Erfolg: Unternehmen wird Meerschweinchen doch nicht ins All schicken

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Update 10. August 2021

Nach PETA-Brief: Wissenschaftler schickt Meerschweinchen doch nicht ins All

Es ist ein großer Erfolg für die Tiere: Nachdem PETA USA und PETA Schweiz sich in einem Brief an den Wissenschaftler Patrice Keka wandten, gab der Kongolese nun bekannt, das Meerschweinchen „Galaxionaut“ zu befreien und es nicht, wie ursprünglich geplant, an Bord der Rakete Troposphere 6 ins Weltall zu schicken. Der Gründer des Raumfahrt-Unternehmens Développement Tous Azimuts hat zudem ein „vollständiges Verbot der Verwendung von Tieren in den Weltraumversuchen“ seines Unternehmens angekündigt. So soll die Kapsel seiner Rakete nun mit verschiedenen Sensoren ausgestattet werden, „was eine alternative Methode ist, um das gleiche Ergebnis ohne den Einsatz von Tieren zu erzielen.“

Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf für die Rechte von Tieren – nicht nur in der Demokratischen Republik Kongo und in der Raumfahrtforschung, sondern überall auf der Welt. PETA USA zeichnet den Wissenschaftler nun für seine mitfühlende und fortschrittliche Entscheidung mit dem „Lebensretter-Award“ aus.

Originaltext vom 7. August 2021

Kongo: Unternehmen will Meerschweinchen ins All schießen

Der kongolesische Raumfahrt-Forscher Patrice Keka plant, ein Meerschweinchen in seiner Rakete „Troposphere 6“ ins Weltall zu schießen. [1] Das Tier wird bereits in einer Zentrifuge auf tierquälerische Weise „trainiert“. Ob es den Flug ins All überleben wird, ist ungewiss. Wir von PETA Deutschland und unsere Schwesterorganisationen fordern ein Ende der grausamen Tierversuche in der Raumfahrt-Forschung!

Meerschweinchen wird leiden und könnte im All sterben

Die „Troposphere 6“ des kongolesischen Unternehmens Développement Tous Azimuts soll im Spätsommer 2021 starten und einen Satelliten 200 Kilometer hoch ins All schicken. Auf dem Weg dahin soll die Kapsel mit dem Meerschweinchen „Galaxionaut“ abgesetzt werden und mit einem Fallschirm zur Erde zurücksegeln. „Wenn alles klappt, möchte ich für unser Land Telekommunikationssatelliten in die Umlaufbahn bringen – und Weltraumtourismus anbieten“, so Keka. [1]

Kekas Aussage zeigt, wie unsicher es ist, ob das Tier die Horrorfahrt ins All überleben wird. Keka plant zwar, mit Sensoren die Temperatur und den Druck in der Kapsel mit dem Meerschweinchen zu messen und gegebenenfalls mit einem Belüftungssystem zu regulieren – doch ob dies funktionieren wird, ist unklar. So sterben immer wieder Tiere bei Raumfahrten, begonnen mit Hündin Laika, die 1957 wenige Stunden nach dem Start der Rakete Sputnik 2 qualvoll an Hitze und Stress starb. Auch in einer von Kekas Raketen starb vermutlich bereits 2009 ein Tier: Die Rattendame Kavira, die nach dem Fehlstart der „Troposphere 5“ nie gefunden wurde. [2]

Schweizer unterstützen den Tierversuch

Kekas Raumfahrtprogramm wird mittels eines Crowdfundingprojekts aus der Schweiz unterstützt, die angestrebten 20.000 Schweizer Franken wurden bereits erreicht. [3] Insgesamt kostete der Bau der Rakete 125.000 Euro. [1]

PETA will den Tierversuch verhindern

Wir von PETA Deutschland sprechen uns stark gegen jede Art Tierversuch aus und setzen uns gemeinsam mit unseren Schwesterorganisationen dafür ein, dass kein Tier für die Forschung oder Produktentwicklung missbraucht wird. So haben sich PETA USA und PETA Schweiz in einem offenen Brief an Keka mit der Bitte gewandt, Teil der humanen Raumfahrt-Forschung zu werden und den Missbrauch von Tieren für Experimente in seinem Unternehmen zu verbieten. Auch soll das Meerschweinchen „Galaxionaut“ an eine anerkannte Tierschutzeinrichtung übergeben werden, damit es in Frieden leben kann.

PETA USA hat bereits die NASA davon überzeugt, keine grausamen Weltraumexperimente mit Affen zu unterstützen oder durchzuführen, und auch die ESA lehnt Affenversuche für diese Zwecke ab. [4, 5, 6]

Was Sie tun können

Seit Jahrzehnten werden unzählige Hunde, Primaten und Kleinsäuger wie Meerschweinchen für die Raumfahrt ausgebeutet und teilweise getötet. All diese Tiere haben es verdient, mit Respekt behandelt zu werden und nicht in grausamen Experimenten gequält zu werden.

Wir müssen die Forschung mit tierfreien Methoden vorantreiben: Es ist Zeit für den Research Modernisation Deal

Wissenschaft statt Tierversuche

PETAs Research Modernisation Deal ist ein lösungsorientierter Leitfaden für die Bundesregierung, der detailliert darlegt, wie grausame und unnötige Tierversuche in der Forschung durch moderne, tierfreie Methoden ersetzt werden können. Davon würden nicht nur wir Menschen profitieren – auch das unvorstellbare Leid von Millionen Mäusen, Hunden, Katzen, Affen und anderen Tieren hätte ein Ende. Bitte unterschreiben Sie unsere Petition, mit der wir die Verantwortlichen und Entscheidungstragenden auffordern, eine verbindliche Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen zu erarbeiten und die Forschung zu modernisieren.