Wolfgang Penzler stand hauptberuflich fast ein Vierteljahrhundert im Boxring. Privat kämpfte er dann für die Rechte der Tiere – ebenfalls mit großem Erfolg! Wolfgang war etwa 15 Jahre aktiv für uns von PETA Deutschland im Einsatz. Er führte Proteste für PETA vor Zirkusbetrieben durch, unterstützte uns bei zahlreichen Aktionen, verteilte Flyer in den Einkaufsstraßen und scheute sich nicht, Politiker:innen in Erklärungsnot zu bringen – um nur ein paar Beispiele seines Wirkens für die Tiere zu nennen. Seine Bekanntheit für die Tiere einzusetzen, spiegelt seine Bescheidenheit und Demut wider.
Wolfgang Penzler war viele Jahre Unterstützer, Aktivist und unser Freund. Mit großem Bedauern erfuhren wir im Mai 2022, dass sein Herz aufgehört hat zu kämpfen. Der gebürtige Marburger starb im Alter von 79 Jahren. Ein Nachruf.
Wir können es uns nur vorstellen, aber es muss für den Boxclub Marburg ein ganz besonderer Tag gewesen sein, als Wolfgang Penzler als Teenager die Halle betrat: Ein kleiner Mann, ein Fliegengewichtler mit großem Herz, stellte sich einer der komplexesten Disziplinen des Sports – dem Boxen. Wolfgang wusste, was er will und erreichte seine Ziele: In den 1960er-Jahren wurde er Dritter bei der Militärweltmeisterschaft – vor über 60.000 Zuschauer:innen im thailändischen Bangkok. Für jede:n Kampfsportler:in ein besonderes Erlebnis, gilt Thailand doch als eines der traditionellsten Länder im Vollkontaktsport. Er errang weitere Auszeichnungen, unter anderem wurde er mehrmals Hessenmeister und 1975 Deutscher Meister. Wolfgang stellte sich allen sportlichen Herausforderungen und bewies durch seine zahlreichen Titel und mit der Nominierung in den Olympia-Kader, dass er ein Kämpfer ist – durch und durch. Das sollte sich später im Einsatz für die Tiere besonders bezahlt machen.
Denn in fortgeschritteneren Jahren veränderte sich Wolfgangs Fokus noch einmal. Sein Sohn erzählte in einem Gespräch mit der Zeitung Oberhessische Presse Marburg, sein Vater habe ein „einschneidendes Erlebnis“ zum Thema Schlachten gehabt – und setzte sich seither mit ganzem Herzen für die Tiere ein. Er wurde PETA-Unterstützer und war über die Jahre unzählige Male aktiv für uns im Einsatz. Auf Wolfgang war immer Verlass – ein Anruf genügte. Als bekanntes Gesicht in der Region war er einigen Tierausbeuter:innen aber auch ein Dorn im Auge – Drohungen schreckten ihn jedoch keineswegs ab, sondern förderten seine Motivation, etwas zu verändern.
Wolfgang Penzler wurde nicht müde, darüber aufzuklären, dass Tiere nicht für Unterhaltungszwecke, für Tierversuche oder in der Landwirtschaft missbraucht werden dürfen. Gegen die Grausamkeiten des Schächtens engagierte er sich unentwegt. Wir von PETA Deutschland bewundern den ehemaligen Fliegengewichtler mit dem unbeschreiblich großen Herzen für seine wertvolle Empathie und seinen unermüdlichen Aktivismus. Wolfgang kämpfte stets für die Tiere – Aufgeben war nie eine Option. Ob undercover oder sichtbar auf der Straße: Der Marburger kämpfte mutig und entschlossen für bessere Lebensbedingungen für alle Tiere. Dabei behielt er aber stets Augenmaß und seine positive Herangehensweise und sein Humor halfen ihm, spannungsgeladene Situationen zu lösen.
Auch im Marburger Tierheim war er sehr beliebt – vor allem bei den Katzen. Dort betätigte er sich als Katzenschmuser.
Wolfgang, wir wollen an dieser Stelle noch einmal Danke sagen. Danke für deinen Mut, deinen Einsatz für die Tiere, für deine Loyalität und für deine Stärke. Wir sind dankbar, gemeinsam mit dir Großes für die Tiere erreicht zu haben – und werden niemals müde, in deinem Sinn weiter für alle Lebewesen in Not zu kämpfen.