Mitte September 2023 erreichte uns bei PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung über ein hilfloses Rind auf einem Hof im Landkreis Roth: Das Tier steckte offenbar über 24 Stunden lang mit dem Kopf in einem sogenannten Fressfanggitter fest. Wir haben Anzeige gegen die Verantwortlichen erstattet.
Abgemagertes Rind muss stundenlang in Hitze ausharren
Laut Angaben des Whistleblowers entdeckte er das wenig bewegungsfähige Rind am Nachmittag. Wie lange es zuvor bereits eingesperrt war, ist unklar. Erst am Abend des nächsten Tages wurde das Tier von den Hofbetreibenden aus der schmerzlichen Situation befreit.
Das Rind soll abgemagert ausgesehen haben. Am nächsten Morgen habe sich sein Zustand durch die Nacht im Stehen sichtlich verschlechtert. Bei 29 Grad Celsius sei ihm auch kein Wasser zur Verfügung gestanden. Bildmaterial zeigt, dass sich im Trog vor dem Gitter lediglich Kot und geringe Mengen Strohreste befanden.
PETA erstattet Anzeige wegen Tierquälerei
Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstatteten wir am 26. September bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Strafanzeige gegen die Verantwortlichen.
Immer wieder Missstände in der Tierindustrie
Immer wieder erreichen uns Meldungen über Missstände in landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei zeigt sich deutlich, dass unabhängig von der Betriebsgröße und Anzahl der Tiere Lebewesen leiden. Auch von kleineren Bio-Betrieben erreichen uns ständig Meldungen über vernachlässigte und verletzte Tiere.
So leiden Rinder für Fleisch und Milch
In der Landwirtschaft zählt das einzelne Individuum nicht. Tiere wie Rinder werden nach ihrer Leistung bemessen. In der Mast werden Rinder so gezüchtet, dass sie besonders schnell und viel Fleisch ansetzen. Nach meist eineinhalb Jahren werden die Tiere auf leidvollen Transporten ins Schlachthaus gekarrt und getötet. Viele Rinder werden vor der Tötung fehlbetäubt und erleben den Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein.
In der Milchindustrie werden Kühe immer wieder unter Zwang künstlich befruchtet, um den Milchfluss konstant hoch zu halten. Genau wie menschliche Mütter sind sie neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht haben. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien beide tagelang nacheinander. Während die weiblichen Kuhkinder ebenfalls für die Ausbeutung der Milchwirtschaft herangezogen werden, erwarten die männlichen Rinder eine entbehrungsreiche Mast und der frühe Tod im Schlachthaus.
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