Grausam: Landwirt wirft lebendiges Schwein in Mülltonne

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Mitte August 2021 wurde PETA Deutschland ein Video zugespielt, das einen grausamen Fund in einem Schweinemastbetrieb im niedersächsischen Wittmund zeigt: Ein lebendiges Schwein wurde in der Mülltonne wie Abfall „entsorgt“.

In dem Entsorgungsbehälter befand sich das noch lebende Schwein neben dem leblosen Körper eines Artgenossen. Das Tier zappelte verzweifelt mit den Gliedmaßen, war aber nicht in der Lage, sich aufzurichten und musste in der Wasserlache des anderen Tieres liegen. Wie lange es in dieser qualvollen Situation bereits ausharren musste, ist nicht bekannt.

Das zuständige Veterinäramt überprüfte den Fall unmittelbar vor Ort. Weder der Stallbesitzer noch der Futtermeister kamen zur Kontrolle. Das Schwein musste getötet werden.

PETA erstattet Strafanzeige gegen Landwirt

Wir von PETA Deutschland haben am 17. August Strafanzeige wegen Verstoß gegen § 17 und 18 des Tierschutzgesetzes gegen den Stallbetreiber erstattet. Laut § 17 dürfen Tieren keine erheblichen Schmerzen oder Leiden aus Rohheit sowie keine länger anhaltenden oder sich wiederholenden erheblichen Schmerzen oder Leiden zugefügt werden. Bei Verstoß kann der Täter eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren erhalten. [1] Eine Ordnungswidrigkeit nach § 18 Abs. 1 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes liegt vor, wenn jemand einem Tier in seiner Haltung ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt. [2]

Wir fordern, dass der Landwirt bestraft wird und ein Tierhalteverbot erhält.

„Wer so unglaublich kaltherzig und tierschutzwidrig mit Lebewesen umgeht, dem muss die Genehmigung zur Tierhaltung entzogen werden.“

Lisa Kainz, PETA Deutschland

Lebendige Tiere im Müll – kein Einzelfall in der Tierwirtschaft

Leider ist es kein Einzelfall, dass lebendige Tiere in Landwirtschaftsbetrieben wie Müll entsorgt werden. So erreichten uns 2019 schockierende Aufnahmen aus einem Schweinebetrieb, in dem ein lebendiges Ferkel in einer Mülltonne gefunden wurde. Weitere Ferkel in der Tonne waren noch warm und die Plastiktüten zerwühlt – wahrscheinlich führten die Tierbabys einen grausamen Todeskampf in der Tonne. Für das noch lebende Ferkel kam leider jede Hilfe zu spät.

Auch 2021 entdeckten Spaziergänger in einem Müllcontainer vor einer Schweinemastanlage drei lebendige Ferkel zwischen Massen von toten Schweinen. Eines der Ferkel war so schwer verletzt, dass es vor Ort getötet werden musste.

In der Tierwirtschaft gehört es zum Alltag, schwache oder kranke Tiere zu töten und zu entsorgen. Für die Betriebe ist das Pflegen und Aufziehen von schwächeren Tieren nicht wirtschaftlich, denn hier zählt nicht das einzelne Lebewesen, sondern der Umsatz. Viele Mitarbeitende in Zuchtbetrieben nehmen sich oft nicht einmal Zeit für die vorgeschriebene Tötungsweise. Immer wieder wird dokumentiert, wie Schweinebabys an Buchtenwände oder auf den Boden geschlagen und dann achtlos weggeworfen werden. Wie viele Tiere danach schwer verletzt in den Mülltonnen wieder aufwachen und einen langsamen Tod sterben, weiß niemand.

Verletztes Ferkel liegt am Boden
Der Mord an „überzähligen“ Ferkeln wird mit dem Argument getarnt, es sei völlig legal, „nicht lebensfähige“ Ferkel zu töten.

Was Sie tun können

Entscheiden Sie sich gegen dieses Tierleid und streichen Sie Fleisch von Ihrem Speiseplan. Es gibt zahlreiche vegane Fleischalternativen, für die kein Tier leiden musste oder getötet wurde.

Melden Sie Tierquälerei!

Wenn auch Sie Tierquälerei beobachten, dokumentieren Sie diese bitte und melden Sie sich bei uns und dem zuständigen Veterinäramt. Nur mit Ihrer Hilfe können wir das unsägliche Tierleid in der Landwirtschaft aufdecken und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zur Anzeige bringen.