Das Notfalltelefon unserer Kastrations- und Bildungskampagne in Rumänien steht fast nie still. Tag und Nacht erreichen uns Anrufe von Menschen, deren Tiere unsere Hilfe brauchen. Oder es rufen Menschen an, die ein verletztes Tier aufgefunden haben.
Dieser Notruf ging uns durch Mark und Bein
Auch an diesem Tag klingelte unser Notfalltelefon – auf dem nahegelegenen Parkplatz eines Supermarktes war eine Katze mit schwersten offenen Brandverletzungen aufgefunden worden. Das Team von Eduxanima und PETA HELPS ROMANIA ließ alles stehen und liegen und machte sich sofort auf den Weg.
Wir konnten kaum fassen, was wir sahen
Eine noch junge Katze, erst wenige Monate alt, schrie vor Schmerzen. Unbekannte Täter hatten das kleine Tier offenbar auf dem Parkplatz in Brand gesteckt. Ihr kleiner Körper war mit offenen Fleischwunden übersät, die Krallen waren abgebrannt, Teile der Ohren und des Schwanzes fehlten. Wir brachten die Kleine sofort zur Tierarztpraxis.
Es machte uns fassungslos, wie unglaublich grausam Menschen sein können
Die kleine „Nikki“ erhielt sofort eine Notfallbehandlung und Medikamente, die sie von den unermesslichen Schmerzen befreiten. Die folgenden Tage waren geprägt von Hoffen und Bangen.
Würde Nikki diese grausame Tat trotz der schlimmen Verletzungen überleben?
Wir tauschten uns mit vielen Tierärzten aus, um die bestmögliche Behandlung für Nikki sicherzustellen. Tag für Tag machte die kleine Samtpfote Fortschritte und schien zutiefst dankbar, wenn wir ihre tiefen Wunden mit heilenden Medikamenten behandelten.
Nach und nach kehrte das Leben in ihre Augen zurück, und ihr kleiner Körper begann ganz langsam zu heilen. Auch die schlimmen Wunden schienen auf die Behandlung gut anzusprechen.
Eine Tierarzthelferin nahm Nikki abends zu sich nach Hause, damit sie auch nachts bestmöglich versorgt war. Nikki war dankbar für die Liebe und Aufmerksamkeit, die wir ihr schenkten. Wahrscheinlich hatte sie noch nie zuvor so viel Liebe erfahren – denn niemand suchte nach ihr.
Niemand vermisste Nikki
Die Wunden begannen zu heilen. Langsam und ganz vorsichtig benutzte Nikki auch wieder ihr viertes Bein, dessen Zehen und Krallen sie fast alle verloren hatte. Es war offensichtlich, dass die schlimmen Schmerzen endlich verschwunden waren. Nikis Schnurrhaare begannen wieder zu wachsen, und ganz vorsichtig begann sie, die Wohnung zu entdecken und neue Lebensfreude zu entwickeln.
Es dauerte noch einige Monate, bis Nikkis Wunden vollständig verheilt waren und sie ausziehen durfte. Sie sollte nun endlich ein Zuhause finden, in dem sie ein Leben lang bleiben konnte.
So fand sich eine liebevolle Familie für Nikki in Deutschland
Die mittlerweile sehr fröhliche, abenteuerlustige und aufgeweckte Nikki machte sich auf die lange Reise und zog kurz darauf in ihr neues Zuhause ein. Dort erwartete sie bereits eine neugierige Katzenbande aus vier weiteren Samtpfoten und die dazugehörigen zwei Menschen.
Seit dem ersten Tag hält Nikki die neue Familie auf Trapp. Mit lautem Schnurren und Maunzen unterhält sie nicht nur ihre Katzenfamilie, sondern auch ihre Menschen.
Nikki geht es richtig gut!
Mittlerweile ist Nikki die Chefin der Familie. Sie bestimmt, wann gespielt wird und wann es Zeit für einen kleinen Katzensnack ist. Die kleine Samtpfote ist endlich wieder im Leben angekommen.
Alles Gute, du wundervolle Kämpferin!
Nikkis Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist, dass wir die Menschen vor Ort sensibilisieren und ihnen helfen, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu empfinden. Das unfassbare Leid, das Nikki erfahren musste, darf keinem Tier zugefügt werden.
Was Sie tun können
Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.
Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.
Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.