Diesen Satz hat wohl jeder von uns schon einmal gehört. Und viele von uns wissen inzwischen, dass er so nicht ganz richtig ist. Aber was stimmt dann? Und wie war das noch gleich mit der Evolution?
Gemeinsamer Vorfahre
Kurz gesagt, stammen wir Menschen nicht von Affen ab, sondern haben einen gemeinsamen Vorfahren, der vor sechs bis sieben Millionen Jahren lebte. Aus ihm haben sich im Laufe der Evolution verschiedene Familien, Gattungen und Arten entwickelt, von denen einige – wie die Neandertaler – inzwischen wieder ausgestorben sind. Biologisch gesehen gehören Menschen wie auch Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen zur Familie der Hominiden oder Menschenaffen, die wiederum zu den Primaten gehören. Heute lebende Menschenaffen sind also keine unausgereifte Vorstufe des Menschen, sondern eigenständige Gattungen, die aber nah mit uns verwandt sind.
Mehr Verbindendes als Trennendes
Wer Affen, und vor allem Menschenaffen wie Schimpansen, Bonobos, Gorillas oder Orang-Utans beobachtet, merkt schnell, wie viel wir mit den Tieren gemeinsam haben. Wir Menschen teilen um die 98 Prozent unserer DNA mit den Großen Menschenaffen. Wie wir haben sie Daumen, mit denen sie greifen und Werkzeuge benutzen können – die sie sich auch selbst basteln. Sie leben in komplexen sozialen Gruppen oder sind – im Falle der Orang-Utans – selbstbewusste Einzelgänger, die sich vor allem zur Familiengründung zusammenfinden. Schimpansen können lachen und vor Trauer sterben. Sie sind ein Leben lang eng mit ihren Kindern verbunden. Sie erkranken sogar an vielen der Erreger, die auch uns Menschen befallen. Nichtmenschliche Hominiden mögen ein ganzes Stück behaarter sein als wir, unsere Sprache nicht sprechen (obwohl einige von ihnen mit uns in Zeichensprache kommunizieren können) und sich ein wenig gebückter fortbewegen als wir (wobei sie allerdings die geschickteren Kletterer sind) – aber wir haben viel mehr mit ihnen gemeinsam als uns trennt.
Menschenaffen in Gefangenschaft
Bei so vielen Gemeinsamkeiten ist es umso unverständlicher, wie wir mit unseren nahen Verwandten umgehen. Allein in Deutschland leben rund 500 Menschenaffen in 36 Zoos in Gefangenschaft. Sie werden in Gruppen gesteckt, die sie sich nicht aussuchen können, was immer wieder zu Gewalt untereinander führt. In der unnatürlichen Umgebung nehmen Mütter ihre Babys nicht immer an, sodass sie teilweise von Hand aufgezogen werden. In den teils engen und trostlosen Gehegen haben sie kaum Bewegungsfreiheit, können nicht genug klettern und werden häufig lethargisch oder aggressiv. Sie reißen sich selbst die Haare aus, essen ihre Ausscheidungen oder schmieren sie an Wände – Verhalten, das man auch von menschlichen Gefangenen kennt. Menschenaffen einzusperren ist unmenschlich.
Was Sie tun können
- Besuchen Sie keine Zoos.
- Schicken Sie einen Brief an einen Zoo in Ihrer Nähe, um die Betreiber aufzufordern, die Haltung von Menschenaffen zu beenden.
- Unterschreiben Sie die Petition ans Landwirtschaftsministerium, damit die Haltung von Menschenaffen verboten wird.