Kamelmarkt in Birqash: Video deckt schockierenden Tiermissbrauch auf

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Vom berüchtigten Kamelmarkt in Birqash in Ägypten hat PETA Asien erneut Videomaterial erhalten, das schreckliche Tierquälerei dokumentiert. Die Kamele werden dort zur Fleischgewinnung, zur landwirtschaftlichen Arbeit oder für touristisches Reiten verkauft. Es handelt sich bei dem Markt in Birqash um den größten Kamelmarkt Ägyptens: chaotisch, laut, staubig. Die Kamele werden eingepfercht in LKW dorthin gebracht. Nach der beängstigenden und anstrengenden Fahrt lädt man sie unsanft ab, um sie vor Ort kaufen, verkaufen oder tauschen zu können.

Kamele wiederholt geschlagen und als Attraktion missbraucht

Die Kamelverkäufer schlagen die Tiere immer wieder mit Stöcken. Einige tragen blutige Wunden davon. Die Beine der Kamele sind so eng zusammengebunden, dass sie sich kaum bewegen können. Ein Kamel wurde an ein Fahrzeug angebunden und die Straße entlang gezerrt. Selbst das schien niemanden zu interessieren.

Wie bereits durch eine frühere Veröffentlichung von PETA Asien aufgezeigt werden konnte, landen viele der auf dem Birqash-Kamelmarkt verkauften Tiere schließlich an Ägyptens historischen Attraktionen – zum Beispiel bei den Pyramiden von Gizeh oder bei der berühmten „Totenstadt“ Saqqara. Dort müssen sie Tourist:innen auf sich reiten lassen. Haben die Tiere dann ein Leben lang für den Menschen geschuftet, wird dies noch nicht einmal belohnt: Sind die Kamele nicht mehr fähig zu „arbeiten“, bringt man sie erneut auf den Markt und verkauft sie zur Schlachtung.

Tourist:innen schockiert vom Missbrauch der Tiere

Reisebewertungsseiten sind voller schockierter Kommentare von Menschen, die den Missbrauch von Kamelen und Pferden mit eigenen Augen gesehen haben:

  • „Ich war schon auf der ganzen Welt und habe viel Tierleid gesehen. Aber was ich bei den Pyramiden sah, war bei weitem das Schlimmste. Informiert euch, bevor ihr dorthin fahrt – ich wünschte, ich hätte es getan. Die Pferde und Kamele müssen unter widrigsten Bedingungen schuften – in der Hitze, ohne Wasser, ohne Pausen, und sie werden geschlagen.“ [1]
  • „Verletzte Kamele werden zum Arbeiten gezwungen und bekommen nicht einmal genug Wasser. Gefällt mir nicht. Wir haben die Leute sogar darauf angesprochen, aber sie haben uns ignoriert.“ [2]
  • „Von Tierschutz keine Spur. Unter ihren Decken sind die Kamele und Pferde nur noch Haut und Knochen. Bitte reitet nicht auf diesen armen Tieren – das ist Tierquälerei.“ [3]

Der Reiseführer Lonely Planet empfiehlt den Kamelmarkt wegen solcher und ähnlicher Berichte nicht. [4]

Politische Maßnahmen bringen keine Verbesserungen

Das zuvor von PETA Asien veröffentlichte Bildmaterial hatte die Verhaftung dreier Kamelhändler zur Folge. Daraufhin ließ der Gouverneur von Gizeh, Ahmed Rashed, Überwachungskameras installieren. Er kündigte an, die Marktnutzenden über den richtigen Umgang mit Kamelen zu informieren und versprach die Anwesenheit eines tierärztlichen Teams zu Marktzeiten, damit kranke Tiere versorgt werden könnten.

Doch leider werden uns von PETA noch immer grausame Aufnahmen zugespielt, die auf dem Markt in Birqash entstanden sind. Das zeigt ganz deutlich, dass die Maßnahmen der Behörden nicht fruchten. Deshalb fordern wir den Gouverneur erneut auf, die Aufnahmen der Überwachungskameras ins Internet zu stellen.

So können Sie den Tieren helfen

Es sind Tourist:innen mit vollen Brieftaschen, die diesen Teufelskreis am Laufen halten. Wer auf den Tieren reitet, trägt unmittelbar zu ihrem Leid bei.

  • Wohin Sie auch reisen: Bitte zwingen Sie kein Tier, Teil Ihres Ausfluges zu sein. Bitte reiten Sie niemals auf Kamelen, Pferden (inkl. in Kutschen) oder Elefanten; und zwingen Sie auch keine Esel, Sie oder Ihr Gepäck zu tragen.
  • Fordern Sie in einem ersten Schritt gemeinsam mit uns die ägyptische Regierung dazu auf, die grausamen Kutschfahrten mit Pferden zu verbieten!
  • Kaufen Sie keine Textilien wie Teppiche oder Decken aus Kamelhaar. Auch von der Wollindustrie werden die Tiere – häufig in Verbindung mit anderen Ausbeutungsformen wie dem touristischen Reiten oder der Gewinnung von Muttermilch – ausgebeutet.