Metzger lässt Kälber und Rinder in Kot und Urin leben

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Erneut zeigt sich, dass auch eine vermeintlich „ökologische Haltung“ enormes Tierleid verursacht: Ende Oktober 2022 erreichten uns bei PETA Deutschland Fotos von einem Betrieb eines Metzgers in Baden-Württemberg, der laut Internetauftritt „alle Anforderungen für eine ökologische Aufzucht und Haltung“ erfüllt, in dem Rinder offenbar vernachlässigt wurden und in ihren eigenen Fäkalien leben mussten. Erwachsene Tiere und junge Kälber mussten in der zentimetertiefen und mit Kot und Urin getränkten Einstreu stehen und liegen. Wir haben den Betrieb beim zuständigen Veterinäramt angezeigt.

Metzgerei wirbt online mit ihrer Tierhaltung

Laut Meldung des Whistleblowers gehört der Rinderhof zur Landmetzgerei Mezger in Renningen bei Stuttgart. Dieser hebt auf seiner Website besonders die eigene Tierhaltung hervor:

„Als Metzgerei haben wir das Glück, auf dem Land auch die eigenen Tiere zu halten. […] Als EU-zugelassener Schlachtbetrieb ist es uns ein großes Anliegen, alle Anforderungen für eine ökologische Aufzucht, Haltung und Verarbeitung zu gewährleisten.“ [1]

Die Bilder zeigen jedoch die Realität, in der es alles andere als Glück für die Tiere ist, auf dem Hof gehalten zu werden. Die Missstände in der Hygiene verstoßen gegen das Tierschutzgesetz und auch der Gesundheitszustand der Tiere sollte dringend überprüft werden. Wir haben den Fall daher beim zuständigen Veterinäramt Böblingen angezeigt.

„Kälber und erwachsene Rinder in ihren eigenen Fäkalien, das ist sicher nicht die Haltung, die Kund:innen der Landmetzgerei Mezger erwarten. Dies zeigt einmal mehr, wie täuschend die Internetauftritte der Branche sind. Auch wenn die Tiere frische Luft haben und nicht nur auf Spaltenböden gehalten werden, wollen die sensiblen Tiere nicht in Unmengen ihrer Ausscheidungen liegen, nur um letztendlich im Schlachthaus getötet zu werden. Wer Rinder und andere Tiere vor einem Leben als Ware schützen möchte, lebt vegan.“

Lisa Kainz, PETA Deutschland

Missstände in der Tierhaltung sind kein Einzelfall

Leider sind Fälle wie dieser nicht selten in der Tierhaltung. Immer wieder erreichen uns Meldungen von aufmerksamen Menschen, die Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung dokumentieren. Die Beobachtungen zeigen deutlich, dass es dabei nicht auf die Betriebsgröße oder die Anzahl der Tiere ankommt – auch in kleineren Höfen oder beim „Bauern von nebenan“ leiden zahllose Tiere.

In der Lebensmittelindustrie zählen Tiere nicht als Individuen mit Gefühlen, sondern als Wirtschaftsfaktoren. Dort werden sie nach ihrer „Leistung“ bewertet und so gezüchtet, dass sie möglichst viel Fleisch ansetzen, Milch oder Eier produzieren.

Wie Sie helfen können

Bitte achten Sie auf Missstände und melden Sie es dem zuständigen Veterinäramt oder uns, wenn Sie Tierquälerei mitbekommen. Entscheiden Sie sich außerdem für eine vegane Lebensweise, denn nur so können wir dazu beitragen, dass weiteres Tierleid verhindert wird.