Ein kleiner Plastiksack war das Letzte, was Loki an sein ehemaliges Zuhause erinnerte. Das kleine schwarze Fellknäuel saß allein zurückgelassen auf einem großen gelbbraunen Feld. Als unser Team über eine Landstraße in Rumänien fuhr, erkannte eine Kollegin das kleine Köpfchen von Loki, welches aus der weißen Plastiktüte herausragte.
Skrupellos auf dem Feld entsorgt
Scheinbar hatten Lokis Menschen den kleinen Wuschel in dieser Plastiktüte ausgesetzt. Oftmals bleiben ausgesetzte Vierbeiner bei dem Gegenstand zurück, in dem sie ausgesetzt wurden. Vielleicht weil es das Letzte ist, was sie an ihr Zuhause erinnert?
Wir stoppten das Auto und eine Kollegin des Teams lief langsam auf Loki zu. Er war misstrauisch, denn er wusste nicht, ob wir zu einer Gefahr für ihn werden konnten. Sie setzte sich ganz in Lokis Nähe, er sollte spüren, dass wir ihm helfen würden. Langsam streckte sie die Hand nach dem kleinen schwarzen Hund aus. Er schnüffelte an ihrer Hand und berührte sie leicht.
Wenige Minuten später ließ er sich streicheln, er schien schnell zu merken, dass wir keine Gefahr für ihn sein würden. Er wollte nicht zurückbleiben und so krabbelte er langsam auf den Schoß der Kollegin. Sie hob ihn behutsam auf ihren Arm und nahm ihn mit ins Auto.
Loki hatte Glück
Gemeinsam mit Loki fuhren wir in ein ehrenamtliches Tierheim, wo wir uns in Ruhe um ihn kümmern konnten. Dort wurde er bereits von den anderen geretteten Vierbeinern freundlich erwartet und direkt ins Herz geschlossen.
Loki war weder gechippt noch vermisste jemand den kleinen Vierbeiner. Einige Tage später nahmen wir Loki mit in unsere Kastrationskampagne, dort konnte Loki medizinisch versorgt und kastriert werden.
Denn in Rumänien ist die Kastration von Hunden eine gesetzliche Pflicht. Trotzdem sind viele der Tiere nicht kastriert und vermehren sich so oftmals mit anderen heimatlosen Vierbeinern oder mit Hunden, die ein Zuhause haben, aber trotzdem nicht kastriert sind.
Loki hatte Glück – nur wenige Wochen nachdem er von uns aufgefunden wurde, fand er eine liebevolle Familie, die sich sofort in ihn verliebte und ihn adoptierte. Nun führt Loki ein wundervolles Hundeleben, in dem er geliebt wird, wie jedes Lebewesen geliebt werden sollte.
Schön, dass sich unsere Wege gekreuzt haben, Loki!
Was Sie tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.