Ein Jugendlicher erzählte unserem PETA HELPS ROMANIA-TEAM verzweifelt, dass die Katzenmutter von vier Jungen von einem Auto überfahren worden war. Sein Onkel, mit dem seine Familie denselben Hof teilt, hatte die vier Babykatzen zu sich genommen und auf den Dachboden des Hauses eingesperrt, um sie dort verhungern zu lassen. Obwohl sich unsere Mitarbeiter bemühten, den Onkel am Telefon umzustimmen, weigerte er sich beharrlich die kleinen Katzenwelpen zu befreien, damit der Jugendliche sie füttern konnte.
Er sagte uns sogar unverblümt: „Die Kätzchen bleiben dort, bis zu ihrem Tod!“
Also blieb unserem Team vor Ort nichts anderes übrig, als hinzufahren. Unseren Mitarbeitern war klar, dass ihnen aufgrund der Mentalität und dem fehlenden Mitgefühl des Onkels ein schwieriges Gespräch bevorsteht. Auf dem ländlichen Hof wohnten mehrere arme, ziemlich chaotische Familien. Wir schafften es, den „Onkel“ dazu zu bringen, mit uns zu sprechen, und begannen die Verhandlungen mit Sanftmut.
Er ließ sich nicht von seinem Plan abbringen, die kleinen Katzenwaisen grausam verhungern zulassen. Also erklärten wir ihm hartnäckig die Auswirkungen des Tierschutzgesetzes und die Folgen einer solchen Misshandlung von Tieren und welche Strafen er zu befürchten hatte.
Oft sind die Erwachsenen diejenigen, die von Jugendlichen etwas lernen könnten
Und so war es auch in diesem Fall. Da die Ausprägungen der Persönlichkeiten von Menschen unterschiedlich sind, müssen auch wir uns an ihre Typologie und an ihr Denken anpassen, um unser Ziel zu erreichen: den Tieren vor Ort zu helfen.
So erklärten wir dem Onkel so lange die Situation und die Folgen, bis wir es endlich geschafft hatten, die vier Kätzchen mitzunehmen und auch sein Versprechen zu erhalten, dass er es uns erlauben wird, die Hündin und die beiden Katzen, die auf ihrem Hof leben, zu kastrieren, um das Leid weiterer Hunde und Katzen zu verringern. Bevor wir gingen, schenkten wir ihnen auch einen Sack Katzennahrung, um sie zu ermutigen und ihnen ein Beispiel für die richtige Einstellung gegenüber den Tieren zu geben.
Viel zu jung und völlig dehydriert
Die Katzenbabys waren nur zwei Wochen alt, als wir sie zu uns brachten. Am Anfang ernährten wir sie mit der Flasche. Alle Welpen waren extrem dehydriert und ausgehungert. Später lernten sie, die Nahrung selbst aus der Schüssel zu trinken.
Mirabella – die Rettung der kleinen Welpen
Vor kurzem haben wir eine Katze von der Straße kastriert, die sehr sanft ist. In der Zwischenzeit hatten wir erfahren, dass jemand aus der Nähe gerne eine Katze adoptieren und ihr so ein liebevolles Zuhause schenken wollte. So schlugen wir ihm vor, die freundliche Mirabella von der Straße zu adoptieren, denn sie hatte so sehr ein liebevolles Zuhause verdient. Vor ihrem Umzug in ein neues Zuhause blieb sie in unserer Pflegestation, um sich von der Kastration zu erholen und geimpft zu werden. Hier befand sich Mirabella in einem Raum mit den vier geretteten Kätzchen.
Am nächsten Tag erwartete uns ein erstaunliches, beeindruckendes Bild: Die Kätzchen waren keine Waisen mehr, sie hatten eine Mutter bekommen! Mirabella lag im Korb der Babys, hielt sie fest umarmt an ihrem frisch operierten Bauch, wärmte sie und putzte sie. Sie hatte sie adoptiert! Es war atemberaubend, und die Kitten blühten an der Seite ihrer Adoptivmutter auf. Sie brachte ihnen bei, wie man isst, wo das Katzenklo ist und umhüllte sie mit mütterlicher Liebe.
Die neue Katzenfamilie, gebildet aus Mirabella und ihren Jungen, blieb noch für einige Wochen bei uns. Sie wird erst zu ihrem neuen Zuhause gehen, wenn die vier Kätzchen groß genug sind, um nicht mehr von ihr abhängig zu sein. Glücklicherweise war auch Mirabellas Adoptant mit dieser Lösung einverstanden. Er war überglücklich, die Waisen mit ihrer Adoptivmama zu sehen.
Das Schicksal der Katzenbabys, das dramatisch enden konnte, verwandelte sich in eine schöne Geschichte, und Mirabela, die kastrierte Katze, in eine liebevolle Mutter.
Was Sie tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.