Video: Illegale Jagdhunde­ausbildung an Braunbären in Russland

Teilen:

Mitte August filmten Tierschützer:innen der russischen Organisation Helpni.ru auf einer Jagdstation 200 Kilometer südwestlich von Moskau, wie zwei Hunde einen angeketteten Braunbären attackieren. Das schockierende Videomaterial zeigt in Russland eigentlich verbotene Praktiken, denn die Ausbildung von Hunden im direkten Kontakt mit Wildtieren ist dort seit 2018 verboten.

Dennoch soll es allein in der Region Moskau zahlreiche solcher Jagdstationen geben. Wir von PETA Deutschland haben uns Ende Oktober 2021 an Präsident Wladimir Putin gewandt und gefordert, diese Tierquälerei konsequent zu beenden und das Verbot strikt durchzusetzen.

Trotz Verbots: Immer wieder Tierleid bei Jagdhunde­ausbildung an Wildtieren in Russland

Tierschützer:innen ließen uns Videomaterial zukommen, das zeigt, wie Mitte August 2021 zwei Hunde minutenlang einen angeketteten Braunbären attackieren: Die beiden Hunde laufen bellend im Kreis um den Bären herum – immer wieder schnappen die Tiere gegenseitig nacheinander. Einer der Hunde beißt dem Bären dabei von hinten ins Bein. Auch ein Dachs und ein Wildschwein sollen in der Station für das grausame „Training“ in Käfigen gehalten werden.

Die Ausbildung von Hunden im direkten Kontakt mit Wildtieren ist in Russland seit 2018 offiziell verboten. Doch das Verbot wird nach Angaben der russischen Tierschützer:innen vielerorts nicht konsequent durchgesetzt – offenbar auch nicht, wenn die Behörden informiert werden. Allein in der Region Moskau soll es mindestens 18 solcher Ausbildungsstationen geben.

„Das brutale Training von Hunden an Wildtieren ist völlig zu Recht in Russland verboten, aber das Gesetz wird offenbar nicht ausreichend durchgesetzt. Immer wieder tauchen Videos aus Russland auf, die zeigen, wie Wildtiere in Panik von Hunden attackiert und verletzt werden. Wir hoffen, dass Präsident Putin die Behörden anweist, diese illegalen Tierquälereien ein für alle Mal zu beenden.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Zusätzlich zu dem Leid, dem die Tiere bei den Trainingseinheiten ausgesetzt werden, sind die Lebensbedingungen  meist mangelhaft. Oft werden sie in kleinen Käfigen gehalten. Sterben sie nicht schon vorher an Verletzungen oder Stress, werden sie getötet, wenn sie keinen Nutzen mehr für die Jäger:innen haben. Auch für die Hunde bedeutet das Training ein hohes Verletzungsrisiko. Es dient dazu, dass sie auch im Wald auf Wildtiere gehetzt werden können.

So können Sie gegen die Jagd aktiv werden

Wir fordern ein generelles Verbot der Jagd. Das Töten von Wildtieren, meist als Freizeitbeschäftigung, hat keinen Platz in einer modernen Gesellschaft, in der Ethik und Mitgefühl einen immer höheren Stellenwert einnehmen.

Fehlschüsse und die Fallenjagd fügen vielen Tieren erhebliches Leid zu. Diese Fallen sollen die Tiere eigentlich sofort töten, doch viele sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Wenn Tiere mit ihren Pfoten oder ihrem Gesicht in die Falle geraten, werden sie oft verstümmelt oder langsam zu Tode gequetscht.