Im September wendete sich ein Whistleblower mit Videoaufnahmen aus Pirmasens an uns von PETA Deutschland. Darauf ist insbesondere ein älteres Kind zu sehen, das offensichtlich Spaß daran hat, einen Hund zu misshandeln. Immer wieder tritt das Kind dem Hund gegen den Kopf, vermutlich, um ihn als „Kampfhund“ aggressiv zu machen.
Die Lage für den Hund ist fatal: Am 6. September schalteten wir das Kreisveterinäramt Südwestpfalz ein und forderten, dass der Hund sofort beschlagnahmt wird – jedoch will die Behörde den Hund bisher nicht retten. Wir fordern umgehend Maßnahmen zur Rettung des Hundes, der weiterhin der Situation ausgesetzt ist.
„Der soll doch anfangen zu beißen“ – Hund soll womöglich mit Tritten „scharfgemacht“ werden
Die in Pirmasens aufgenommenen Videos eines Whistleblowers zeigen zwei Kinder: Das ältere tritt minutenlang in die Richtung des Welpen. Immer wieder wird der Hund dabei am Kopf getroffen. Es scheint, als versuche der Junge den Hund als „Kampfhund“ „scharfmachen“ zu wollen. Der Zeuge berichtet von begleitenden Worten wie „Der soll doch anfangen zu beißen“.
Als reiche das noch nicht, ist das Tier zudem offenbar nicht nur Gewalt schutzlos ausgeliefert – auf den Videos, die am 1. und 3. September aufgenommen wurden, ist trotz vorherrschender Hitze an diesen Tagen weder Wasser noch Futter zu sehen. Nirgends stehen Näpfe und es soll keine Hütte oder eine andere Art Unterschlupf geben, in den sich der Hund zurückziehen könnte. Das weist auch auf eine massive Vernachlässigung des Tieres neben der körperlichen Quälerei hin.
PETA fordert sofortige Beschlagnahmung des Hundes
Wir von PETA Deutschland haben im Anschluss an die Meldungen am 6. September das Kreisveterinäramt Südwestpfalz eingeschaltet und fordern die sofortige Beschlagnahmung des Hundes – bisher will die Behörde den Hund jedoch nicht retten. Zwar wurde beobachtet, dass das Veterinäramt mit dem Ordnungsamt vor Ort war, aber da offenbar keine äußerlichen Verletzungen festgestellt wurden, ließ die Behörde das Tier in der Familie. Nun wird der Hund den Angaben zufolge ausschließlich im Haus gehalten, so dass zu befürchten ist, dass die Misshandlungen ungesehen weitergehen.
Wir fordern auch das Jugendamt zum Eingreifen auf, denn verantwortlich für Empathielosigkeit von Kindern ist in der Regel das familiäre Umfeld. Damit die Behörden den Hund retten, haben wir Strafanzeige gegen die Eltern erstattet.
Warnsignal: Tierquälerei bei Kindern niemals ignorieren
In fast allen Fällen ist Tierquälerei ein klares Zeichen für schwere psychische Probleme: Die Kinder erfahren oft selbst Gewalt im häuslichen Umfeld und übertragen die Folgen ihres seelischen Missbrauchs und der entstandenen Leere sowie Langeweile auf schutzlose Tiere. Kommen Fälle von Tierquälerei durch Kinder ans Tageslicht, sollte mit ihnen dringend über die Tat gesprochen und umgehend auch psychologische Hilfe aufgesucht werden. Denn etwa 80 bis 90 Prozent aller Menschen, die Tiere quälen, belassen es nicht dabei.
Eltern sollten ihren Kindern einen respektvollen Umgang mit allen Lebewesen beibringen. Auch die Schule hat die Verantwortung, Mitgefühl für andere – egal, ob Mitschüler:in, das „Haustier“ oder alle anderen Mitgeschöpfe – zu vermitteln. Erwachsene haben eine Vorbildfunktion – nur durch ihren respektvollen und mitfühlenden Umgang mit Tieren können Kinder lernen, dass alle Lebewesen schätzens- und schützenswert sind.
Bitte helfen Sie dem misshandelten Hund in Pirmasens
Kein Lebewesen darf unter solchen Bedingungen wie den oben genannten gehalten werden. Nur indem der Hund beschlagnahmt wird, hat er die Möglichkeit, ein neues und vor allem artgerechtes Zuhause zu finden, in dem er hoffentlich wieder Vertrauen zu Menschen fassen kann und ihm die Zeit gegeben wird, sich von diesen Misshandlungen zu erholen.
Bitte appellieren Sie daher in einer höflichen E-Mail an das Landratsamt Südwestpfalz unter [email protected], den Hund in Pirmasens unverzüglich zu retten.