Eine Whistleblowerin sendete uns von PETA Deutschland Videomaterial zu einem skurrilen „Rinder-Wettrennen“ im bayerischen Aying zu. Bei dem „Ochsenrennen“ saßen Menschen auf dem Rücken der Tiere, schlugen sie und zerrten sie an einem Strick, damit sie sich fortbewegen und zuerst ins Ziel gelangen. Alle Infos und Bilder über den absurden „Brauch“ finden Sie in diesem Beitrag.
Bayern: Menschen treiben Rinder mit Schlägen und Seilen zu Wettrennen an
Das „Ochsenrennen“ fand am 7. Oktober im Rahmen eines Brauereifestes auf dem Gelände der Ayinger Privatbrauerei statt. Organisiert wurde die Tierqualveranstaltung vom Burschenverein Aying. Dabei filmte eine Whistleblowerin die Veranstaltung und dokumentierten das Tierleid, das die Rinder für die absurde Unterhaltungsinszenierung über sich ergehen lassen müssen.
Auf seiner Website beschreibt der Burschenverein Aying den Ablauf des Wettrennens: Insgesamt gingen acht Ochsen an den Start, um von den Reitern ins Ziel geritten zu werden. Was als „lustige Gaudi“ verkauft wird, bedeutet für die Rinder Tierquälerei.
Die Whistleblowerin filmte auf der Veranstaltung unter anderem, wie die „Jockeys“ die Rinder beispielsweise auf den Rücken schlugen, damit sie schneller rennen. Außerdem ist zu sehen, wie eine Person an Seilen zerrt, die im Gesicht eines Ochsen festgebunden waren, damit sich das Tier bewegt.
PETA informiert Veterinäramt und fordert Verbot der Veranstaltung
Tiere sind nicht dazu da, uns Menschen zu unterhalten. Die Aufnahmen zeigen eindeutig, dass die Ochsen nicht an dem Rennen teilnehmen wollen und zur Unterhaltung der grölenden Masse dazu gezwungen werden.
Wir von PETA Deutschland haben umgehend das zuständige Veterinäramt über das Vorgehen informiert und fordern, dass derartige Veranstaltungen mit Rindern zukünftig untersagt werden. Statt Rinder zu absurden Wettkämpfen zu benutzen, sollten die Teilnehmenden ihre Kräfte lieber untereinander messen – ohne dass Tiere dafür missbraucht und ausgenutzt werden.
Rückständige Ochsenrennen bergen hohes Verletzungsrisiko für Menschen und Rinder
Tiere zur öffentlichen Unterhaltung einzusetzen, ist nicht zeitgemäß. Die Ochsen werden dabei bewusst einem hohen Verletzungsrisiko, Misshandlungen sowie extremem Stress ausgesetzt. Auch Werte wie Mitgefühl und Respekt gehen bei derartigen Veranstaltungen verloren. Stattdessen wird Kindern und Besucher:innen vermittelt, dass es akzeptabel sei, Tiere zum eigenen Vergnügen zu nutzen und ihnen Leid zuzufügen.
In den meisten sogenannten Ochsenrennen erleiden die Tiere kleinere oder größere Verletzungen – und der Stress während des Transports und der Veranstaltung kann erhebliches Leid für sie bedeuten. Wir betonen, dass es inakzeptabel ist, von Ochsen und anderen Tieren durch den Einsatz von Peitschen eine maximale Leistung abzuverlangen.
Zudem ist es gemäß Paragraf 1 des Tierschutzgesetzes verboten, einem Tier ohne einen „vernünftigen Grund“ Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Genau dies passiert jedoch bei Ochsenrennen wie demjenigen in Aying.
Rinder werden als „Nutztiere“ systematisch ausgebeutet
Ochsen werden seit Jahrtausenden als sogenannte Nutztiere vom Menschen in der Landwirtschaft und zu Nahrungszwecken gehalten und missbraucht. Das Wort „Joch“ bezeichnet ein Zuggeschirr für Ochsen und wird heute metaphorisch für eine belastende Fremdherrschaft verwendet. Rinder sind kluge Tiere mit einem guten Gedächtnis. Mit der Zeit schließen sie Freundschaften und haben soziale Gruppen. Sie verfügen über eine Vielzahl an Emotionen und Verhaltensbiolog:innen zufolge auch die Fähigkeit, sich über die Zukunft Sorgen machen zu können.
Jetzt tierquälerisches Stierrennen in Pamplona verbieten
Neben den „Ochsenrennen“ in Deutschland findet jährlich die sogenannte Stierhatz in Pamplona, Spanien, statt. Bei der tierquälerischen „Tradition“ werden Stiere panisch durch die engen Gassen der spanischen Stadt gehetzt. Helfen Sie uns jetzt dabei, diese Tierquälerei zu beenden!