Totschlagfallen, auch Totfangfallen genannt, sind in den meisten Bundesländern noch immer erlaubt und gängige Praxis, um Tiere zu töten. Theoretisch sollen sie sofort töten, was in der Praxis häufig aber nicht der Fall ist. Vor allem Füchse, Waschbären, Marderhunde, Marder, aber auch Hunde und Katzen oder gar geschützte Tiere geraten aufgrund von ausgelegten Lockstoffen vielfach mit Pfoten oder Gesicht in die Falle und werden grausam zerquetscht oder verstümmelt.
Fast zwei Drittel der Bundesbürger lehnt Totschlagfallen ab
Eine repräsentative Forsa-Umfrage, die wir Anfang Juli durchführen ließen, bestätigt, dass die große Mehrheit der Deutschen diese tierquälerische Praxis verurteilt. Nur etwa ein Fünftel, 19 Prozent der Bundesbürger, ist mit dem Einsatz dieser Fallen einverstanden. 70 Prozent sind für ein Verbot.
Füchse im Visier der Jäger
Füchse werden von vielen Jägern als Bedrohung und Beute-Konkurrenten angesehen. Aktuell wird eine regelrechte Hetzkampagne gegen sie geführt, und die Regeln für die Jagd auf Füchse werden vielerorts gelockert – mit der Begründung, sie würden bedrohte Bodenbrüter wie Feldlerche und Kiebitz gefährden [1]. Dabei ernähren sich Füchse in erster Linie von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Vogelarten sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen [2]. Hinzu kommt, dass die Jäger selbst jedes Jahr in Deutschland mehr als 200.000 Feldhasen töten.
Da Füchse vor allem nachts aktiv und sehr schlau sind, werden sie oft mit Schlagfallen gefangen. Die Fallen werden von den Tieren durch einen Mechanismus ausgelöst. Eigentlich sollen sie die Füchse sofort töten, was sie aber häufig nicht tun. Viele Tiere sterben in diesen Fallen einen langsamen und qualvollen Tod. Wenn der Jäger sie gefunden hat, werden sie grausam getötet.
Auch Katzen werden oft in Schlagfallen verstümmelt
Einige Bundesländer – Baden-Württemberg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen – haben Totschlagfallen in der Theorie verboten. Doch auch dort kann mit Genehmigung der Jagdbehörde ein Antrag gestellt werden. Dieser wird nicht selten genehmigt, etwa zur Jagd auf sogenannte invasive Arten wie Waschbär, Marderhund, Mink oder den Fuchs. Die in den Fallen eingesetzten Lockstoffe wie Baldrian, Fuchsurin sowie industriell hergestellte Lockstoffe wirken jedoch auch auf Hunde. Auch Katzen geraten regelmäßig in diese Fallen.
Füchse sind als Gesundheitspolizei ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit eliminieren.
Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam, da sich Wildtierbestände namhaften Experten zufolge von alleine regulieren. Die Natur braucht den Menschen nicht.
Was Sie tun können
- Wenden Sie sich in einem persönlichen Schreiben an den Landtagsabgeordneten Ihres Wahlkreises und bitten Sie ihn/sie, sich für ein Verbot der Fallenjagd auf Landesebene einzusetzen.
- Unterstützen Sie PETA Deutschlands Arbeit gegen die Jagd-Lobby.
- Wenn Sie Eigentümer von Waldgrundstücken sind, lassen Sie die Zwangsbejagung dort stoppen.
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Quellen
[1] Südkurier: Furtwangen: Jetzt nehmen Jäger die Füchse ins Visier, online: https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/furtwangen/Jetzt-nehmen-Jaeger-die-Fuechse-ins-Visier;art372517,9590005 (abgeruen am 18.11.2020)
[2] Mit nachhaltiger Landwirtschaft gegen das Artensterben – energiezukunft, online: https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/mit-nachhaltiger-landwirtschaft-gegen-das-artensterben/ (abgeruen am 18.11.2020)