Im New Yorker Central Park entstanden Ende Februar schockierende Aufnahmen: Eine zwöfjährige Stute namens Aisha brach zusammen … und stand nicht mehr auf. Aisha hatte ihr Leben lang Kutschen voller Touristen durch die Straßen ziehen müssen – nun wurden die Folgen auf grausame Weise deutlich.
Viele Pferde brechen eines Tages unter der schweren körperlichen und seelischen Last zusammen und müssen, wie nun auch Aisha, eingeschläfert werden. Und das alles nur, damit Menschen aus Spaß wie im Mittelalter in einer Kutsche durch die Stadt fahren können. Hier sehen Sie die herzzerreißenden Bilder:
Qualen am Ende ihres Lebens
Andere Aufnahmen zeigen, dass Aishas Leid mit ihrem Zusammenbruch noch lange nicht zu Ende war. In einem Video ist zu sehen, wie ihr Menschen Rauch ins Gesicht blasen und sich Aisha panisch umdreht. Beobachter sagten aus, Mitarbeiter hätten die Stute schließlich festgebunden und auf einen Anhänger gezerrt. Ein Tierarzt soll zu keinem Zeitpunkt vor Ort gewesen sein.
Protest für die Pferde
Nach Bekanntwerden von Aishas Tod schlossen sich Mitglieder von PETA USA der ortsansässigen Tierrechtsorganisation NYCLASS und über 150 weiteren Menschen an. Sie protestierten mit einem „Die-in“, dessen Teilnehmer wie bei einer Beerdigung Schwarz trugen, gegen die grausame und berüchtigte New Yorker Kutschindustrie. Auf Kommando legten sich die Teilnehmenden auf den Boden und riefen so allen Passanten unübersehbar das Leid der unzähligen Pferde ins Gedächtnis, die bereits gestorben sind.
Weitere Menschen versammelten sich vor den Ställen der Kutschindustrie auf der 52. Straße in Manhattan.
Der schreckliche Vorfall und der darauffolgende Protest schlugen solche Wellen, dass sogar Bürgermeister Bill de Blasio darauf aufmerksam wurde. Er twitterte, dass die Tierschutzabteilung der New Yorker Polizei bereits an dem Fall arbeite.
Was Pferde wirklich wollen
Pferde sind sanftmütige und intelligente Tiere. Sie können Symbole verstehen und darüber mit Menschen kommunizieren. So haben einige Pferde in Finnland beispielsweise gelernt, auf ein bestimmtes Symbol zu zeigen, wenn sie einen Wintermantel anziehen möchten, und auf ein anderes, wenn sie den Mantel wieder abgenommen bekommen wollen. Werden Pferde rein zur menschlichen Unterhaltung eingesetzt, etwa um Kutschen zu ziehen, leiden sie.
Unsere Kollegen und andere Tierfreunde haben schon so vieles gesehen: Von Blutlachen verletzter „Kutschpferde“ bis hin zu einem panischen Pferd, das weglief und mitsamt Fahrzeug in einem eiskalten Fluss ertrank. Kurzum: Wo Pferde Kutschen ziehen müssen, sind Unfälle, Leid und Tod vorprogrammiert.
Was Sie tun können
Wenn Sie als Tourist unterwegs sind und ein Transportmittel benötigen, rufen Sie eine Fahrrad-Rikscha, nehmen Sie ein Leihfahrrad oder laufen Sie einfach. Für Sie ist eine Kutschfahrt nur ein flüchtiger Moment, aber für ein Pferd bedeutet sie ein Leben voller Qualen und Zwangsarbeit.