Hessen ganzjährig zu schonen.
Mit freundlichen Grüßen
Was Sie tun können
- Werden Sie für Füchse und andere Wildtiere aktiv: Bitte veranstalten Sie Mahnwachen mit unseren kostenlosen Demo Paketen gegen die Jagd:
- Demopaket-Fuchsjagd
- Demopaket-Jagd